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Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Titel: Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frank
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drehte sich langsam, beinah gelangweilt zur Seite, dann plötzlich spurtete er davon. Einen Arzt, der soeben ein Krankenzimmer verließ, stieß er grob beiseite. Der Mann im weißen Kittel prallte gegen die Wand und stieß einen schmerzhaften Schrei aus. Er verlor die Unterlagen aus den Händen und seine Brille flog in hohem Bogen von seiner Nase. Die Gläser zerbarsten auf dem harten Boden. Ben spürte die Splitter unter seinen Schuhen, als er die Verfolgung aufnahm. Also hatte ihn sein Gefühl nicht getrogen; der Typ lungerte aus einem ganz bestimmten Grund hier herum.
    Er sah noch, dass der Flüchtende im Treppenhaus verschwand. Ben stieß die Tür auf und verharrte kurz, um die Richtung zu bestimmen, die er nehmen musste. Hastige Schritte erklangen vom unteren Stockwerk herauf.
    Immer zwei oder drei Stufen nehmend spurtete Ben die Treppe hinab, wobei er vor jeder Biegung zunächst verharrte, um nicht in eine Falle zu rennen. Dadurch gewann der Kerl einen beträchtlichen Vorsprung.
    Mehr und mehr kam Ben zu der Vermutung, dass der Mann wegen Eva Kaulmann ins Krankenhaus gekommen war. Doch welche Verbindung mochte es zwischen ihnen geben? Ben hoffte, dass er bald eine Antwort auf diese Frage bekommen würde.
    Unten fiel mit einem vernehmlichen Dröhnen eine Eisentür ins Schloss. Sekunden später gelangte Ben dorthin und blieb stehen, während er verschnaufte. Es war eine rote Eisentür mit der Aufschrift U2.
    Vorsichtig öffnete er sie und spähte nach links und rechts. Zu beiden Seiten erstreckte sich ein düsterer Gang. Hierhin hatten Patienten keinen Zutritt.
    Zur linken Seite endete der Gang nach wenigen Metern, also wandte Ben sich in die andere Richtung. Er hörte keine Schritte mehr, so sehr er auch auf sie achtete. Leise tappte er weiter und war ständig darauf gefasst, in einen Rückhalt zu geraten. Über ihm brummten Neonröhren, eine von ihnen war bald hinfällig und flackerte immer wieder auf. Von irgendwoher drangen leise Stimmen von zwei Männern an Bens Ohr. Ein Patientenbett stand an der Wand, auf der Liegefläche türmte sich benutzte Bettwäsche. Er stieß das Bett an, sodass es ein wenig ins Rollen kam, und stellte fest, dass der Mann nicht auf der anderen Seite kauerte.
    Am Ende des Ganges wurde es heller, da Tageslicht in den Keller fiel. Vielleicht stand dort eine Tür offen, die nach draußen führte; das bedeutete wohl, dass der Flüchtende mit einiger Sicherheit dort hinaus verschwunden war. Unschlüssig blieb Ben stehen und überlegte, was er nun tun sollte, da hörte er ein leises Geräusch hinter sich. Noch bevor er sich zur Gänze umgedreht hatte, wusste er bereits, dass er wie ein Anfänger in die Falle getappt war. Ein harter klobiger Gegenstand dröhnte seitlich gegen seinen Schädel. Ben Fuller hörte einen Schrei, vermutlich seinen eigenen, dann floss jegliche Kraft aus seinen Beinen, die unter ihm zusammensackten. Schwer fiel er zu Boden und die Welt geriet ins Schlingern und drehte sich fort von ihm.
    Zoltan Nenth stand unschlüssig vor dem am Boden liegenden Mann und blickte fortlaufend zu beiden Seiten des Gangs. Er verspürte eine dermaßen große Wut, dass er sie nur zu gerne an dem Bewusstlosen ausgelassen hätte. Nenth legte die Armlehne eines zerstörten Stuhls zu Boden, welche er in einem Raum mit ausrangiertem Mobiliar gefunden hatte. Der Kerl war nicht vollkommen weggetreten; er stieß ein Stöhnen aus und machte unbeholfene Bewegungen mit den Armen.
    Wer war er nur? Es missfiel Nenth, dass er Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Er war ins Krankenhaus gefahren, um herauszufinden, wie der Gesundheitszustand Eva Kaulmanns war. Sie musste beseitigt werden, das war ihm klar, denn er vermochte nicht zu sagen, an welche Details sie sich erinnern konnte, was jene Nacht betraf, in der sie ihren Mann ermordet hatte. Sie war eine Zeugin, auf die sich die Polizei nur zu gern stürzen würde, das war ihm bewusst.
    Ihr Zimmer hatte er nicht betreten, da er rechtzeitig die Frau bemerkte, die zu Besuch gekommen war. Sie hielt sich so lange im Krankenzimmer auf, dass Nenth wie ein nervöser Tiger den Gang auf und ab gewandert war. Dann war ihm dieser Kerl über den Weg gelaufen, der ihn misstrauisch beäugt hatte.
    Nenth beugte sich über den Mann und durchwühlte seine Taschen. Er fand eine Brieftasche und darin nach einigem Suchen zwischen alten Rechnungen und unnützen Zetteln einen Dienstausweis, der auf eine Behörde mit dem eigenartigen Namen United Nations International

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