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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Küstengewässer zu befahren - vorausgesetzt man kannte den Weg durch die an Untiefen reichen Verzweigungen des McLaughlin Rivers, um dort überhaupt hinzugelangen.
    "Wenn du mich fragst, sieht das alles ein bisschen vernachlässigt aus", meinte Tom an mich gewandt. "Mr. Delrey scheint sich nicht besonders um seinen Besitz zu kümmern..."
    Ein Frösteln überkam mich, obwohl die Sonne vom Himmel brannte.
    Wovor hatte die dunkelhaarige Frau uns warnen wollen?
    Sie hatte nicht Gelegenheit gehabt, zu Ende zu sprechen.
    Und wenn es nur dummes Gerede war, um sich wichtig zu machen?
    Ich schloss einen Moment die Augen.
    Ein leichtes Pochen machte sich hinter meinen Schläfen bemerkbar. Ein unangenehmes Druckgefühl. Ich wusste nur zu gut, was dies zu bedeuten hatte. Die Anwesenheit einer übersinnlichen Kraft...
    Ganz kurz nur spürte ich es, dann war diese Empfindung vorbei.
    Ein Rundbogentor bildete den Eingang des Puerto de las Cabezas, der Piratenfestung auf der Schädelinsel. Dieser spanische Name stand sogar in großen, verschlungenen Lettern auf dem Bogen. Steinmetze hatten ihn da hineingemeißelt.
    Aber das musste schon lange her sein. Einige der Buchstaben waren kaum zu erkennen.
    Ein Ort, der in eine andere Zeit gehört, dachte ich. In jene Jahrhunderte, als dieses Land nominell zu Spanien gehörte, in Wahrheit aber größtenteils eine schier undurchdringliche Wildnis darstellte, in der sich eine Handvoll Conquistadoren, Siedler, Missionare und Gesetzlose beinahe verloren.
    Ein grauhaariger, für diese sonnige Gegend außerordentlich bleicher Mann trat durch das Tor. Er trug unverkennbar die Uniform eines englischen Butlers. Der dreiteilige dunkle Anzug musste maßgeschneidert sein. An den weißen Handschuhen war nicht ein einziger Fleck.
    "Wer ist das?", fragte Tom an Billy gewandt, während Joe Red Tree vom Bug aus auf den Bootsteg sprang und das Tau um einen Holm band.
    Billy machte den Motor aus.
    "Das ist Archer, so eine Art Majordomus. Mit ihm regele ich die meisten Dinge, die mit Delrey zu tun haben..." Billy zuckte die Achseln. "Der große Meister ist ja leider etwas menschenscheu."
    Archer blieb mit regungslosem Gesicht stehen.
    Wir stiegen an Land und nahmen unser Gepäck gleich mit. Der einzige, der im Boot sitzen blieb, war Joe Reed Tree, dessen Gesicht jegliche Farbe verloren hatte.
    Ich betrachtete einen Moment aufmerksam seine Züge.
    Er hat Angst, war mir klar. Aber wovor?
    Vielleicht vor jenen Dingen, die die Frau mit den dunklen Haaren mir nicht mehr hatte sagen können?
    "Miss Vanhelsing? Mr. Hamilton?" Archers klare, energische Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Ich freue mich, Sie im Namen von Mr. Delrey hier begrüßen zu dürfen."
    "Danke", sagte ich höflich.
    Billy drehte sich zum Boot herum. "Wirf mal die Post 'rüber, Joe!"
    Joe gehorchte und warf einen dunkelblauen Stoffsack an Land, allerdings nicht weit genug, als dass Billy ihn hätte auffangen können. Billy bückte sich und reichte Archer den Beutel.
    "Hat Mr. Delrey noch irgendwelche Wünsche?"
    "Nein."
    Billy zuckte die Achseln.
    "Dann bis zum nächsten Mal..."
     
    *
     
    Wir folgten Archer in den Innenhof des Puerto de las Cabezas.
    Das Hauptgebäude war ein prächtiges, verwinkeltes Haus aus der Zeit der Spanier.
    Die Nebengebäude hatten vermutlich ursprünglich als Stallungen gedient, waren inzwischen aber zu Wohnhäusern umgebaut worden.
    Ansonsten bestand der Innenhof des Anwesens zum Großteil aus einer parkähnlichen Anlage.
    Palmen spendeten Schatten für Sitzecken und Bänke, auf denen man sich niederlassen konnte. Der Rasen war beinahe englisch zu nennen und wurde sicher regelmäßig geschnitten.
    Und auch die Sträucher, Büsche und Hecken waren noch vor kurzem zurechtgestutzt worden und machten insgesamt einen gepflegteren Eindruck, als die Gebäude. Aber sämtliche Pflanzen innerhalb der Mauern von Puerto de las Cabezas wiesen eine ungesunde, graue Farbe auf.
    Wie tot...
    Die Vegetation innerhalb der Mauern bildete einen grotesken Gegensatz zu dem wimmelnden Leben, das außerhalb vorzufinden war.
    Ich blickte mich etwas genauer um und verlangsamte meine Schritte.
    Keine Schmetterlinge, kein Summen von Insekten... Nichts!
    Es wirkte so, als ob sich das Leben selbst aus den Mauern dieses Anwesens zurückgezogen hatte. In diesem Moment hatte ich ein Gefühl, als ob mir jemand eine kalte glitschige Hand auf die Schulter gelegt hätte. Wieder spürte ich für Bruchteile von Sekunden die Berührung mit einer

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