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PARKER demontiert den Wasserman

PARKER demontiert den Wasserman

Titel: PARKER demontiert den Wasserman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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    Er griff fast lässig zu, verdrehte den Fuß und schickte den Angreifer zu Boden.
    Der Fußboden bebte diskret, als die Landung ausgeführt wurde. Der junge Mann hingegen bebte nicht. Er blieb sofort liegen, zeigte Wirkung und stöhnte im Duett mit seinem Partner.
    »Schaffen Sie diese Individuen aus dem Haus«, ließ Agatha Simpson sich vernehmen. »Durchschnittliche Einbrecher scheinen sie nicht zu sein.«
    »In der Tat, Mylady!«
    »Sind sie mit den beiden Autodieben vom Parkplatz identisch?« wollte Kathy Porter wissen, die ihren Bademantel inzwischen wieder zugeschnürt hatte.
    »Ich bin mir da nicht so sicher«, zweifelte die Lady, »von der Statur her könnten sie es durchaus gewesen sein, Kindchen.«
    Parker, der für einen Moment den Raum verlassen hatte, kam mit einem Servierwagen zurück, auf den er die beiden lustlosen und angeschlagenen Männer verlud. Ohne Kommentar fuhr er sie dann aus dem Raum, gemessen und würdevoll, als habe er es nur mit Geschirr zu tun.
    »Hoffentlich begehen wir keinen Fehler«, sagte Agatha Simpson zu ihrer Gesellschafterin, die jetzt wieder an ein scheues Reh erinnerte, »diese beiden Strolche werden wiederkommen.«
    Lady Simpson konnte zu diesem Zeitpunkt wirklich noch nicht wissen, über welch prophetische Gaben sie verfügte.
     
    ***
     
    Josuah Parker rollte den Servierwagen in die Küche und von dort hinaus in den Garten.
    Die beiden jungen Männer lagen wie schlaffe Würste quer und waren nicht in der Lage, sich gegen diese Fahrt zu wehren.
    Parker wußte natürlich längst, daß er es mit Profis zu tun hatte. Er hatte ihre Taschen gründlich durchsucht, aber keine persönlichen Papiere gefunden. Sie schienen sich selbst für den Fall einer Panne vorbereitet zu haben.
    Um sie etwas zu erfrischen, kippte Parker die beiden Gangster in den kleinen Goldfischteich und schritt dann gemessen zurück zum Haus. Es wäre sinnlos gewesen, diesen beiden Männern Fragen zu stellen. Als Profis hätten sie entweder überhaupt nicht geantwortet oder aber die unmöglichsten Geschichten erfunden. Nein, Parker setzte darauf, daß sie früher' oder später wieder auftauchen würden.
    Die beiden Strolche genossen das erfrischende, nächtliche Bad nur für wenige Sekunden. Wieder munterer geworden, kletterten sie aus dem Teich und schlugen sich seitlich in die Büsche. Sie verschwanden in Richtung der schmalen Fahrstraße, über die diese Stadtvilla zu erreichen war.
    Parker fragte sich, was die beiden jungen Männer wohl in der Villa gesucht haben könnten. Auf Schmuck oder Bargeld schienen sie es wirklich nicht abgesehen zu haben. Warum also dieser nächtliche Besuch? Und warum diese Brutalität, einfach einen scharfen Schuß abzufeuern? Hier schien es um Dinge zu gehen, die weit über dem Normalmaß lagen.
    Natürlich hätte Parker die Polizei verständigen können, doch damit hätte er sich wahrscheinlich die Möglichkeit verbaut, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Die beiden Männer wären wohl mit Sicherheit gegen zwei andere Ganoven umgetauscht worden. So bestand wenigstens die Chance, daß sie sich erneut einschalteten. Und eine erkannte Gefahr war schließlich nur noch eine halbe Gefahr.
    Parker rollte den Servierwagen zurück zum Haus und ging alle Kriminalfälle durch, die sich in letzter Zeit ereignet hatten. Die beiden jungen Strolche konnten ja durchaus auf Agatha Simpson, Kathy Porter und ihn angesetzt worden sein, um Rache zu nehmen. Parker dachte an den letzten Fall in Rom, als man es mit der Mafia zu tun hatte. Waren die beiden Männer Killer, die hier eine Rechnung begleichen sollten?
    Parker passierte den Garagenanbau, erreichte wieder die Küche und betrat die Villa, um dann allerdings sofort zu Boden zu gehen.
    Ein Schlag auf den Hinterkopf beendete erst mal jede weitere Gedankenarbeit.
     
    ***
     
    Der Mann war etwa 45 Jahre alt, mittelgroß und vollschlank. Er hatte ein gutgeschnittenes Gesicht, freundliche Augen und trug einen dunkelgrauen Anzug, nicht von der Stange.
    Dieser Mann sah etwas nervös auf den Butler hinunter und legte dann das Nudelholz, das er als Schlagwaffe verwendet hatte, hastig aus der Hand. Es war klar ersichtlich, daß diese Waffe und auch der Niederschlag nicht zu ihm paßten.
    Der Täter stieg über den Butler hinweg und stellte sich vor das große
    Schlüsselbrett neben dem Eingang zur Küche. Er setzte sich eine teuer gefaßte Brille auf und studierte hastig die kleinen Bezeichnungsschilder.
    Als er gerade nach einem

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