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PARKER demontiert den Wasserman

PARKER demontiert den Wasserman

Titel: PARKER demontiert den Wasserman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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den Wagen mit einer Schußwaffe kontrollierte. Zudem hatten die vier Männer inzwischen einen heillosen Respekt vor dem Butler bekommen. Sie fühlten und wußten, daß sie ihren Meister gefunden hatten.
    Alles Weitere war eine Kleinigkeit.
    Während der Fahrt zurück zum Cap schaltete der Butler die bordeigene Einschläferungsanlage ein. Ein zusätzlich aufbereitetes Lachgas strömte in den Fond des Wagens, worauf die vier Gangster des Wassermanns prompt einschliefen und einen recht zufriedenen Eindruck machten.
    Im Rückspiegel beobachtete Parker das Fahrzeug, in dem die beiden Damen saßen.
    Er fuhr absichtlich nicht schnell, um Agatha Simpsons Fahrkünste nicht unnötig herauszufordern, was Mylady aber nur für eine gewisse Zeit mitmachte. Dann verlor sie die Geduld und preschte verwegen an Parkers hochbeinigem Monstrum vorbei.
    Beim Überholen sah Parker das leicht fassungslose Gesicht von Kathy Porter, aber auch die entspannten Gesichtszüge von Mylady, die kaum auf die Fahrbahn achtete und ihrer Gesellschafterin wieder mal die Schönheiten der Landschaft zeigte.
     
    ***
     
    »Das Paket ist weg.«
    Lady Simpson wandte sich triumphierend an Parker, der endlich am Ziel eingetroffen war.
    »Der Wassermann dürfte sich demnach eingeschaltet haben«, meinte der Butler.
    »Und wird sehr enttäuscht sein«, stellte Lady Simpson zufrieden fest, »mit Reis und Mehl wird er nur wenig anfangen können.«
    »Das stimmt.«
    Agatha Simpson, Butler Parker und Kathy Porter wandten sich zur Verbindungstür um, in der ein guter, alter Bekannter stand, der sich mit einem schallgedämpften Revolver ausgerüstet hatte. Es handelte sich um den Mann mit den freundlichen Augen, um Jules Premonet.
    Der Mann wirkte nervös und schien unter Druck zu stehen.
    »Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum«, sagte er. »Sie wissen, was ich haben will. Also zieren Sie sich nicht lange!«
    »Der Wassermann wird Sie umbringen, wenn Sie ihm seine Ware wegnehmen«, prophezeite Agatha Simpson. »Warum spielen Sie derart leichtsinnig mit Ihrem Leben?«
    »Lassen Sie das ruhig meine Sorge sein«, gab Premonet zurück. »Glauben Sie mir, daß ich schießen werde. Gnadenlos. Wo ist die Ware?«
    Parker hatte den Mann abtaxiert und herausgefunden, daß Premonet, der Gangster mit den freundlichen Augen, am Rande seiner Beherrschung stand.
    »Ich werde Ihnen die Ware übergeben«, sagte er also ruhig und gemessen. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen.«
    »Sind Sie verrückt, Mister Parker?« entrüstete sich Mylady.
    »Halten Sie doch endlich den Mund«, fuhr Premonet sie an. »Ich lasse mich nicht länger aufs Kreuz legen.«
    »Wenn Sie mir bitte folgen wollen«, erinnerte Parker.
    »Moment, so haben wir nicht gewettet. Ich kenne Ihre Tricks. Ich werde mir die Kleine mitnehmen. Sie, Parker und die Lady verschwinden solange dort drüben im Wandschrank.«
    »Das können Sie Mylady aber unmöglich zumuten«, wehrte der Butler entschieden ab.
    »Oder wollen Sie durch ein paar Kugeln kampfunfähig gemacht werden?« erkundigte sich Premonet nervös.
    »Bitte, Mylady.«
    Parker ging voraus und öffnete den bezeichneten Wandschrank. Er wartete, bis Agatha Simpson im Schrank verschwunden war, dann folgte er.
    »Sie haben auch kein Mark mehr in den Knochen«, schimpfte die Lady, als Premonet die Schranktür schloß. »Soviel Angst hätte ich Ihnen nicht zugetraut, Parker.«
    »Also, wo ist die Ware?« fragte Premonet durch die Tür. »Schnell, die Antwort. Oder ich werde schießen.«
    »Sie befindet sich im Goldfischteich«, rief der Butler zurück. »Miß Porter kennt die Stelle.«
    »Wenn das ein fauler Trick ist, Parker, ist die Kleine restlos geliefert.«
    »Ich würde das Leben Miß Porters nie unnötig in Gefahr bringen«, erklärte der Butler durch die geschlossene Schranktür. »Die Plastikbeutel liegen unmittelbar neben dem Wasserspeier.«
    Schritte entfernten sich.
    Parker wartete noch einen Moment, um dann bereits die Schranktür aufzustoßen. Was ohne jede Schwierigkeit gelang, wie sich zeigte. Premonet hatte das sicher gewußt, doch es konnte ihn kaum gestört haben. Er verfügte über eine Geisel, mit der er Parker und Lady Simpson jederzeit erpressen konnte.
    Ob er auch wußte, daß das scheue Reh keineswegs so hilflos war, wie es aussah?
     
    ***
     
    Jules Premonet und Kathy Porter kamen an Parkers hochbeinigem Wagen vorbei, in dem die vier Gangster satt und tief schliefen. Parker hatte noch keine Zeit gehabt, sie auszuladen. Premonet

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