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Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer

Titel: Paraforce 1 - Aller Anfang ist schwer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Arentzen
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Mein Kopf pendelt vor und zurück, meine Lider sind zu schwer, als dass ich die Augen öffnen könnte.
    »Ups!«, höre ich die Vampirin sagen. Etwas in ihrer Stimme beunruhigt mich.
    »Laura?«, dringt Janes erschrockene Stimme aus den kleinen Lautsprechern der Brille. »Laura, kannst du mich hören?«
    Meine Zunge hängt wie ein Lappen in meinem Mund, der nicht zu mir gehört. Es ist mir nicht möglich, eine einigermaßen sinnvolle Erwiderung zu artikulieren. Lediglich ein bizarrer Laut kommt über meine Lippen.
    »Oha«, murmelt Chantalle. Erneut beunruhigt mich ihre Stimme. Die Brille wird mir von der Nase genommen.
    Dann höre ich die Vampirin mit meiner Partnerin sprechen. Ihre Worte ergeben keinen Sinn. Sie sagt, sie habe etwas in mir gefunden. Dann fallen Worte wie Gefahr und keine Wahl oder auch Wandlung.
    Da ich nur höre, was Chantalle sagt, bleibt mir der tiefere Sinn der Konversation verborgen. Es scheint jedoch um mich zu gehen.
    Die Schwärze wird dichter, die Geräusche entfernen sich. Plötzlich taucht in der Ferne ein heller Lichtpunkt auf. Er kommt rasend schnell näher, wird größer und droht, mich zu verschlingen.
    Angst keimt in mir auf. Dieser Lichtpunkt wird mich töten, sobald er mich erreicht. Ich sitze auf einem bequemen Sessel in einer Nische des Clubs und sterbe.
    Ein zweiter, scharfer Schmerz reißt mich zurück ins Bewusstsein, der Lichtpunkt verschwindet. Chantalle saugt wieder an meinem Hals, lässt dann aber wieder von mir ab und steht auf. Hände greifen nach mir, zerren mich zu Boden.
    Stille.
    Dunkelheit.
    Der Lichtpunkt kehrt zurück, umschließt mich völlig. All meine Ängste, all mein Hass verschwinden, während meine Seele mit dem Licht verschmilzt.
    Ein Licht, das sich plötzlich blutrot färbt.
    Dann ist da … nichts.
    II
    Nächte voll Alkohol, Sex und Drogen sind mir nicht neu. Ich hatte sie seit meiner frühen Jugend immer mal wieder gehabt. Eine solche Nacht führte zu jenem Autounfall, bei dem ich fast mein Leben verlor.
    Stets war das Erwachen am nächsten Morgen durch Kopfschmerzen, Schwindel und Gedächtnisverlust gekennzeichnet. Wer hatte mich nach Hause gebracht, wer durfte mich ficken, wessen Schnecke hatte ich geleckt?
    Ich habe nie behauptet, vor Kolumbien wie eine Heilige gelebt zu haben. Eher das Gegenteil trifft zu.
    Da ich jedoch nicht zu Süchten neige, hatten sich die Exzesse in Grenzen gehalten; auch wegen der Schmerzen, der Übelkeit, der Scham nicht mehr zu wissen, was eigentlich vorgefallen war. Betritt man seine Stammkneipe, möchte man mit einem freundlichen Hallo begrüßt werden, nicht mit einem spöttischen Blick, den man sich nicht erklären kann.
    Mein Erwachen jetzt stellt all die durchzechten Nächte in den Schatten.
    Mein Kopf fühlt sich an, als würde er von einem Abrissunternehmen fachgerecht zerlegt, mein Körper steht in Flammen und meine Augen tränen. Noch immer ist meine Zunge ein fetter, übel schmeckender Klumpen, der schwer zwischen meinen Zähnen hängt und sich kaum bewegen lässt.
    Die Erinnerungen an die vergangene Nacht erscheinen mir wie Träume. Der Club, Chantalle, das Licht, welches sich blutrot färbte.
    Langsam öffne ich meine Augen und schaue mich um.
    Nicht meine Wohnung .
    Das Bett ist breit und weich, die Decken und Kissen mit samtener Wäsche bezogen. Die Rollläden vor den Fenstern herabgelassen. Über mir hängt ein Spiegel an der Decke, sodass ich mich selbst in den Laken sehe, nackt und schwach.
    Neben mir steht ein Nachtschränkchen samt Lampe und einem Radiowecker.
    Es ist 20:00 Uhr.
    Fuck, ich habe einen ganzen Tag verloren. Baptiste und Singh werden begeistert sein, wenn sie davon erfahren. Das war eine echte Glanzleistung!
    Dem Bett gegenüber steht ein Schrank, dessen linke Tür offen ist. Kleidung hängt in ihm. Daneben, an der Wand befestigt, ein TV-Gerät.
    Es ist ein ganz normales Schlafzimmer.
    Da Janes Appartement meinem wie ein Ei dem anderen gleicht und dies hier nicht mein Appartement ist, muss mich Chantalle mit nach Hause genommen haben.
    War ich die ganze Zeit bewusstlos oder taten wir Dinge, an die ich mich nicht mehr erinnern kann?
    Meine Arme lassen sich bewegen, wenn auch nur schwerfällig. Ebenso die Beine, der Kopf.
    Vorsichtig richte ich mich auf, verlasse das Bett und mache meine ersten, vorsichtigen Schritte.
    Weit komme ich nicht.
    Plötzlich verlässt mich meine Kraft. Mit einem leisen Stöhnen sinke ich zu Boden und bleibe auf dem weichen Teppich liegen. Mein Atem geht

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