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Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Titel: Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Arentzen
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sah mich auf dem Boden liegen. Die Sanitäter benutzten Elektroschocks und Herzdruckmassage. Das leichte Gefühl verschwand, die Schmerzen kehrten zurück und ich erwachte im Krankenwagen. Meine Mutter nannte dies später Nahtoderlebnis .«
    »Das ist Unsinn. Du warst dem Tode nicht nahe, sondern du warst tot. Keiner von uns kann es erklären, aber Menschen, die ein solches Erlebnis hatten, sind immun gegen unseren Bann. Sie widerstehen auch der Attraktion des Alten Volks. Bislang konnte mir keiner erklären, warum dem so ist.« Sie zuckt mit den Schultern, wendet sich an die Frau hinter der Theke und ordert ein Bud Red.
    »Scheiße«, murmele ich nur und nehme einen tiefen Schluck.
    »Scheiße?«, fragt sie amüsiert. »Wie meinst du das?«
    »Das alles überfordert mich. Vampire, Altes Volk – du meine Güte. Das ist der Mist, mit dem sich mein Vater befasste. Ich selbst wollte von alledem nie etwas wissen.«
    »Dein Vater war ein erstaunlicher Mann, Laura. Er liebte dich und litt unter dem, was er dir einst antat. Sein Tod ist eine Tragödie.«
    »Sein Tod ist gerecht. Möge er in der Hölle schmoren.« Ich wende mich ab. »Lass mich mit ihm und seiner Glorie in Ruhe. Ihm tat leid, was er mir antat? Dann frag mich mal.«
    Sie greift nach meinem Arm und hält mich fest. »Bleib. Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen. Du bist nicht hier, um über deinen Vater zu sprechen, sondern um die wunderbare Vielfalt unserer Welt kennenzulernen.«
    »Fass mich nicht ständig an, du machst mich wuschig«, gebe ich zu.
    »Wuschig?« Sie lacht gurrend. »Den Ausdruck kannte ich bislang nicht.« Sie nimmt einen tiefen Schluck. »Gefällt es dir nicht, wuschig zu sein?«
    »Nein, nicht mehr. Ich hatte zu viel ungewollten Sex. Zudem ist es ungesund, mit mir … Du weißt es vermutlich, oder? Scheinbar weiß es jeder . Stand es schon in der New York Times? Oder gibt es dazu ein kleines Video auf Youtube?« Ich trinke ebenfalls. »Also behalte deine Hände bei dir und erzähl mir einfach, was ich wissen soll.«
    Abermals lacht sie. »Worte sind für manche Informationen nicht genug. Ich kann dir eine Kommunikation anbieten, die du dir in deinen kühnsten Träumen nicht vorzustellen vermagst.«
    »Ach ja?« Die Unterhaltung nimmt surreale Züge an. Zumal der Atem meiner Partnerin lauter wird. Sie scheint zu wissen, was nun folgt.
    Ich hingegen nicht.
    »Jane, kannst du dich bitte aus dieser Unterhaltung ausklinken?«, bitte ich darum. »Du irritierst mich.«
    »Besser nicht«, erwidert sie. »Ich bin dein Operator und als solcher an deiner Seite, was auch passiert.«
    »Komm!«, lenkt mich Chantalle ab. Sie greift nach meiner Hand und zieht mich in eine der Nischen. »Und was deine Infektion anbelangt … Das spielt für mich keine Rolle. Menschliche Krankheiten sind meist irrelevant für uns. Auch wenn Ausnahmen existieren …«
    Kaum haben wir die Sitzecke erreicht, als sie mich auch schon auf ein Sofa drückt, sich auf meinen Schoß setzt und ihre Lippen auf meinen Mund presst.
    Zwar will ich mich gegen diese stürmische Leidenschaft zur Wehr setzen, lasse es aber bleiben, als unsere Zungen ein heißes Spiel beginnen.
    Weckte ihre Berührung zuvor schon ein unbestimmtes Verlangen, so entfacht dieser Kuss eine Leidenschaft in mir, die ich verloren glaubte.
    Ihre Hände gleiten unter mein Shirt, ihre Küsse werden gieriger. Sie knabbert an meinem Ohr, leckt über meinen Hals – und beißt plötzlich zu.
    Fuck!
    Ich will sie von mir stoßen, meine Waffe ziehen, doch plötzlich verschwimmt die Welt vor meinen Augen. Bilder strömen in meinen Kopf, wirr und ungeordnet. Ein unordentlich geschnittener Film, zu dem sich Töne und Gerüche gesellen.
    Noch immer trinkt sie mein Blut. Ihre Hände massieren auch weiterhin meine Brüste, Lust entflammt in meinem Unterleib. Ich keuche, kralle mich in ihre Schultern und lasse geschehen, was immer sie mit mir tun möchte. Zum ersten Mal in meinen Leben werde ich mit echter Magie konfrontiert, und sie packt mich wie ein guter Rausch.
    Schon als sie eine Hand zwischen ihren und meinen Schoß schiebt, kommt es mir. So hart, so gut wie schon lange nicht mehr. Ich schreie meine Lust hinaus, ungeachtet all der anderen Besucher des Clubs. Ich bin mir meiner bewusst, nehme aber noch immer auf, was sie mir zeigt.
    Dann, als würde der Film reißen, ist es plötzlich vorbei. Die Bilder brechen ab, Schwärze umfängt mich. Nur gedämpft dringt ein Song an mein Ohr, Chantalles Berührungen verblassen.

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