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PARKER demontiert den Wasserman

PARKER demontiert den Wasserman

Titel: PARKER demontiert den Wasserman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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würdigte diese Männer keines Blickes. Hastig, immer schneller gehend, visierte er den Goldfischteich an.
    In der Mitte dieses Gewässers gab es einen Wasserspeicher in der Form einer Najade. Dieses Mädchen aus Bronze hielt ein Füllhorn unter dem rechten Arm, aus dem der dicke Wasserstrahl kam.
    »Sie steigen jetzt schleunigst ins Wasser und holen die Plastikbeutel«, verlangte Premonet von Kathy Porter. »Machen Sie keine Zicken, Mädchen!«
    Er baute sich mit schußbereiter Waffe am Rand des Goldfischteiches auf und beobachtete das scheue Reh, das jetzt vorsichtig ins Wasser stieg, das ihr bis zu den Oberschenkeln reichte.
    Kathy Porter hatte den Butler recht gut verstanden. Der Hinweis auf den Goldfischteich und vor allen Dingen auf den Wasserspeier waren deutlich genug gewesen.
    Sie watete also durch den Teich, verscheuchte neugierige Goldfische von der Größe mittelgroßer Karpfen und erreichte schließlich den Wasserspeier.
    Kathy Porter bückte sich und tauchte ihre Arme ins Wasser. Sie tat so, als suche sie nach der heißen Ware. Dabei blickte sie verstohlen zu Premonet hinüber, der sie nicht aus den Augen ließ. Der Gangster mit den freundlichen Augen war höchst mißtrauisch.
    Aber doch nicht mißtrauisch genug, wie sich schon bald erwies.
    Kathy Porter schien die gesuchten Gegenstände gefunden zu haben. Mit beiden Armen, die tief im Wasser waren, zog und zerrte sie an einer imaginären, schweren Last.
    »Ich - ich schaffe es nicht!« rief sie zu Premonet hinüber.
    »Soll ich Ihnen Beine machen?« Premonet hob drohend die Schußwaffe. Dann wandte er sich um und beobachtete die Villa. Er hatte wohl Angst, von Parker angegriffen zu werden.
    Genau in diesem Augenblick nutzte Kathy die Chance.
    Sie preßte die flache linke Hand gegen das Bleirohr im Füllhorn der Najade, aus dem das Wasser hervorschoß. Der starke Strahl wurde prompt abgelenkt und ergoß sich über Premonet, der völlig überrascht wurde und für einen Moment die Sicht verlor.
    Er schoß, doch er traf nicht.
    Kathy warf sich ins Wasser, erreichte den Rand des Teiches und schwang , sich nach draußen.
    »Stehenbleiben!« brüllte Premonet, der sich das Wasser aus den Augen wischte.
    Er hob die Hand mit der Schußwaffe und stierte dann entsetzt auf den bunt gefiederten Blasrohrpfeil, der plötzlich in seinem Oberarm steckte.
    Jetzt verlor er endgültig die Nerven.
    Er warf die Waffe weg und rannte in den parkähnlichen Garten. Premonet wollte offensichtlich hinüber zur Straße, wo sein Fahrzeug stand. Doch die Kräfte reichten nicht. Er wurde von Schritt zu Schritt immer müder und langsamer. Bis er endlich stehenblieb, nach Luft schnappte und dann in sich zusammenrutschte.
    Parkers Blasrohrpfeile hatten sich wieder mal voll und ganz bewährt.
     
    ***
     
    »Wie geht es unseren Gästen?« erkundigte sich Agatha Simpson, als Josuah Parker aus dem Keller der Villa kam.
    »Die Herren nutzen die Gelegenheit und kuren«, erwiderte der Butler. »Sie scheinen allerdings nicht ganz bei der Sache zu sein.«
    »Sie werden ihre Bosheit ausschwitzen«, hoffte Mylady. »Haben Sie auch wirklich volle Stärke eingestellt, Mister Parker?«
    »Ich würde es nie wagen, Myladys Anweisungen zu übergehen«, antwortete Parker gemessen. »Mylady können sich selbst überzeugen.«
    »Ich mache mir nichts aus schwitzenden Männern«, gab Agatha Simpson zurück. »Hauptsache, diese Individuen entwischen uns nicht.«
    »Dafür, Mylady, ist ausreichend gesorgt.«
    »Warten wir also damit, daß er hier erscheinen wird,«
    »In der Tat, Mylady. Ich kann mir kaum vorstellen, daß er freiwillig auf die Ware im Wert von zwei Millionen Dollar verzichten wird.«
    »Auf wen tippen Sie, Mister Parker?«
    »Ich möchte es vermeiden, Mylady, mich festzulegen.«
    »Für mich ist der Wassermann mit diesem Hayden identisch«, erklärte sie mit Nachdruck. »Er ist doch der Vertraute der Herzogin.«
    »Die Herzogin hat auch eine Sekretärin«, schaltete sich Kathy Porter ein. »Sie schreibt die Einladungen für alle Parties und Gesellschaften.«
    »Ein interessanter Hinweis«, stellte der Butler fest. »Verfügt die Herzogin auch über einen Butler?«
    »Sie nennt ihn Majordomus«, erwiderte Agatha Simpson. »Sie brachte ihn aus Südamerika mit. Moment mal, Mister Parker. Sie glauben, der Butler könnte der Bandenführer sein?«
    »Unmöglich, Mylady, ist kaum etwas.«
    »Kein schlechter Gedanke«, meinte die Dame mit der detektivischen Ader und musterte ihren Butler. »Sie,

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