Parallelgeschichten
Urinstrahl hielt, musste ich zu meiner eigenen Überraschung kurz und laut furzen.
Kein Zweifel, es war passiert.
Dann passierte alles gleichzeitig, auf allen Seiten.
In der von Geräuschen durchzogenen Stille lachten gleichzeitig mehrere auf, wie in einem aufplatzenden Schluckauf, dann wieder Stille. Die Hand spielte ruhig mit dem Strahl meines Urins, die zwei hielten den Atem an und lachten nicht.
Wahrscheinlich hatte das Versprechen nahen Glücks die Befangenheit aus meinem Körper vertrieben. Die zwei hatten das mit mir gemacht, deshalb lachten sie nicht. Da ließ jemand in der raschelnden Stille ebenfalls einen Furz fahren. Nicht verklemmt wie ich, er ließ es lange und genussvoll knattern, so wie sich in den dunklen Schlafsälen von Internaten und Kasernen die Jünglinge und jungen Männer mangels Besserem mit Darmgeräuschen unterhalten.
Es wurde ein allgemeines Gelächter daraus, viele widerhallend knallende Lacher.
Sie warteten nicht einmal, bis ich die letzten Tropfen abgeschüttelt hatte.
Auch war mein Schwanz so steif geworden, dass er sich kaum mehr schütteln ließ.
Der Schnurrbärtige war jetzt hinter mir und zog mich mit starken nackten Armen an sich, umarmte meinen Rücken und meine Schultern, als wollte er mir die Knochen brechen. Der Riese beugte sich über mich und packte ihn mit seiner urinnassen Hand.
Sie lachten mir laut an den Hals.
Gleichzeitig ihre Stimmen, ihr Schnaufen, ihre Lippen. So viel Kraft und Neuheit machte mich vollends schwach, ich war verblüfft, wie hart ein Männerkörper ist. Auch ich lachte. Hätte mich der andere nicht gegen seine Brust gedrückt, wäre ich sicher zusammengesackt wie eine ohnmächtig werdende Dame in einem sentimentalen Roman des neunzehnten Jahrhunderts. Es war mir nicht mehr wichtig, den Schein von Männlichkeit zu wahren, ja, ich genoss amüsiert, dass ich mich aufgegeben, ausgeliefert hatte. Der Schnurrbärtige schien meine freie Hand nach hinten drehen zu wollen, ich verstand nicht gleich, was das sollte. Er küsste mich lachend auf die Augen, dann vergrub er das Gesicht zart und gefühlvoll in meinem Nacken. Ich blieb allein mit ihm, der Riese war plötzlich weg.
Seine Lippen pressten sich an mich, es war kindlich, süß wie die Vergangenheit, er bedeckte mich mit den Geruchsschichten seines Haars, seines Schnurrbarts und Mundes.
Die durch meine Wirbelsäule schießende Lust ließ das Lachen versiegen.
Jetzt spürte ich auch schon, was der Riese trieb. Seine Knie gegen die meinen gedrückt, änderte er den Griff an meinem Schwanz, ließ ihn einen Augenblick los, drückte sich mit der Wärme seiner bloßen Lenden daran, rieb und stieß, es tat weh, sein Schwanz gegen meinen Schwanz. Ich spürte an meinem die gedrungene warme Wölbung seines Schwanzes, den glitschigen Rand seiner Eichel an meinem gespannten Bändchen. Was mir, glaube ich, die Sinne schwinden ließ oder mich in eine unbekannte Anderswelt hinüberschickte. Er aber machte sich weiterhin sachlich an meinen Hosenknöpfen zu schaffen, um ihn ganz zu befreien.
Sie schienen zu wissen, was sie taten, ich konnte mich ihrer Sachlichkeit überlassen.
Er wollte ihn besser fassen können, mich entblößen, damit ich ihm ähnlich wurde, zurückverwandelt zu dem, wie man ohne Kleidung ist. Während mir der Schnurrbärtige den seinen in die zurückgedrehte Hand gab. Der war, so fühlte ich, der einzige Mann, bei dem Schwanz und Körper übereinstimmten. Wahrscheinlich hatte ihn der Riese deswegen als Gehilfen angestellt. Darin und nur darin übertraf er ihn an Vollkommenheit. Kaum hatte ich seine Kraft und Wärme in der Hand gespürt, kaum hatte ich die Finger um ihn geschlossen, senkte sich der Mund des Riesen auf meinen Mund. Ich kippte mit ihm rückwärts, überließ ihm Kopf und Rücken. Der Gehilfe hielt unser Gewicht auf, denn auch der Riese kippte mit. Mit seinem Schnurrbart schien er mein Gesicht hinunterzudrücken, zu umarmen.
Er deckte mich zu.
Ich hätte gern seine Küsse erwidert, aber der Riese küsste gerade an meinem aus der Hose befreiten Schwanz herum, und das erschütterte mir das ganze Hirn. Er stocherte mit der Zunge leicht zwischen meine Hoden, hob sie hoch. Schnappte grob den einen und umleckte ihn im Mund, dann fuhr er mit der Zunge rasch und unbarmherzig meinen Schwanz entlang. Mit den Zähnen zog er die Vorhaut zurück. Knabberte ein bisschen daran, schnappte dann die Eichel und ließ sie in seiner warmen Mundhöhle verschwinden.
Das verwirrte mich
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