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Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist

Titel: Paraforce 3 - Jagd auf einen Totengeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frank
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gelegentlich saß er jedoch nur am Ufer und beobachtete das unermüdliche Treiben des Wassers, das so ruhelos war, wie Ben sich manchmal fühlte.
    Von Westen her zog ein Regengebiet heran und machte sich daran, die sonnige Phase der letzten Tage zu ertränken.
    »Da bist du ja endlich wieder«, sagte Stephanie und kam ihm freudestrahlend entgegen, was Ben mit Erleichterung zur Kenntnis nahm. Dann erst registrierte sie seinen lädierten Zustand und Kummer erstickte ihr Lächeln. Er musste sein Bestes geben, um ihr zu versichern, dass es nichts Ernstes war. Ben versprach ihr, alles zu erzählen, wollte sich zunächst aber erst mal eine ausgiebige Dusche gönnen.
    Stephanie erwiderte, dass sie in der Zwischenzeit eine Kleinigkeit zu Essen machen wollte. Erst als das Stichwort fiel, wurde Ben bewusst, dass er außer einem Frühstück noch nichts zu sich genommen hatte. Prompt machte sich sein Magen bemerkbar.
    Stephanie lächelte. »Beeil dich, bevor du mir vom Fleisch fällst, Geisterjäger.«
    Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. »Werd ich schon nicht. Und falls doch, musst du kommen und mich retten.«
    Dem Wasser, das aus der Dusche rann, gelang es nach einiger Zeit, die Erschöpfung zu vertreiben, die während der Fahrt zurück nach Düsseldorf über Ben gekommen war. Reglos stand er für einige Minuten mit geschlossenen Augen unter dem Wasserstrahl und blendete alle Gedanken aus.
    Dann zog er sich bequeme Kleidung an und inspizierte anschließend das blütenweiße Pflaster im Spiegel, das einen Teil der Geschichte erzählte, die ihm widerfahren war. Einigermaßen zufrieden blinzelte er seinem Spiegelbild zu.
    Im Wohnzimmer wartete bereits Stephanie auf Ben. Sie hatte eine Flasche Wein geöffnet und zwei Gläser eingeschenkt. Sie stießen an und Ben stellte fest, dass der Wein ausgezeichnet schmeckte, was ihn nicht überraschte, denn Stephanie war eine ausgemachte Weinkennerin, was sie selbst aber stets bestritt.
    Nach einer Weile des Schweigens und des Genießens berichtete er Stephanie, was er im Laufe des Tages nach ihrem Telefonat erlebt hatte. Diesmal ging er auch präziser auf seine Begegnung mit Zoltan Nenth im Krankenhaus ein. Die Tatsache allerdings, dass lediglich ein Zufall, nämlich das Auftreten der beiden Ärzte, ihn davon abgehalten hatte, Ben umzubringen, verpackte er in harmlose Worte. Umso ausführlicher erzählte er von den Geschehnissen in der Wohnung von Andreas Schütte, und Ben fand in Stephanie eine aufmerksame Zuhörerin.
    Hin und wieder trank er einen Schluck Wein. Draußen war es in der Zwischenzeit vollkommen dunkel geworden und ein heftiger Regenguss ging nieder. Die Tropfen klopften wie rasend an die Fenster; wie zahllose ungeduldige Fingerkuppen. Bens unheimliche Geschichte, die er erzählte, fand so einen würdigen Rahmen.
    »Er wollte Schütte tatsächlich ermorden?«, fragte Bens Lebensgefährtin schließlich leise, als er seinen Bericht beendete. »Ein Geist soll diesen Cendric Baltic dazu getrieben haben?« Ben sah, dass sie erschauerte. »Grauenhafte Vorstellung, findest du nicht?« Sie tastete nach seiner Hand.
    Ben musste ihr zustimmen. Niemand schien vor dem Zugriff des Totengeistes sicher zu sein. Niemand wusste, wie seine weiteren Pläne aussahen. »Aber damit ist es vielleicht noch in dieser Nacht vorbei«, erklärte er. Ben erzählte ihr, dass noch heute die Wohnung des mutmaßlichen Hauptdrahtziehers aufgesucht würde, wovon er sich einiges versprach. »Wenn Nenth erst mal gefasst ist, wird er kaum noch Gelegenheit haben, seine Beschwörungen durchzuführen. Ohne diese dürfte Bürgers Geist jedoch keine Chance mehr haben, in unsere Welt zu kommen.«
    »Du fährst aber heute nicht wieder nach Köln, oder?«, fragte Stephanie. Allzu deutlich vernahm er die Sorge in ihrer Stimme.
    Ben konnte sie beruhigen. »Ich warte nur auf einen Anruf, den Crenz mir zugesichert hat, um mich auf dem Laufenden zu halten.«
    »Wie ist er denn so, der Herr Crenz?«
    »Scheint mir ein ganz patenter Kerl zu sein, der in der Lage ist, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ich vertraue ihm voll und ganz. Außerdem akzeptiert er nun ohne weiteres, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Das finde ich erstaunlich. Die meisten Menschen, die mit so etwas konfrontiert werden, tun das als Firlefanz ab. Crenz nicht.«
    »Aha«, meinte Stephanie und lächelte geheimnisvoll. »Offenbar ein sehr weltoffener Mann, der die Dinge richtig einzuschätzen weiß. Da scheinen sich ja zwei gefunden

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