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PARKER demontiert den Wasserman

PARKER demontiert den Wasserman

Titel: PARKER demontiert den Wasserman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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Mister Parker, wären durchaus in der Lage, eine Gang zu führen.«
    Was Parker in diesem Fall nur als reines Kompliment auffaßte.
     
    ***
     
    Im Keller der geräumigen Villa, der mehr ein Souterrain war, befand sich ein mittelgroßes Schwimmbecken, das für die Wintertage hier an der Küste gedacht war. Der Erbauer des Hauses hatte bei der Ausgestaltung dieses -Bades viel üppige Phantasie entwickelt und den Raum in eine Art Grotte verwandelt.
    Kübelpalmen und tropische Pflanzen aller Art säumten den Rand des Beckens. In dem niedrigen Raum herrschte Dschungelatmosphäre, die sich von Minute zu Minute immer mehr aufheizte,
    Was mit den vielen Heizkörpern zusammenhing, die die Wände des, fensterlosen Bades bedeckten. Diese Heizkörper waren von Parker weisungsgemäß aufgedreht worden. Sie verströmten eine Hitze, die vergleichsweise in der Sahara um die Mittagszeit herrschte.
    Caron, die rechte Hand des Wassermannes, hatte nur noch seine geblümte Unterhose an. Schweißperlen rannen über seinen behaarten Oberkörper. Er schnappte nach Luft wie ein frisch gelandeter Fisch.
    Die beiden Motorradfahrer Oscar und Henri hatten bereits im Wasser des Schwimmbeckens Kühlung gesucht.
    Paul und Jerry hüpften gerade unter der Dusche weg, als das anfangs kühle Wasser immer heißer wurde. Sie hechteten ins Becken, dessen Wasser ebenfalls immer wärmer wurde.
    Jules Premonet, der Mann mit den freundlichen Augen, litt stumm vor sich hin. Er trug nur noch seine Hose und wischte sich immer wieder den Schweiß aus dem Gesicht.
    »Sollen wir's nicht noch mal versuchen?« sagte er dann zu Caron.
    »Sinnlos«, meinte der abwinkend. »Die Tür ist fest verrammelt. Wir können nichts machen.«
    »Man bringt uns hier doch glatt um«, beschwerte sich Premonet.
    »Keine Sorge, uns nicht, aber dafür dich, Premonet. Der Wassermann wird schon noch kommen.«
    »Wann denn?« keuchte Premonet. »Wenn wir hier alle weggeschmolzen sind?«
    »Wer hat den ganzen Ärger denn verursacht, he?« Caron sah seinen früheren Partner wütend an. »Hättest du dich nicht eingemischt, wäre schon alles über die Bühne gegangen.«
    »Ich lasse mich nicht ausbooten.« Premonet streifte sich das Wasser aus dem Gesicht. »Warum wollte der Chef mich kaltstellen?«
    »Weil du zu gierig geworden bist, du Idiot. Dir hat ja nicht mehr gereicht, was du bekommen hattest. Nein, es mußte immer mehr sein.«
    »Wenn ich nicht so schlapp wäre, würde ich dir eins über die Nase geben«, behauptete Premonet.
    »Das Spielchen holen wir später nach«, gab Caron matt zurück. »Laß den Chef erst mal kommen.«
    »Wird er sich überhaupt um uns kümmern?«
    »Wieso nicht?«
    »Denk doch mal an diesen verdammten Parker. Der wartet doch nur darauf, daß der Chef hier aufkreuzt.«
    »Na und? Aber er weiß eben nicht, wer der Wassermann ist, Premonet. Hoffentlich hast du nicht das Maul aufgerissen und ihm 'nen Tip gegeben.«
    »Ich bring mich doch nicht um das Geschäft meines Lebens«, antwortete
    Premonet. »Ich will nur wieder einsteigen und einen doppelten Anteil haben.«
    Die beiden Gesprächspartner kamen offensichtlich gar nicht auf den Gedanken, daß sie abgehört wurden. Doch Parker hatte dafür gesorgt und ein Miniaturmikrofon versteckt angebracht. Es befand sich in den Zweigen einer Kübelpalme und übertrug die Unterhaltung auf dem kleinen Umweg über einen Sender hinaus vor die Tür.
    Hier hatte der Butler sein nächstes Gerät aufgebaut.
    Der Empfänger nahm die aufschlußreiche Unterhaltung auf und spielte sie einem Tonband zu.
    Parker brauchte sich selbst nicht zu bemühen. Die Technik erledigte wieder mal alles für ihn.
     
    ***
     
    »Mylady bekommen Besuch«, meldete Josuah Parker. Er sah den schweren Cadillac, der vor dem Haus hielt.
    »Doch nicht die Herzogin, oder?« Agatha Simpson war nur wenig entzückt.
    »Es handelt sich eindeutig um den Majordomus der Herzogin«, berichtete der Butler. »Wenn Sie erlauben, werde ich öffnen.«
    Parker begab sich zur Tür und sah den Majordomus gemessen und würdevoll an.
    Er hatte es mit einem großen, schlanken Mann zu tun, der sich womöglich noch steifer und würdevoller bewegte als Parker. Dieser Mann strahlte eine Arroganz aus, die schon fast beleidigend war. Er trug gestreifte Hosen, eine Art Cut, und präsentierte dem Butler mit seinen schwarzen Lederhandschuhen eine Visitenkarte.
    »Melden Sie mich Lady Simpson«, sagte er. »Wer ich bin, entnehmen Sie der Karte.«
    »Unwichtig«, entschied Parker,

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