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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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etwas zu trinken und tat so, als warte ich auf jemanden. Jeder, angefangen bei den menschlichen Skulpturen im Foyer bis zu einem befrackten Kurier, versuchte bei mir zu landen, und ich fragte mich ernstlich, wie lange ich die Maskerade noch durchstehen würde. Das pseudo-ergebenene Pseudo-Raubtier-Gehabe, das ich praktizierte, erzeugte Schmerzen in meiner Brust – auch wenn die Haarteile irgendwo ganz cool waren.
    Ich warf sie herum und gab mir einen zweckbestimmten Anstrich. Ich beobachtete das Kommen und Gehen im Foyer, bis ich einen Mann bemerkte, dessen starrer Blick sich auf mich fixiert hatte. Von meinem Sitzplatz aus wirkte sein Gesicht scharf und unreif und schien eine Schmollmiene zu tragen.
    Er studierte mich von den Plüschsofas hinter dem falschen Wasserfall, doch seine Augen leuchteten nicht gerade vor Anerkennung. Vielmehr brannten sie vor ungezügelter Wut.
    Nach ein paar Augenblicken stand er auf und kam auf den Fußballen herüber, ein junges, überhebliches Raubtier.
    »Dieses ’Tel ist vergeben. Abgesteckt. Sperrzone«, sagte er. »Kapiert?«
    Ich kühlte ihn mit einem Blick ab, der fast echte Parrish war. »Wer hat’s denn abgesteckt?«, fragte ich grob.
    Er hielt stand, obwohl er kleiner geworden war. Ich ließ einen anerkennenden Blick über seinen schlanken Körper schweifen: Entweder war er Turner, oder er hatte verdammt viel teure Muskelmodellierung hinter sich.
    »Ich.«
    »Und Sie wären…?« Ich glitt in den hochnäsigen Ton meiner Amorato-Rolle und starrte ihn geradewegs mit einem Blick an, unter dem kleinere Burschen schon zusammengezuckt waren.
    Er blinzelte ungläubig. Dann verzog er den Mund. »Lavish Deluxe – Delly. Und Freischaffende dringen niemals in abgestecktes Territorium ein. Wer bist du?«, verlangte er zu wissen.
    Ich streckte die Rechte vor, sorgfältig darauf bedacht, ihm auf althergebrachte Art die Hand zu schütteln. »Jales Belliere. Ich bin von… außerhalb. Ich weiß überhaupt nichts über Claims und habe nicht die Absicht, auf Ihrem Territorium zu arbeiten. Ich treffe mich mit jemand… Wichtigem«, sagte ich.
    »Jemand Wichtigem, hm?« Wieder verzog er den Mund, diesmal aus Unglauben. »Komm mir bloß nicht in die Quere.«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und nahm seine Stellung unter dem Wasserfall wieder ein, als würde ich nicht existieren.
    Nicht ganz nach Plan verlaufen.
    Ich fluchte leise.
    Dann erhob sich hinter mir ein Tumult, und ich sah zu, wie eine rothaarige Frau mit perfekten Proportionen, für die sie eine Menge Geld bezahlt hatte, von Miliz umkreist das Foyer betrat. Ich versuchte, nicht ihre perfekt schimmernde Haut anzustarren oder die gefährlichen Stilettoabsätze, die den Eindruck vermittelten, sie sei in keiner Weise leicht zufrieden zu stellen.
    Meine Beobachtung unterbrach ein diskret verschleierter Intimat mit dem Emblem eines Läufers auf den goldenen Revers, indem er mir auf die Schulter tippte. Er reichte mir einen kleinen P-Assistenten und schlug einen Privatsphärenhut auf, den ich mir über den Kopf stülpen sollte.
    Als er mein Zögern bemerkte, sagte er: »Mr Monk spricht nicht über öffentliche Comms.«
    Ich öffnete erstaunt den Mund und schloss ihn gleich darauf so rasch ich konnte. Ich senkte den Kopf, damit er mir den Hut aufsetzen konnte.
    Darunter schwebte das reife Gesicht mit dem breiten Kinn, das ich im Netz studiert hatte, vor meinen Augen in Sicht, als wären wir unter Wasser.
    »Jales Belliere, ich nehme an, dass Sie nach einer Abstellung suchen.«
    »Äh… ja. M-meine… Bekannten sagen, dass Abstellungen zu Ihnen mit zu den Besten gehören«, stammelte ich.
    »Und Ihre Bekannten sind?«
    Ich spulte einige der Namen ab, die ich gerade erst in den Medienprofilisten gelesen hatte, und murmelte etwas davon, dass ich neu sei in der Stadt und in meinem Tourkalender eine Lücke hätte.
    Monks Mund streckte sich zu einem Lächeln, das dem massigen Gesicht einen gewissen Charme verlieh. »Dann sollte ich Ihnen vielleicht die Gelegenheit bieten, aus eigener Erfahrung sagen zu können, dass eine Abstellung zu James Monk das Allerbeste ist. Ab wann sind Sie frei?«
    Ich schluckte erschrocken.
    »Äh… schon bald.«
    Lahm, aber seine Einladung kam völlig überraschend für mich. Ich wollte dieser unerwarteten Wendung zwar nicht die Tür vor der Nase zuknallen, aber ich hatte zunächst andere Pläne.
    »Ich werde Derek veranlassen, die Arrangements zu treffen«, sagte er.
    Monk beendete die Verbindung, und ich befreite

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