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Paradies

Paradies

Titel: Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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einsamer geworden.
    Sie fragte sich, wie lange sie wohl zählen würde, ein Jahr seit Großmutters Tod, zwei Jahre, sieben Jahre, seit sie allein zurückgeblieben war.
    Die Schmerzen im Bauch wollten einfach nicht weggehen, der anhaltende Schmerz im Rücken zehrte an ihr. Sie hörte auf, sich hin und her zu wiegen, und starrte den Tisch an. Die Wohnung hatte sie verschluckt, seit vier Wochen saß sie jetzt hier und war die meiste Zeit allein. Die Ärztin in Katrineholm hatte sie bis Ende des Jahres krankgeschrieben. Anne Snapphane besuchte sie ein paar Mal in der Woche, brachte etwas zu essen mit, einen Videorekorder und einen Gettoblaster.
    »Die Geräte gehören der Produktionsfirma«, hatte sie erklärt. »Ich habe sie mir bis auf weiteres geliehen.«
    Stille und Leere hatten Konkurrenz von Filmen aus der Videothek und Jim Steinman und Andrew Lloyd-Webber auf der Stereoanlage bekommen.
    Sie hatte ihn gewollt. Sie hatte ihn vor achtundzwanzig Tagen für eine Nacht gehabt, und bald würde sie sich nicht mehr an diese Nacht erinnern können.
    Sie bekam Krämpfe im Unterleib, ein wohl bekanntes Gefühl, sie hatte ihre Tage bekommen. Sie stöhnte und ging ins Schlafzimmer, um sich eine Binde zu holen.
    Die Packung war leer. Hatte sie woanders noch Binden?
    Sie ging in den Flur hinaus und sah in ihre Tasche, aber die losen Binden waren in ihren Einmalverpackungen kaputtgegangen und voller Schmutz und Dreck. Sie setzte sich auf den Boden. Ihr war plötzlich schwindlig und schlecht. Sie schaute in die Unterhose.
    Nichts. Keine Tage.
    Vor achtundzwanzig Tagen.
    Sie schrak zusammen, ein atemberaubender Gedanke nahm Gestalt in ihr an. Sie holte ihren kleinen Taschenkalender heraus, Oskar und Ossian hatten heute Namenstag, der Mond war abnehmend, Heiligabend fiel dieses Jahr auf einen Montag.
    Sie rechnete, dachte nach, wann? Das Wochenende 20./2l. Oktober? Sie erinnerte sich nicht mehr.
    Und wenn…?
    Der Gedanke nahm immer mehr Raum ein. Sie starrte in ihren Kalender, und ihre Hand legte sich unwillkürlich unterhalb des Nabels auf ihren Bauch.
    Das konnte nicht wahr sein.
    »Haben Sie Zeit?«
    Anders Schyman blickte auf. Sjölander und Berit Hamrin standen zögernd in der Tür. Er zeigte auf seine Besucherstühle.
    »Wir können jetzt die Artikel über die Stiftung
Paradies
bringen«, sagte der Leiter der Kriminalredaktion. »Berit ist Annika Bengtzons Material durchgegangen und hat die fehlenden Einzelheiten ergänzt. Es ist eine richtige Räuberpistole.«
    Anders Schyman lehnte sich zurück. Berit Hamrin legte einen Stoß Papier auf seinen Schreibtisch.
    »Hier sind die Entwürfe zu den Artikeln«, sagte sie. »Sie können sie sich später ansehen. Ich habe die Geschäftsführerin der Stiftung, Rebecka Björkstig, nicht namentlich erwähnt. Sjölander möchte, dass wir sowohl ihren Namen als auch ein Bild von ihr bringen, aber das können wir vielleicht diskutieren, nachdem ich alles zusammengefasst habe.«
    Der Redaktionsleiter wartete schweigend, während sie die Artikel in unterschiedliche Stapel sortierte.
    »Als Erstes haben wir die eigentliche Geschichte«, sagte sie. »Die Informationen, die Annika recherchiert hat, treffen offensichtlich alle zu. Die Beamten in Nacka und Österåker haben sich zunächst gesträubt, aber nachdem der Typ aus Vaxholm seine Geschichte erzählt hatte, waren sie bereit zu reden.«
    Sie nahm den ersten Artikel in die Hand und überflog ihn.
    »Erster Veröffentlichungstag«, sagte sie. »Die Enthüllungen über die
Stiftung Paradies,
Rebecka Björkstigs Version, die Aufdeckung aller Lügen.«
    »Wen zitieren wir?«, erkundigte sich Schyman.
    »Vor allem den Beamten aus Vaxholm, einen sehr netten Sozialkämmerer namens Thomas Samuelsson. Er spielt ein bisschen die Rolle des Helden, könnte man sagen. Er ist bei dem Versuch, eine Rechnung mit Rebecka Björkstig zu diskutieren, misshandelt und niedergeschlagen worden.«
    »Stimmt, ja«, warf der Redaktionsleiter ein, »davon hat Annika Bengtzon mir erzählt. Hat er Anzeige erstattet?«
    »Das hat er. Dann haben wir noch die anderen Verwaltungsmenschen. Sie wollen anonym bleiben, haben aber bestätigt, dass die Stiftung ihre Arbeit nicht gemacht hat.«
    »Wie viel haben sie bezahlt?«
    »Der eine 955 500, der andere 1 274 000, verteilt auf zwei, drei verschiedene Rechnungen. Vaxholm hat sich geweigert zu zahlen, die Klientin war bereits tot, als die Rechnung kam.«
    Der Redaktionsleiter stieß einen Pfiff aus.
    »Diesen Teil der Geschichte

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