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Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Titel: Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: geisterspiegel.de
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radikale Gruppen wie die Muslimbrüder mitmischen.
    Noch herrscht der einigermaßen liberale Gedanke von einst, aber gerade Israel macht sich ernsthafte Sorgen, wohin die Reise des großen Nachbarn geht.
    An der Lobby des durch und durch westlich orientierten Hotels checken wir ein, nehmen die Schlüssel entgegen und beziehen die Zimmer.
    Während sich Jane und Ximena einen Raum teilen, habe ich Platz, denn ein Doppelzimmer wurde zum Einzelzimmer umfunktioniert.
    Ich lege den Koffer aufs Bett, öffne ihn und lasse meinen PDA eine Nummer wählen, während ich die Kleider in den Schrank räume.
    Es dauert nicht lange, bis sich eine tiefe, männliche Stimme meldet. »Universal Exports – Sie sprechen mit Harry Waterman?«
    »Bibi Dominique spricht!«, erkläre ich.
    Sekunden vergehen, in denen lediglich ein digitales Klicken zu hören ist.
    »Sprechen Sie, Agent Stewart. Wir sind auf einer sicheren Leitung.«
    »Schön, deine Stimme zu hören, Harry.«
    »Das kann ich nur zurückgeben. Als wir von Kolumbien und deiner … Infektion hörten … Gut, dass du den Weg zurück ins Leben gefunden hast. Was kann ich für dich tun?«
    »Ich brauche einen sicheren Kontakt, der sich mit Grabungen und laufenden archäologischen Projekten auskennt. Früher arbeitete ich mich Ahmad zusammen, aber der …«
    »Ja, den hat es erwischt. Dumme Sache, denn auf Ahmad war Verlass. Wahrscheinlich wurde ihm das zum Verhängnis.«
    »Durchaus möglich«, bestätige ich. »Wen haben wir jetzt?«
    »Kamal Sharaf. Ein guter Mann, der seine Nase genau dort hat, wo wir sie brauchen. Ich stelle den Kontakt her. Treffpunkt ist das Juwel am Nil um 20:00 Uhr Ortszeit?«
    »Perfekt. Woran erkenne ich ihn?«
    »Er trägt ein rotes Fez mit schwarzer Kordel und den Initialen KS. Solltest du also nicht übersehen können.«
    »Gut. Ich brauche außerdem zwei Pistolen, je 100 Schuss und Holster.«
    »Liefere ich dir frei Haus ins Hotel.«
    »Vielen Dank. Sollte sich etwas von Interesse ergeben, hörst du von mir.«
    Damit ist das Telefonat beendet.
    Grinsend gehe ich zur Minibar und nehme eine Flasche Wasser heraus. Universal Exports.
    Schon immer wurde der MI6 mit den Abenteuern von James Bond verglichen. Es war der Gag eines findigen Abteilungsleiters, die fiktive Tarnung der Filme ins reale Leben zu übertragen.
    II
    Das Juwel am Nil müsste eigentlich Müllhalde am Nil heißen, denn die Spelunke besteht aus einem einzigen großen Gastraum. Schmutzige Tische und wacklige Stühle stehen herum, aus einer uralten Jukebox dudelt noch ältere Musik und in der Luft klebt der Gestank von Schweiß, Nikotin und Alkoholausdünstungen.
    Einheimische sind so gut wie keine zu sehen; das Lokal wird von einem Engländer betrieben und von Ausländern besucht, die hier in Kairo gestrandet sind.
    Ich selbst war bereits häufiger hier; für westliche Frauen ist es ideal, denn hier wird man auch dann nicht schief angeschaut, wenn man ohne Mann aufkreuzt.
    »Du meine Güte!«, wispert Ximena und schaut sich um, »das ist aber mal eine finstere Spelunke.«
    »Stimmt«, bestätigt Jane, die aufgeschaltet ist. »Sucht man Informationen oder nicht-einheimische Helfer für Ausgrabungen, ist man hier richtig.«
    »Also kennst du diese Kneipe?«, will meine Partnerin wissen.
    »Sicher«, bestätigt Jane. »Und die meisten Leute hier kennen Laura. Zumindest dem Namen nach. Ihr Vater engagierte oft Leute aus dem Juwel , denn er arbeitete nicht gerne mit Einheimischen zusammen.«
    »Sowas …«
    Ich deute auf einen Ecktisch, an dem unser Kontaktmann bereits Platz genommen hat, bahne mir den Weg zwischen eng stehenden Tischen hindurch und ignoriere eine Hand, die sich auf meinen Hintern verirrt. Gibt man das erschreckte Mädchen, wird man ruck-zuck zum Gespött des Ladens.
    Ximena folgt mir. Auch sie sagt nichts, als sie befummelt wird.
    Smarte Frau!
    »Salem aleikum«, grüßt Kamal Sharaf. Er mustert uns neugierig. Vor ihm steht eine Tasse mit Minztee, auf einem Teller sind Reste von Baklava zu sehen.
    Ich nicke nur, nehme Platz und winke dem Typen hinter der Theke zu.
    Der kommt langsam und mit schlurfenden Schritten näher.
    »Was darf es sein?«, fragt er mit breitem Londoner Akzent.
    »Zwei Mokka, zwei Baklava«, erwidere ich und lasse den Dialekt meiner Herkunft durchblitzen.
    Sofort huscht ein Grinsen über sein Gesicht. »Kommt sofort, Lady. Was verschlägt euch hierher?«
    »Geschäfte«, gebe ich freundlich zurück. »Ausgrabungen, Forschungen – was kultivierte Menschen

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