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Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Titel: Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Arentzen
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roter Faden über ihre helle Haut läuft, den Kragen ihres Shirts erreicht und diesen rötlich färbt, gibt es keine Zweifel mehr.
    Er trinkt ihr Blut.
    Einem Impuls folgend will ich nach meiner Waffe greifen, um den Spinner von seinem Opfer zu ziehen. Aber noch bevor ich dazu komme, spüre ich eine Hand auf meiner Schulter.
    Erschrocken fahre ich herum und sehe eine Frau in meinem Alter neben mir stehen. Auch ihre Augen leuchten rot, deutlich sind die beiden spitzen Hauer zu erkennen.
    »Du sollst beobachten, oder? Nicht eingreifen, was immer auch geschieht!«
    Ihre Stimme ist warm und einschmeichelnd. Es schwingt keine Anklage darin mit, keine Warnung oder Drohung. Sie stellt lediglich eine schlichte Frage, deren Antwort sie jedoch kennt.
    In dem Moment wird klar, dass dies ein abgekartetes Spiel ist.
    Singh weiß genau, was ich hier sehen und hören werde. So, wie die Fremde weiß, warum ich hier bin. Wir schicken unsere dumme, spöttische Mitarbeiterin. Zeigt ihr unsere Welt.
    »Jane, wenn ich nach Hause komme, müssen wir uns unterhalten«, zische ich ins Mikrofon. Sie weiß ebenfalls, wie der Hase hoppelt. Dessen bin ich mir sicher.
    »Bleib gelassen, Laura!«, mahnt mein Operator. »Es ist alles in Ordnung. Die Frau neben dir heißt übrigens Chantalle Clairmont. Sie ist eine …«
    »Das ist völlig verrückt!«, unterbreche ich meine Partnerin.
    »Sehen ist Glauben«, sagt Chantalle mit leiser, belustigter Stimme. »Ich bin echt, die anderen Wesen in diesem Club sind es ebenso.«
    Für einen kurzen Moment berührt sie mit ihrer Hand meine Wange, ehe sie fortfährt: »Ihr armen Menschen seid so blind, so ignorant und ängstlich. Ihr seht nicht, was sich in eurer unmittelbaren Umgebung abspielt. Und stolpert ihr doch durch Zufall darüber, dann verleugnet ihr es. Euer Weltbild lässt Vampire, Werwölfe und all die anderen Kreaturen nicht zu. Es sind nur Ammenmärchen, nicht wahr?«
    Mein Blick klebt an ihren Reißern. Mir fallen ein paar Möglichkeiten ein, wie man so etwas fälschen kann. Bei den roten Augen könnte es sich um Kontaktlinsen handeln; in Hollywood gehört eine solche Verkleidung zum Alltagsgeschäft.
    Dennoch glaube ich nicht, dass mir hier eine Schmierenkomödie vorgespielt werden soll. Nicht nur meine Instinkte warnen mich, einer unbestimmten Bedrohung gegenüberzustehen, sondern auch das brennende Verlangen, welches ihre Berührung in mir hinterlassen hat. Ohne rationalen Grund sehne ich mich plötzlich nach ihrer Hand, die so sanft meine Wange liebkoste. Obwohl es nur den Hauch eines Augenblicks war, erscheint es mir erstrebenswerter als alles andere.
    »Du zweifelst noch immer?«, flüstert sie. Erneut berührt sie mich, intensiver nun. Ich spüre einen Schauer durch meinen Körper fließen, meine Gedanken werden beiseitegeschoben. Mit ihnen verschwindet jegliche Gegenwehr.
    Doch dann, noch bevor ich mir dieses Erlebnisses vollends bewusst werden kann, ist es vorbei und ich bin wieder Herr meiner Sinne.
    Etwas, das Chantalle nicht zu spüren scheint. Ihr Mund ist so dicht an meinem linken Ohr, dass ich ihren Atem spüren kann. »Siehst du, Laura – jetzt stehst du unter meinem Bann, unfähig dich gegen mich zu wehren. Ich könnte meine Reißer in deine weiche Haut schlagen, ohne dass du dich dagegen wehren würdest. Im Gegenteil, höchste Lust wäre dein Begleiter auf dem Weg in die absolute, niemals enden wollende Schwärze des Todes.«
    »Du kämest nicht dazu, auch nur einen Tropfen zu trinken«, erwidere ich ebenso leise. »Keine Ahnung, ob dich die Kugeln in meiner Pistole töten können. Aber ich würde das Magazin in dich pumpen und schauen, was passiert.«
    Sie weicht einen Schritt zurück und starrt mich verunsichert an, die rechte Braue erhoben. Dann entspannt sie sich und stößt ein leises Lachen aus. »Wie ist es passiert?«
    »Was?«, frage ich verständnislos.
    »Du warst tot. Wenn auch nur kurz. Also, wie ist es passiert? Und belüge mich nicht, ich bin eine Vampirin.«
    »Ein Autounfall«, gebe ich zu. »Ich saß auf dem Beifahrersitz, der Wagen prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen ein anderes Fahrzeug. Der Fahrer war sofort tot, ebenso die Insassen des zweiten Wagens. Ich selbst hatte mehrere Brüche.«
    Es fällt mir nicht leicht, darüber zu sprechen. Sehr viele Emotionen sind mit dieser einen Nacht verknüpft.
    »Noch während die Sanitäter um mein Leben kämpften, starb ich«, murmele ich schließlich. »Meine Schmerzen verschwanden, ich schwebte über mir und

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