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Paradies. Doch kein Himmel (German Edition)

Paradies. Doch kein Himmel (German Edition)

Titel: Paradies. Doch kein Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthea Bischof
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ihr Büro und setzte sich wieder an ihren heimischen Schreibtisch. Sie griff zu ihren Notizen des letzen Abends und während sie sie durchging, tat ihr Herz einen Freudensprung. Welch eine grossartige Idee! Welch ein Glück waren ihre Pläne!
    Nuuk zeichnete weiter und fasste ihre Gedanken feinsäuberlich.
    Es war die Idee der Zukunft: Sie würde einen Kreislauf entwickeln, der das Müllproblem und den Kohlendioxid-Ausstoss lösen sollte. Dafür würde der Müll in einer Halle verbrannt. Die Abgase würden eingefangen und gefiltert, so dass alle Russpartikel dem Gas entzogen wären. Über ein Kompressionsverfahren, doch hier war sich Nuuk noch nicht ganz sicher, würden die giftigen Gase isoliert. Vielleicht wäre auch ein Verzögerungsverfahren möglich, um die Gase nach ihrem Gewicht zu trennen. Danach würden die einigermassen bereinigten Gase in einen künstlichen Wald geleitet. Dieser Wald wäre eine Indooranlage, die als ungeheiztes Gewächshaus den Kohlenstoff dialysieren würde. Nuuk dachte an eine grosse gläserne Halle, wo auf mehreren Ebenen Farne, Nadelhölzer, Gräser und verschiedenes Laubholz wüchsen. Die einzige Aufgabe war die Bewässerung, denn durch das Glas war kein künstliches Licht vonnöten und ohne Heizung würde der Wald auch auskommen. Der Sauerstoff, den der Wald aber produzierte, würde wieder der Müllverbrennung zugeführt. Dafür müsste der künstliche Wald in verschiedene Kammern eingeteilt werden. Zuerst würde die erste Kammer mit der Abluft bepumpt. Wie im Kanon würde nach kurzer Zeit ebenfalls die nächste mit Gas gefüllt und nachdem die erste den optimalen Sauerstoffanteil erreicht hätte, würde die dritte befüllt. Und so weiter. Exakt wie ein Kanon.
    Nuuk sah die Hürden vor sich, die es zu überwinden galt: Sie würde die Giftgase filtern müssen, deshalb beschäftigte sie sich eingehend mit den zu erwartenden Gasen der Verbrennung. Die Kosten für eine vollkommene Filterung waren zu hoch. Deshalb galt es festzustellen, wie viele Giftgase der Wald vertrug. Sie spielte sogar mit dem Gedanken, nach Pflanzen zu forschen, die Gifte aufnahmen oder für ihren Wachstum benötigten. Nuuk dachte an die erhöhten Stickstoffanteile in der Düngung und hoffte in diesem Sinne auf reiche Erkenntnisse.
    Des Weiteren musste sie herausfinden, welchen Anteil Sauerstoff der künstliche Wald benötigen würde, um zu gedeihen und nach welcher Zeit der optimale Sauerstoffgehalt in der Luft erreicht wäre, nach welchem sich das Verhältnis der beiden Gase nicht mehr nennenswert verändern würde.
    Nuuk war voller Elan. Aufgekratzt ging sie die Möglichkeiten durch und sammelte Ideen für ihr Projekt, bedachte Hindernisse und löste komplexe Fragestellungen. Unvermittelt dachte sie an Consuelo und was diese über die Seelen der Pflanzen gesagt hatte. Würden es die im Gewächshaus wohl mögen, die Luft aus der Müllverbrennung zu reinigen? Wohl kaum, befand Nuuk. Dennoch schien ihr die Idee so genial, so neu und so voller Herausforderungen, dass sie nicht davon lassen konnte.
    Als sie ihren Plan ausgearbeitet hatte, um ihn mit der ersten Menschenseele zu teilen, hatte sie die Welt der alternativen Kraftstoffe fast vergessen.
     
     
    Entgegen der gegebenen Versprechen meldete sich der Polizist auch nach Ablauf einer Woche nicht bei Vincent. Schliesslich rief dieser wieder an, doch Herr Herman war verhindert. Er rufe zurück.
    Herr Herman verzichtete jedoch auch auf die Einhaltung dieser Zusage. Als Vincent zum dritten Male anrief, gelangte er wirklich an Herrn Herman, dieser war aber über sein Anliegen nicht im Geringsten im Bilde.
    Vincent fasste seinen Argwohn ein weiteres Mal zusammen und Herr Herman antwortete mit ein paar „hm“.
    „Haben Sie der Sache denn nachgehen können und die entsprechenden Stellen informieren“, fragte Vincent sanft.
    „Hm“, sagte Herr Herman.
    „Ich meine, Sie wissen doch besser, ob das eine Sache für Interpol ist oder für die internationalen Zollbehörden oder für wen, nicht?“ sprach Vincent nach einer Pause weiter.
    „Hm, Herr – “ setzte der Beamte ein.
    „Thal“, ergänzte Vincent geduldig.
    „Herr Thal, sehen Sie, so einfach wie Sie sich das so vorstellen ist das halt nicht. Es kann nicht jeder Bürger, der mal in Ferien war, losgehen und eine verdächtige Firma anzeigen. Da müssen schon gewichtige Beweise vorliegen, dass wir uns so aufs Glatteis wagen“, erklärte Herr Herman.
    Sein detektivisches Interesse war entweder abgeflaut oder

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