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Paradies

Paradies

Titel: Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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in den Händen und wartete darauf, dass die Wohnungstür ins Schloss fiel. Ein Abgrund tat sich vor ihr auf, die monumentale Verzweiflung, die Leere und die Einsamkeit, oh, Gott, hilf mir…
    Stattdessen fühlte sie seine Hand auf ihrem Haar.
    »Hier«, sagte er und reichte ihr eine Osterserviette. »Putz dir die Nase.«
    Er setzte sich wieder neben sie.
    »Ehrlich gesagt, glaube ich«, sagte er, »dass es manchmal gar nicht so verkehrt ist, sie zu erschlagen.«
    Sie sah schnell zu ihm auf, er lächelte blass.
    »Ich bin immerhin Diplom-Sozialwirt«, fuhr er fort, »und arbeite seit sieben Jahren in der Sozialverwaltung. Ich habe schon viel gesehen. Du bist kein Einzelfall.«
    Sie blinzelte.
    »Für die Frauen kann der Rest ihres Lebens die reinste Hölle sein«, sagte er. »Ich finde nicht, dass du ein schlechtes Gewissen haben musst. Das war doch Notwehr. Es ist traurig, dass du an so einen Idioten geraten bist. Wie alt warst du, als ihr euch begegnet seid?«
    »Siebzehn Jahre«, flüsterte sie, »vier Monate und sechs Tage.«
    Er streichelte ihr über die Wange.
    »Arme Annika«, sagte er. »Du hast etwas Besseres verdient.«
    Dann lag sie in seinen Armen, die Wange an seiner Hemdbrust, und hörte sein Herz schlagen. Seine Arme waren um ihren Kopf geschlungen. Sie legte ihre Arme um seine Hüften und hielt ihn, der so warm und groß war, fest.
    »Wie ging es bei dir weiter?«, flüsterte er in ihre Haare hinein.
    Sie schloss die Augen und lauschte seinem lebendigen, pochenden Herzen.
    »Chaos«, sagte sie an seiner Brust, »zuerst war alles Chaos. Ich konnte nicht sprechen, nicht denken, nicht essen. Im Grunde fühlte ich nichts, alles war irgendwie nur… weiß. Dann stürzte alles auf mich ein, und ich glaubte, ich würde zerbrechen, nichts ging mehr. Ich hatte Angst zu schlafen, weil die Albträume kein Ende nehmen wollten, und schließlich musste ich für ein paar Tage ins Krankenhaus. Daraufhin zwang mich der Bewährungshelfer, eine Therapie anzufangen…«
    Er strich ihr über die Haare, streichelte ihren Rücken.
    »Wer hat sich um dich gekümmert?«
    »Meine Großmutter. Das ganze erste Jahr wohnte ich bei Großmutter, sobald ich frei hatte. Ich habe lange Spaziergänge im Wald gemacht, viel geredet und oft geweint. Großmutter war immer für mich da, sie war wirklich unglaublich. Alles fiel von mir ab, aber anschließend war nichts mehr da. Alles wurde leer, kalt, sinnlos.«
    Er wiegte sie leicht und atmete in ihre Haare hinein.
    »Wie fühlst du dich jetzt?«
    »Großmutter ist krank geworden, es ist ganz furchtbar. Sie hatte einen Gehirnschlag. Ich denke darüber nach, unbezahlten Urlaub zu nehmen und mich um sie zu kümmern. Das ist das Wenigste, was ich für sie tun kann.«
    »Aber wie fühlst du dich?«, fragte er.
    Sie schloss fest die Augen, um die Tränen zurückzudrängen.
    »Es geht so«, flüsterte sie. »Ich habe Probleme mit dem Essen, aber das wird besser. Wenn die Sache mit Großmutter nicht wäre, wäre eigentlich alles ganz okay. Ich finde es schön, dass ich dich getroffen habe.«
    Sie hörte sich selber die Worte aussprechen, er hörte auf, sie zu streicheln.
    »Wirklich?«, fragte er.
    Sie nickte an seiner Brust. Er ließ sie los und sah in ihre dunklen Augen, verstand die Tiefe, sah die Trauer. Sie begegnete seinem blauen Blick, streichelte seine Wange, küsste ihn. Er zögerte einen Moment, erwiderte dann aber ihren Kuss, leckte und saugte an ihren Lippen…
    Sie zog ihren Pullover aus, und die Brüste fielen heraus, die Goldkette tanzte, sie trug keinen BH. Er starrte fasziniert ihre Brüste an, sie waren so groß, und legte seine Hand auf die eine, sie war so warm, so weich. Sie zog ihm das Jackett aus, knöpfte sein Hemd auf, sah die weiche, dennoch feste, ein wenig behaarte Brust, küsste seine Schulter und biss ihn, bis er aufstöhnte. Er küsste ihren Hals und glitt mit der Zunge über ihr Kinn, fand das Ohrläppchen, biss, saugte, leckte, und ihre Hände glitten seinen Rücken herab, Fingernägel kreisten leicht und schnell. Dann hielten sie inne, schauten sich in die Augen, sahen das Gefühl, den gemeinsamen Willen, waren heimisch in ihm und ließen ihn wachsen, bis er ihnen über den Kopf wuchs. Sie rissen sich die Kleider vom Leib, Hände, Zungen, Lippen überall, Brüste, Bäuche, Geschlechtsteile, Arme, Füße…
    Er legte sich auf die Couch, und die Füße ragten über den Rand hinaus, als sie sich auf ihn setzte, auf ihn glitt, ihn umschloss. Sie fühlte, wie sein

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