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Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Titel: Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frank
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Schwachstellen aus dem Weg räumen. Wie recht er damit hatte, zeigt ja auch die Tatsache, dass Andreas Schütte auf uns zukam und sich kooperativ zeigte. Der Mann war mit den Nerven fertig und Nenth spürte das natürlich. Und wahrscheinlich befürchtete er auch, dass Baltic nicht mehr lange Ruhe bewahren würde. So wollte er also auch ihn loswerden. Und beinah hätte es ja auch geklappt.«
    Ben verzog schmerzhaft das Gesicht, als ihm ein frisches Pflaster verpasst wurde und sah das Grinsen des Sanitäters, der entschuldigend die Schultern hob.
    »Ziemlich perfide«, sagte Crenz.
    »Nicht ganz«, widersprach Ben Fuller. »Von Schütte und Baltic hätte die Spur automatisch zu Nenth geführt. Wenn von drei Freunden zwei Personen eines ungewöhnlichen Todes sterben, macht sich der Dritte auf jeden Fall verdächtig. Vielleicht hat er da einen Denkfehler begangen. Oder es war ein Fall von Hochmut, vielleicht denkt er, er sei unantastbar mit seinem unheimlichen Freund.«
    »So abwegig ist ja seine Denkweise auch nicht. Selbst wenn wir Nenth bekommen und wegsperren, bedeutet das unter Umständen nicht viel. Seine Gedanken können wir nicht ausschalten. Vielleicht ist es ihm ja auch in Gefangenschaft möglich, den Geist Bürgers zu beschwören. Damit würde er doch am längeren Hebel sitzen.«
    Nachdenklich nickte Fuller. »Natürlich, es ist absolute Voraussetzung, dass wir den Totengeist stoppen. Entweder töten oder verhindern, dass er seinem Trieb weiterhin nachgehen kann.«
    »Und wie?«
    Ben grinste verhalten. »Eine gute Frage. Leider habe ich darauf keine Antwort. Zunächst einmal sollten wir uns Nenths Haus vorknöpfen. Vielleicht haben wir Glück und wir erwischen ihn. Zumindest aber dürfte es Spuren geben, die uns weiterhelfen.«
    »Eine sehr gute Idee«, bestätigte Crenz und erhob sich, während sie verfolgten, wie der verletzte Andreas Schütte, von Sanitätern begleitet, in ein Krankenhaus gebracht wurde. Ben nickte ihm zum Abschied zu. Später würden sie nochmals in aller Ruhe mit ihm reden, aber das hatte nun Zeit.
    »Mit einer Einschränkung«, fuhr Crenz fort.
    »Und die wäre?«
    »Nicht wir werden das tun. Sie werden nun nach Hause fahren und sich ausruhen. Das Nest ausheben wird mein Job und der meiner Leute sein.«
    Bens Protest fiel nur halbherzig aus, denn insgeheim war er erleichtert, dass er für eine Weile weg von der vordersten Front war. Er stellte fest, dass sein neuer Arbeitgeber ihm jede Menge abverlangte.
     
    Da Ben sich in seinem lädierten Zustand das Risiko ersparen wollte, mit seinem eigenen Wagen zurück nach Düsseldorf zu fahren, beauftragte Crenz einen Kollegen von der Streife, Ben zu chauffieren, worauf er nur zu gerne einging. Seine Stirn zierte ein frisches, noch größeres Pflaster, das er nur widerwillig zur Schau trug, erinnerte es ihn doch stets daran, dass er mehr hatte einstecken müssen, als ihm lieb war. Darüber hinaus besserte sich sein Zustand jedoch bald wieder, worüber er große Erleichterung verspürte. Jetzt, da die Dinge offenbar in die entscheidende Phase gingen, wollte Ben unbedingt dabei sein. Dass er bei Nenths Verhaftung, die nun bevorstand, nicht aktiv mitwirken würde, konnte er verschmerzen. Danach jedoch ging es in erster Linie darum, den Totengeist Bürgers endlich unschädlich zu machen.
    Mit dem Verlauf des heutigen Tages war Ben Fuller äußerst zufrieden. Sie waren entscheidende Schritte vorangekommen.
    Der Kollege, der ihn fuhr, versuchte anfangs, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, das aber nicht wirklich in Fahrt kommen wollte, weil Ben seine Begeisterung fürs Reden überhaupt nicht teilen wollte. Irgendwann spürte der Beamte, dessen Namen Ben gehört und sogleich wieder vergessen hatte, das Desinteresse seines Fahrgastes und verstummte. Er schien jedoch nicht verärgert zu sein, sondern konzentrierte sich äußerst vergnügt auf den Straßenverkehr, der sie aus Köln hinausspülte.
    Endlich hielten sie vor Ben Fullers Haustür. Er bedankte sich bei dem Polizisten für die Heimfahrt und stieg aus. Es dämmerte bereits und Ben wurde bewusst, dass er Stephanie versprochen hatte, zeitig zurück aus Köln zu sein. Wahrscheinlich war sie längst unruhig geworden.
    Ein kalter Wind wehte, als er zur Eingangstür ging, zu der ein schmaler Pfad zwischen hohen Büschen führte. Ben nahm den Duft des Rheins wahr, der nicht weit entfernt von hier floss und an dessen Ufer er oft war; manchmal lieferte er sich ein Wettrennen mit der Strömung,

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