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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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    Wir standen im Freien. Der erste Impuls war, einfach davonzurennen, hinein in den nahen Pinienwald, einfach nur weg von diesen grauenerregenden Kreaturen, die nur zu einem einzigen Zweck in unserer Welt erschienen waren... Um zu töten und zu vernichten.
    Aber das Bild, das sich uns bot, ließ uns zu Salzsäulen erstarren.
    Nein!, durchzuckte es mich wie rasend, als ich die Dutzenden von froschähnlichen Riesenamphibien sah, die zwischen den nahen Pinien hervorkamen - direkt auf uns zu.
    Sie hatten keine Eile. Ihre kalten Facettenaugen musterten uns mit einem mitleidlosen Interesse. Einen Schuss hatte Tom noch im Lauf des Jagdgewehrs. Aber selbst mit einer Maschinenpistole hätte er hier nichts ausrichten können.
    Schon gar nicht, bei dieser erdrückenden Übermacht. Die glitschigen, schleimüberzogenen Wesen krochen auf uns zu.
    Die breiten Mäuler öffneten sich hier und da, so dass man den Eindruck gewinnen konnte, so etwas wie Triumph in ihren ansonsten so unmenschlich kalten Antlitzen lesen zu können.
    "Tom...", flüsterte ich und berührte ihn mit der Hand am Ellbogen.
    "Was immer auch passiert, du sollst wissen, dass ich dich über alles liebe, Patti", sagte Tom.
    Wie im Film ging in diesem kurzen Augenblick mein Leben an mir vorbei. Die ersten Kindheitserinnerungen, der Tag der Einschulung, der frühe Tod meiner Eltern, mein Einzug bei Tante Lizzy, die mir klargemacht hatte, dass das, was ich bis dahin nur für gewöhnliche Alpträume gehalten hatte, eine Gabe darstellte. Eine Gabe, die ich zunächst des öfteren verflucht hatte.
    Ich erinnerte mich an die erste Begegnung mit Tom Hamilton, an den Blick seiner meergrünen Augen, der mir schon damals durch und durch gegangen war. Und auch jener furchtbare Moment stand mir wieder vor Augen, in dem ich die Maske des ORDENS getragen hatte und um ein Haar Tante Lizzys Mörderin geworden war.
    Das alles vermengte sich zu einer unüberschaubaren Bilderflut.
    In meiner Linken fühlte ich den Paliakat-Stein.
    Die Kraftwellen, die er aussandte, kamen jetzt in rhythmischer Folge. Wie die Pulsschläge eines Herzens aus blauem Stein...
    Eine der Bestien sprang auf uns zu.
    Tom feuerte den letzten Schuss ab. Zum Nachladen würde er keine Zeit mehr haben.
    Ich schloss die Augen...
     
    *
     
    Toms Schuss traf, konnte die Bestie aber nicht aufhalten. Sie stürzte sich mit einem markerschütternden Brüllen auf uns.
    Tom schleuderte ihr das Gewehr entgegen.
    In diesem Moment leuchtete der Stein in meiner Hand grell auf.
    Sein strahlendes Blau war durch meine Finger hindurch sichtbar.
    Gleichzeitig erfasste mich ein Schwindelgefühl. Ich glaubte, das alles, was an innerer Kraft in meinem Bewusstsein vorhanden war, in diesen Stein hineinströmte. Grelle Blitze zuckten in den nächsten Sekunden aus dem Peliakat heraus durch die Nacht. Und wo immer sie die Diener Quanandros trafen, stießen sie heiser brüllende Todesschreie aus und zerfielen Augenblicke später zu feinem, grauen Staub. Einige der Monstren versuchten noch, sich zurückzuziehen, doch auch für sie war es zu spät. Die Strahlenblitze schossen einfach in zu schneller Folge durch die Dunkelheit, als das die großen, wie seit Millionen Jahren ausgestorbene Riesenamphibien aus der Trias-Zeit wirkende Kreaturen, ihnen ausweichen konnten.
    Dann erlosch das Leuchten des Steins urplötzlich. Er verfärbte sich vollkommen schwarz. Auch der prickelnde Kraftstrom, der sonst von diesem Paliakat ausgegangen war versiegte von einem Moment auf den anderen.
    Die Quelle ist versiegt, erkannte ich. Sie kann dir nicht mehr helfen...
    Einige Augenblicke lang war kein Laut zu hören.
    Ich taumelte.
    Tom hielt mich fest.
    "Ich bin so schwach", murmelte ich. Und tatsächlich konnte ich mich kaum auf den Beinen halten. Die Knie zitterten.
    "Vielleicht sind Peliakat-Steine eine Möglichkeit, gegen Quanandros Diener vorzugehen", meinte ich.
    "Sind die nicht extrem selten?", erwiderte Tom.
    "Ich muss mit Tante Lizzy in Verbindung kommen, dann kann ich vielleicht Näheres erfahren. Aber, du hast es doch selbst gesehen..." Ich deutete auf die Haufen aus feinem Staub, zu dem die Riesenamphibien zerfallen waren. "Der Stein hat offenbar die Eigenschaft, mentale Kräfte zu konzentrieren..."
    Ich hob ihn etwas empor.
    Der Paliakat war jetzt vollkommen schwarz.
    Eine Aura aus reiner Finsternis bildete sich um ihn herum, breitete sich aus und hatte innerhalb eines einzigen Augenaufschlags bereits die Größe eines menschlichen Kopfs.
    Ein

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