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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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der Mann schon nicht mehr zu sehen. Er war von Reifen begraben.
    Die beiden Jeansträger trauten ihren Augen nicht.
    »Ich bitte mir Höflichkeit aus, wenn Sie einer hilflosen Frau gegenüberstehen«, raunzte die energische Dame die Verdutzten an.
    Sie wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Irgendwie trauten sie sich nicht, sich mit einer Frau anzulegen, die gerade von sich behauptet hatte, hilflos zu sein. Dann fand einer der beiden jungen Männer einen brauchbaren Ausweg.
    Er langte nach einem Zinkeimer, der mit schmutziger Wasserbrühe gefüllt war. Er hätte die Absicht, diese Brühe in Richtung Mylady zu verschütten. So holte er aus, um dem geplanten Wasserguß noch zusätzliche Energie mitzugeben.
    Josuah Parker sah sich veranlaßt, erzieherisch einzuwirken.
    Fast beiläufig streckte er seinen Universal-Regenschirm vor, den er am unteren Ende gefaßt hatte. Mit dem Bambusgriff hakte er hinter das Armgelenk des Mannes und brachte ihn auf diese Art aus dem Rhythmus. Der Mann verhedderte sich, kam aus der Richtung und… wässerte seinen Nebenmann ein, der von dem Wasserschwall voll erwischt wurde.
    »Man sollte die Dinge nicht unbedingt eskalieren lassen«, schlug Josuah Parker höflich vor, als der Eingewässerte sich wütend auf ihn stürzen wollte. »Noch dürfte man den Rahmen des Erträglichen nicht überschritten haben.«
    Der Wütende stoppte jäh seinen Schwung und zog die nasse Stirn kraus. Er überlegte, was dieser Mann, der wie ein hochherrschaftlicher Butler aussah, gerade gesagt haben konnte. Bevor er zu einem Resultat gelangte, erschien ein kleiner, drahtiger Mann auf der Rampe und sorgte allein durch seine Gegenwart für Ruhe.
    »Was soll der Quatsch, Leute?« fuhr er die Jeansträger mit einer überraschend dunklen und tragenden Stimme an.
    »Los, weitermachen! Ich will hier keinen Ärger haben, ist das klar?«
    »Mister Sidney Pottmer, wie zu vermuten ist?« erkundigte sich der Butler und lüftete die schwarze Melone.
    »Sidney Pottmer«, bestätigte der schmale Mann, der vierzig Jahre sein mochte. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Darüber wird noch zu reden sein, junger Mann«, erwiderte die Detektivin. »Sie beschäftigen Leute, die fremde Hecken zerschneiden?«
    Direkter hätte man nicht mit der Tür ins sprichwörtliche Haus fallen können, doch Josuah Parker verzog keine Miene.
     
     
    *
     
    »Fremde Hecken zerschneiden?« fragte Pottmer und sah die ältere Dame erstaunt an. »Was soll ich mir darunter vorstellen?«
    »Sie haben die Ehre und hoffentlich auch die Freude, Lady Simpson Rede und Antwort stehen zu können«, schickte Josuah Parker voraus. »Mein Name ist Parker, Josuah Parker.«
    »Und welchen Beruf Sie haben, sieht man Ihnen an«, meinte Pottmer und lächelte. »Aber darf ich noch mal auf die Hecken zurückkommen? Sie sehen doch, daß ich mit Reifen handele. Mit Hecken habe ich nichts zu tun.«
    »Junger Mann, reden wir offen miteinander«, schlug die Detektivin vor und blickte sich in dem einfachen Büro um, in das Pottmer sie geführt hatte. »Ich weiß genau, daß Sie ein Doppelleben führen. Mir brauchen Sie nichts vorzumachen.«
    »Mylady vermuten sogar, daß Sie sogenannte grüne Zwerge beschäftigen, wie sie sich nennen«, warf der Butler ein. Er hatte sich entschlossen, ebenfalls völlig offen zu sein, nachdem seine Herrin damit begonnen hatte.
    »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr«, erklärte der Reifenverkäufer und schüttelte den Kopf. »Grüne Zwerge? Können Sie sich vielleicht etwas deutlicher ausdrücken?«
    »Man zerschneidet Hecken, zerstört gepflegte Gärten, beschmiert Hauswände und Autos und schafft so die Voraussetzungen dafür, daß man dann zumindest in der Nachbarschaftder Geschädigten Schutzgelder eintreibt.«
    »Moment mal, wollen Sie mir etwa kriminelle Sachen unterstellen?« fragte Sidney Pottmer gereizt.
    »Es besteht weiterhin der Verdacht, Mister Pottmer, daß Sie mit einem gewissen Mister Herbert Wallich zusammenarbeiten.«
    »Das ist doch Humbug«, meinte der Reifenverkäufer. »Wer hat Ihnen denn diesen Floh ins Ohr gesetzt? Wer sind Sie eigentlich? Von der Polizei kommen Sie ganz sicher nicht. Und Privatdetektive können Sie auch nicht sein. Die sehen anders aus.«
    »Mylady ermittelt privat, nachdem man sich erfrechte, Myladys Haus zu beschmieren.«
    »Und wieso kommen Sie ausgerechnet auf mich?« Pottmer schüttelte den Kopf.
    »Die erwähnten Heckenzerstörer, von denen Mylady sprach, wurden bis hierher in Ihre Firma

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