Parallelgeschichten
in die harte Muskulatur seiner Brust.
Der Muskel zog sich unter den Bissen zusammen, der Mann zischte immer wieder vor Schmerz, die Muskelstränge seiner Schultern und seines Hinterns verkrampften sich, sein ganzer Körper wehrte sich, nur die Fußsohlen und die Leiste nicht, und das Mark in seinem Rückgrat. Als flehe er um Gnade, nicht, brüllte er, nicht, und damit es nicht so laut würde, biss er sich auf die Lippen. Er hätte sich geschämt, ein solches Ausmaß an Lust zuzugeben. Er merkte nicht, dass gerade das Gegenteil dessen geschah, was er beabsichtigt hatte. Zwar ergab er sich dem wonnevollen Schmerz noch nicht, und es gelang ihm sogar, sich für einen Augenblick wieder seines Schwanzes zu bemächtigen, was ihm sehr wohltat, nach langer Abwesenheit fand er in der Hitze seiner Handflächen mit ihm zusammen, zu sich zurück. Er wollte ihn in der Hand behalten, um ein wenig selbst über ihn zu verfügen, ihn zu verwöhnen, zu bedecken und zu verteidigen, aber im nächsten Augenblick stellte sich heraus, dass er ihn nur deshalb auf diese Art packen musste, damit die Frau, der er in Wahrheit gehörte, sich umso sicherer auf ihn herunterlassen konnte.
Obwohl sie ihn kaum berührte.
So weit vermochte sie sich zu öffnen. Was wollte sie dann noch.
Sie schien ihn nicht ganz hereinlassen zu wollen, als könnte sie in ihrer Hitze, Glätte und Tiefe nicht wirklich ausgefüllt werden.
In diesem Augenblick schienen beide eher mit sich selbst als mit dem anderen beschäftigt. Sie hatten sich deutlich getrennt, es blieben nur gerade einige Berührungspunkte, sie hatten fast nichts miteinander gemein, obwohl in Wirklichkeit ihre Selbstbestimmung aufgehört hatte, zerfasert war. Sie verfolgten das Geschehen zwar mit dem Bewusstsein, aber was passierte, ging ihnen voraus, und sie hinkten um etliches hinterher. Als hätten sie ein ihnen bisher unbekanntes anderes Ich. Auch ihr Wille funktionierte zuerst, dann erst sagten sie sich, dass sie es genau so gewollt hatten, ganz genau so. Das war jetzt beiden klar. Dass sie beide einen selbständigen, zur Vereinigung weitgehend unfähigen Körper hatten und noch etwas ganz anderes, das sich von ihnen unabhängig schon vereinigt hatte.
Das begriffen sie jetzt beide.
Du, das tut aber wirklich weh, das ist wirklich nicht angenehm, wiederholte der Mann, der vor dem Anblick entsetzt fliehen wollte, während er den leichten, festen, unglaublich biegsamen und flinken Körper hilflos betastete, um wenigstens in diesem scheinbar Vertrauten etwas zum Festhalten zu finden.
Gib sie lieber her, hier auf meinen Mund, stöhnte er. Wahrscheinlich habe ich dich wirklich kaputt gemacht, ich bereue alle meine Sünden. Verzeihung, stöhnte er verzweifelt. Komm, gib schon her, ich heile sie.
Aber nichts hätte Gyöngyvér aufhalten können. Als begriffe sie gar nicht, was der andere wollte.
Oder sie hörte es tatsächlich nicht, weil ihr Körper, zu dem das Hören und Sehen gehörten, jetzt schon zu weit weg geraten war. Schließlich war jetzt zum ersten Mal etwas geschehen, das sie wollte, das sie begonnen hatte und von einem Mann wünschte. Oder sie war im Duschraum des Kollegiums geblieben, und sie drang mit Irénchens süßer Zunge und scharfen Zähnchen in sich und in den Mann ein. Wegen dieser kleinen Zunge kam sie sich jahrelang als Fürstin vor; ihre ergebenen Diener brauchten ihre Vorlieben nicht zu erraten, sie kannten sie. Dieses Bewusstsein hatte sie geöffnet, sie ganz in die Höhe gehoben, sie berührte mit den Schamlippen die Eichel nur gerade an der Spitze und neigte sich von dort oben zu dem dunkel glänzenden Oberkörper des Mannes hinunter.
Sie gab ihm zurück, was sie von dem Mädchen erhalten hatte.
Ihre Augen waren erfüllt von seiner Schönheit, seiner Proportioniertheit, die sie auch mit ihrem Schoß fand. Sie war voll üppig wuchernden Lobs. Mit den Lippen erreichte sie ihn gerade knapp. Sie sog seine starken Brustwarzen ein, betastete sie mit der Zunge. Nahm sich so einen Vorschuss auf seinen Schwanz. Sie biss zu, zog sie, noch einmal, ein bisschen, rasch, so dass der ausgelieferte Mann doch wieder aufbrüllte. Und kräftiger zustoßen wollte, was sie aber nicht zuließ. Sie federte über ihm mit ihrem geöffneten Schoß, genoss ihre Selbstbestimmung. Sie dirigierte ihm einen Dreivierteltakt, aus dem Humor und Fröhlichkeit strahlten.
Auch diese unerschrockene und durch nichts zu ersetzende Fröhlichkeit hatte sie von Irénchen.
Was ebenfalls nie vorgekommen war,
Weitere Kostenlose Bücher