Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens
Danke!«
Ximena schaut neugierig auf den Zettel. Eine Rufnummer steht darauf, sowie ihr Name. Dana-Marie Baker .
»Nun hast du eine neue Verehrerin. Was wird deine Lebensgefährtin dazu sagen?«
»Ich habe nicht vor, daraus etwas entstehen zu lassen. Mit etwas Abstand wird sich die Attraktion verflüchtigen und sie ist froh, dass ich mich nicht gemeldet habe.«
»Dennoch steckst du den Zettel ein?«, kommentiert sie, was ich gerade tue.
»Ähm … Ja, seltsam.« Ich zucke mit den Schultern, habe dann aber keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Mehrere Wagen des NYPD fahren vor. Zudem meldet sich Jane – der Durchsuchungsbeschluss wurde genehmigt. Bei 25 Leichen in einem Haus zögert kein Richter, einen solchen Wisch zu unterschreiben.
Wären wir das NYPD, würde uns vermutlich der Bürgermeister dreimal am Tag anrufen. So bleiben wir zumindest davon verschont …
Kapitel 7
Wohin der Weg uns führt …
New York City
I
Die Durchsuchung erbrachte nichts Augenscheinliches, so Ximena, Jane und ich nach wenigen Minuten Feierabend machten und den Rest den Kollegen vom Labor überließen.
Mir war das nur recht, denn ich wollte zu Chantalle, um mit ihr über meinen Vater zu sprechen. Sie wird mehr und mehr die wichtigste Bezugsperson in meinem Leben. Ihr Alter und ihre Weisheit führen mich durch diese so schwere Zeit.
Die Sonne scheint in Baptistes Büro, als wir uns zu einem Arbeitsfrühstück treffen. Singh hat geliefert und eine Weile genossen wir die Köstlichkeiten, die seine Frau zauberte.
»Wir haben die Dokumente eingehend geprüft«, erklärt Singh, nachdem er sich den Mund mit einem Schluck Tee ausgespült hat. »Offenbar sind die Eingeweihten tatsächlich Mitglieder der A.T.A.U. Ihr Ziel ist es, ein sagenhaftes Buch namens De Vermis Mysteriis zu finden; dieses Werk kommt ebenfalls im Cthulhu-Mythos vor.«
Ximena grinst schwach, während sie die Beine übereinanderschlägt. Auch ich bin zufrieden – bislang lagen wir absolut richtig.
»Ergibt sich aus den Dokumenten eine Spur, wo sich Bender und die anderen Atons Außerwählte aufhalten?«
Singh nickt. »Sie befinden sich offenbar in Ägypten. Sie suchen die letzte Ruhestätte des Schwarzen Pharaos , denn in seinem Grab soll sich eine Kopie der unzensierten Originalausgabe des De Vermis Mysteriis befinden.«
Ximena denkt nach. »Schwarzer Pharao … Das habe ich schon einmal gehört. Wenn ich nur wüsste, wo. Es hat …«
»Nyarlathotep«, erkläre ich leise. » Der Schwarze Pharao ist eine Erscheinungsform von ihm. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von den 999 Masken des Nyarlathotep , da er je nachdem andere Formen und Erscheinungen annehmen kann. Sein Grabmal zu suchen erscheint mir jedoch seltsam. Es sei denn, er habe sich zur Ruhe betten lassen – auch wenn er nur einen ewigen Schlaf schläft.«
»Stimmt«, bestätigt Ximena. »Da war es.«
Baptiste grinst zufrieden. Wahrscheinlich freut er sich, meinem Wunsch nachgekommen zu sein. Ximena und ich ergänzen uns in diesem Fall perfekt.
»Kommen wir zu Ihrem Vater. Ich habe den Film gesehen. Sehr sonderbar, wie ich finde«, wechselt Singh das Thema. »Obwohl ich schon davon hörte. In Indien gibt es Fakire, die ihre Seele vom Körper trennen können. Offenbar hat sich Professor Stewart tatsächlich geopfert, da ihm klar wurde, was sein Schützling plant.«
»Ja …« Ich schließe die Augen. »Wir werden sehen, wie es sich entwickelt. Diese Waffen können uns nützlich sein.« Damit lege ich das Chepesch auf den Tisch. »Als ich es berührte, war mir, als ob eine Kraft oder Magie von mir Besitz ergreift. Wenn es sich wirklich um ein Chepesch von Nyarlathotep handelt, ist es eine starke Waffe.«
»Und nun?«, will Baptiste wissen. »Was sind die nächsten Schritte?«
»Wir fliegen nach Ägypten und suchen ebenfalls das Grabmal von Nyarlathotep. Etwas anderes können wir kaum tun. Das De Vermis Mysteriis ist – so es tatsächlich existiert – ein brandgefährliches Buch, das keinesfalls in Daniels Hände fallen darf.«
»Der Meinung bin ich auch«, bestätigt Baptiste. »Nun denn – guten Flug und viel Erfolg!«
Wir stehen auf und verlassen sein Büro.
»Ich war noch niemals in Ägypten. Nicht einmal in Europa«, lässt mich Ximena wissen.
»Und jetzt, wenige Tage nach meiner Versetzung, darf ich die Taschen packen. Das ist unglaublich.«
»Stimmt«, bestätigt Jane, die sich während der Besprechung zurückgehalten hatte, »in diesem Job kommt man rum.«
Wir gehen
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