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Paradies

Paradies

Titel: Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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seine Unwissenheit, sobald er nur den Mund aufmachte, und zwar in Sätzen, die aus politisch korrekten Floskeln bestanden.
    Anders Schyman fragte sich, warum das Angebot aus der Politik ausgerechnet jetzt kam. Soweit er beurteilen konnte, gab es im Moment keinen dringenden Bedarf für einen weiteren Parteilobbyisten in Öffentlichkeitsfragen in Brüssel. Er vermutete vielmehr, dass der Aufsichtsrat der Zeitung die roten Zahlen leid war und nach einer Möglichkeit suchte, um einer Debatte in den Massenmedien nach einer offenen Absetzung des Chefredakteurs aus dem Weg zu gehen. Von der Parteiführung war vermutlich ein gewisser Druck ausgeübt worden, und schon tauchte an einem anderen Horizont eine attraktive Stelle auf.
    Die Frage war nur, was als Nächstes geschehen würde. Wenn Torstensson wirklich den Posten in Brüssel bekommen und annehmen würde, wenn es ihm wiederum gelänge, die Umstrukturierung durchzuführen, ehe er verschwand, wer würde dann sein Nachfolger werden? Nervosität machte sich in ihm breit, und er unterdrückte das Gefühl schnell wieder.
    Annika Bengtzon näherte sich auf der anderen Seite der Glasscheibe mit einer Kaffeetasse in der Hand, und Schyman erhob sich, machte seine Tür auf und rief sie zu sich in seinen Bunker.
    »Wie läuft es mit der Stiftung?«
    Die junge Frau ließ sich auf den Besucherstuhl fallen.
    »Sie sollten mal jemanden bitten, hier staubzusaugen. Es läuft gut. Ich habe eine ganze Menge Informationen über unsere Freundin Evita Peron zusammengetragen.«
    Der Redaktionsleiter sah verständnislos drein, und Annika Bengtzon wedelte auffordernd mit den Händen.
    »Rebecka Björkstig«, sagte sie, »alias Ingrid Agneta Nordin alias Eva Ingrid Charlotta Andersson. Beim Gerichtsvollzieher liegen einhundertsieben Zwangsvollstreckungsbescheide gegen sie persönlich vor und etwa zwanzig gegen die Stiftung. Sie hat alle nur erdenklichen Arten von Konkursen mindestens einmal gemacht.
    Ich habe eine Informantin, die aussagt, dass die Stiftung nichts tue, außer Geld zu kassieren, aber das habe ich noch nicht nachweisen können.«
    Schyman machte sich Notizen, das wunderte ihn nicht.
    »Wenn das stimmt, klingt es nach einer typischen Wirtschaftskriminellen.«
    Annika nickte enthusiastisch.
    »Allerdings. Ich habe die Polizei in den Gemeinden angerufen, in denen sie, unter welchem Namen auch immer, früher gewohnt hat. Dabei habe ich einen Kripobeamten aufgetrieben, der sie schon seit einem halben Jahr sucht. Evita steht bei all ihren Konkursen unter dem Verdacht des betrügerischen Konkurses.«
    Schyman betrachtete die junge Journalistin nachdenklich. Sie war unglaublich gut darin, Sachen herauszufinden. Die Geschichte machte ihr Spaß, das merkte man.
    »Was machen wir daraus? Wann können Sie schreiben?«
    Annika Bengtzon blätterte in ihrem Notizblock.
    »Ich habe das Gerüst klar vor Augen, es muss nur noch mit Leben gefüllt werden. Ich habe mit einer Frau gesprochen, die in der Stiftung gewesen ist, und dann kenne ich noch eine Frau, die dorthin wollte. Ich habe einen Beamten vom Sozialamt in Vaxholm aufgetan, der redet, und ich habe mir vorgenommen, mir das Haus in Järfälla anzusehen. Ich muss noch handfestere Infos über die Arbeit der Stiftung oder eher die fehlende Arbeit finden. Dann muss ich natürlich auch noch einmal mit Rebecka Björkstig sprechen und sie um eine Erklärung dafür bitten, warum sie gelogen hat.«
    Er nickte, das klang vernünftig.
    »Wir können wohl mit einer Art Kettenreaktion rechnen«, fuhr sie fort. »Wenn wir erst einmal mit unseren Informationen an die Öffentlichkeit gehen, werden unter Umständen noch mehr Leute aus ihren Löchern kriechen, die sich bei uns melden und uns noch mehr erzählen.«
    »Das lässt sich im Voraus nicht planen«, meinte Schyman.
    »Nein«, erwiderte Annika, »aber wir müssen zumindest darauf vorbereitet sein, die Informationen entgegenzunehmen, wenn sie kommen.«
    »Dann sind da auch noch die Gemeindeverwaltungen, die sie bezahlen«, sagte er. »Sie könnten daran interessiert sein, Rebecka Björkstig anzuzeigen.«
    »Verhöre, Anklage, Prozess, Gefängnis«, sagte Annika.
    Er lächelte die junge Frau an.
    »Schön, dass Sie alles so strukturiert und klar vor Augen haben.«
    »Ich werde meine Notizen ausformulieren«, sagte sie, »dann gehe ich ins Wochenende und fahre zu meiner Großmutter. Sie hatte einen Gehirnschlag.«
    Annika Bengtzon stand auf und hängte sich ihre Tasche über die Schulter.
    »Sie müssen

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