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Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Titel: Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Slaterman
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Koben, in denen bis vor Kurzem noch Kühe gestanden hatten. Ihr Geruch hing jedenfalls noch deutlich in der Luft. Jetzt aber waren die Koben leer, genauso wie die Futtermittelsäcke am Anfang der Gasse.
    Tobias zog die Tür hinter sich ins Schloss, stemmte die Hände in die Hüften und baute sich beinahe drohend vor Laughlin auf.
    »Würden Sie mir jetzt endlich erklären, was das Ganze soll? Allmählich komme ich mir vor wie in einem schlechten Film. Erst ihre seltsamen Andeutungen, dann dieses Paraforce, das scheinbar so geheim ist, dass ich selbst auf den internen Seiten des Innenministeriums nichts darüber in Erfahrung bringen konnte, und jetzt dieser Treffpunkt in einem Kuhstall? Was soll das? Verdammt Laughlin, wenn ich nicht sofort ein paar Antworten bekomme, die mich einigermaßen zufriedenstellen, können Sie etwas erleben!«
    »Keine Sorge, Sie werden gleich alles erfahren«, sagte Laughlin schmunzelnd, nachdem er die Ungeduld des Kriminalbeamten bemerkt hatte.
    Seine Hand verschwand in der Hosentasche und kam einen Moment später wieder mit einem durchsichtigen Plastikbeutel zurück, der von der Art war, wie ihn die Polizei benutzte, um am Tatort irgendwelche Spuren oder Beweisstücke einzutüten. Darin befand sich etwas, das auf den ersten Blick wie eine Handvoll schmutzig braune, verfilzte Wolle aussah.
    Vorsichtig leerte Laughlin den Inhalt der Tüte auf dem Boden aus.
    »Was ist das?«, wollte Tobias wissen.
    »Das werden wir gleich erfahren. Ich habe es im Hundezwinger unter dem zerbrochenen Holzgitter gefunden. Kommen Sie näher. Wenn es das ist, was ich denke, erhalten Sie davon die ersten Antworten auf Ihre Fragen.«
    Tobias runzelte die Stirn und kam auf den seltsamen Amerikaner zu.
    Ein schmerzhaftes Brennen auf der Brust ließ ihn jedoch schon nach wenigen Schritten verharren. Verblüfft legte er seine Hand auf die Brust, um sie im nächsten Moment blitzartig zurückzuziehen, als hätte er sich die Finger verbrannt.
    Großer Gott, was war das?
    Träumte er, oder war seine Halskette tatsächlich plötzlich glühend heiß?
    Alleine nur der Gedanke daran erschien ihm geradezu absurd.
    Er trug diese Silberkette mit dem seltsamen Anhänger bereits seit seiner Kindheit. Aus welchem Grund konnte er allerdings bis heute noch nicht richtig nachvollziehen, schließlich war er der Neffe, zu dem sie eigentlich am wenigsten Kontakt gehabt hatte.
    Bisher war er sich der Kette noch nie so richtig bewusst gewesen. Sie war einfach da, so wie die Sonne oder der Mond.
    Unbewusst öffnete er sein Hemd und nahm den Anhänger in die Hand.
    Irgendwie war er nicht einmal überrascht.
    Der Anhänger mitsamt der Kette lebte!
    Tobias erschauerte, deutlich spürte er, wie von dem silbernen Schmuckstück eine ihm unverständliche Kraft ausging, die bis in die letzte Faser seines Körpers eindrang.
    Doch schon in der nächsten Sekunde war alles wieder vorbei.
    Tobias hatte das Gefühl, aus einem tiefen Traum erwacht zu sein.
    »Was … was um alles in der Welt war das?«
    »Sie meinen die Kette, nicht wahr?«
    »Was wissen Sie darüber?«, keuchte Tobias.
    »Nicht viel, aber genug, um Ihnen einiges zu erklären. Aber bevor ich damit anfange, erst einmal etwas Grundsätzliches. Was wissen Sie über Ihre Familie?«
    Salchers Gesicht verdüsterte sich schlagartig. Mit dieser Frage hatte Laughlin einen wunden Punkt in seinem Leben berührt, über den er nur ungern redete, selten mit Freunden und schon gar nicht mit einem Fremden.
    »Meine Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen, als ich noch klein war, und ich wuchs bei einer Tante in Innsbruck auf. Mehr weiß ich nicht, will ich auch gar nicht wissen.«
    »Dann interessiert es Sie also auch nicht, dass einer Ihrer Vorfahren ein Zauberer war und Sie sozusagen dessen Nachfolger sind?«
    Wenn sich Laughlin vor seinen Augen in einen Drachen verwandelt hätte, wäre sein Gesichtsausdruck wahrscheinlich der gleiche gewesen. Eigentlich war Tobias nicht auf den Kopf gefallen, aber nun dauerte es doch einige Sekunden, bis er seine Sprache wiedergefunden hatte.
    Jede andere Person hätte er ausgelacht, aber nicht Laughlin, nicht nach dem, was er soeben erlebt hatte.
    »Wovon reden Sie da?«, fragte er völlig entgeistert.
    »Ich sehe schon, Sie wissen ja gar nichts. Dann will ich es mal kurz machen, sonst gibt das hier die unendliche Geschichte.«
    *
    »Wenn man sich die Mühe macht, in alten Chroniken und Kirchenschriften nachzulesen, kann man die Geschichte ihrer Familie bis

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