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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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Trenchcoat und mit Traveller-Hut sah er sportlich-jugendlich aus, obwohl er gut und gern sechzig Jahre zählte.
    Er wartete in einer kleinen Teestube auf Lady Simpson und den Butler.
    Als sie den Raum betraten, erhob er sich und ließ dabei wie zufällig seine beiden Zeitungen auf dem Tisch liegen. Er ging hinaus, tat ein paar Schritte und kam wieder zurück, passierte den Tisch, an dem die ältere Dame bereits Platz genommen hatte und flüsterte dem Butler, der noch stand, einen kurzen Hinweis zu. Wenig später war Horace Pickett dann wieder verschwunden.
    »Was hat er gesagt?« fragte die Detektivin interessiert.
    »Er nannte den Namen eines gewissen Mister Sidney Pottmer, Mylady, der hier in Wapping Reifen feilbietet.«
    »Aha.« Sie nickte bedeutungsvoll, wußte mit diesem Namen aber nichts anzufangen.
    »Mister Sidney Pottmers Reklamefeuerzeug fand sich in der Tasche eines der Heckenschneider in Hampstead, Mylady.«
    »Ich weiß«, schwindelte sie umgehend. »Ich habe alle Tatsachen fest im Kopf und brauche keine Belehrungen.«
    »In der Tasche des zweiten Heckenschneiders fand sich ein Kugelschreiber, Mylady.«
    »Natürlich, ich weiß.« Sie grollte bereits.
    »Mylady erinnerten sich selbstverständlich an den Namen darauf.«
    »Bis in alle Einzelheiten, und was steht darauf? Hoffentlich haben Sie ein gutes Gedächtnis, Mister Parker.«
    »Auf den beiden Kugelschreibern macht ein Mister James Stuffing Reklame für sein Kreditbüro.«
    »Richtig«, gab sie zurück und lächelte wohlwollend. Sie hatte sich ander Nennung des Namens erfolgreich vorbeigedrückt und freute sich. »Ich denke, Mister Parker, ich werde erst noch einen Tee mit etwas Gebäck nehmen, bevor ich mir den Heckenschneider ansehe.«
    Parker verzichtete darauf, ein Mißverständnis klarzustellen. Man hatte nicht die Heckenschneider ausfindig gemacht, sondern die Firmen, deren Reklameartikel sich in den Taschen der beiden Heckenzerstörer gefunden hatten.
    Er ging zum Tresen und bat um zwei Tassen Tee. Dazu ließ er sich sicherheitshalber zwei Stücke Apfelkuchen geben. Er kannte den Appetit seiner Herrin. Als er zum Tisch zurück gehen wollte, erschienen in der Teestube, zwei handfest aussehende Männer in Jeans und Lederjacken. Sie orientierten sich kurz und nahmen dann an einem Tisch neben Mylady Platz.
    Parker hatte sie sofort eingestuft.
    Die beiden Männer waren nicht zufällig erschienen. Sie gehörten wahrscheinlich zu dem kleinen Lieferwagen, der seinem hochbeinigen Monstrum seit Verlassen des Gerüstbauers hartnäckig gefolgt war. Ein gewisser Mister Herbert Wallich hatte wohl die Absicht, seine Zähne zu zeigen.
    In der Teestube waren nur wenige Gäste.
    Ein junges Paar stand gerade auf und ging. Weit hinten an der Wand saßen zwei füllige Frauen, die ihren Tee schlürften und sich angeregt unterhielten. Erfreulicherweise war die Tür zu den Toiletten nicht weit entfernt.
    Sie konnten sich also schnellstens absetzen, falls es hier zu einer Auseinandersetzung kam. Die Bedienung hinter dem Tresen, eine Frau, deren Gesicht wie das einer Spitzmaus aussah, stand hinter dem Teebehälter und polierte Becher aus Porzellan.
    Parker trug die beiden Tassen undden Unterteller mit dem Apfelkuchen zurück an den Tisch seiner Herrin, die die beiden Neuankömmlinge nur mit flüchtigem Blick zur Kenntnis genommen hatte.
    Parker ließ sich auf nichts ein.
    Als er die Höhe der beiden Männer erreicht hatte, kippte er die randvollen Teetassen einfach um und bedachte seine Opfer mit einer improvisierten Haarwäsche. Sie zuckten zusammen, brüllten auf, da der Tee nicht gerade lauwarm war, schnellten von ihren Sitzen hoch und wurden von Parker sofort mit Apfelkuchen bedacht.
    Da sie bereits etwas erweicht waren, drückte sich der Apfelbrei schwammig auf ihre Gesichter und schloß ihnen die Augen.
    Sie fuchtelten verzweifelt mit den Armen in der Luft herum, kamen sich blind vor, brüllten, husteten und spuckten und wurden dann überraschend still, als Parker den Bambusgriff seines Universal-Regenschirmes auf ihre Hinterköpfe sinken ließ.
    »Mylady mögen verzeihen«, entschuldigte sich der Butler anschließend.
    In Anbetracht der Lage mußte meine Wenigkeit sich für einen sogenannten Präventivschlag entscheiden.«
     
     
    *
     
    »Das Schmerzensgeld war zu hoch«, räsonierte die Detektivin vom Fond des hochbeinigen Monstrums aus. »Sie werfen mit meinem Geld einfach nur so um sich, Mister Parker.«
    »Die Betreiberin der Teestube wird einige Unkosten

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