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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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Sicherheitskräfte des Hi-Tels, und sie bekämpften die Feuersbrunst mit Monks abgestürztem Helikopter im Zentrum.
    Ich rannte zum Heck und kletterte in den Drahtkorb, der dort eingebaut war. So hatte ich Vivas nobelstes Hi-Tel nicht geplant zu verlassen. Wegen meines Lifestyles musste ich mir wirklich etwas einfallen lassen.
    Wir setzten über den Rand und fielen: ein Übelkeit erregender Sturz, bei dem es mir in den Ohren knackte. Ich kniff die Augen zusammen, packte die Seiten des Korbes und fragte mich, wie lange es wohl dauern würde, bis wir ein Loch in den Erdboden schlugen.
    Üble Schmerzen drückten mir die Brust zusammen und machten das Atmen fast unmöglich. Ganz egal, wie lange es bis zum Aufschlag dauerte, begriff ich, ich hätte den Herzanfall längst hinter mir.
    Ich versuchte, mich daran zu erinnern, was ich gern als letzte Gedanken gehabt hätte. Irgendetwas musste es geben, da war ich mir ganz sicher. Etwas, von dem ich mit mir verabredet hatte, dass ich es denken würde – etwas, das dem ganzen schlechten Karma und den vielen Fehlern entgegenwirkte. Etwas, das mir Zutritt in eine Bar verschaffte, wo ich mich hinsetzen und betrinken konnte, ohne ständig hinter mich zu schauen.
    Nix da. Alles weg.
    Die Welt drehte sich um mich herum. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das UL, Deluxe und ich waren in einem tödlichen Trudeln.
    Ich hörte ihn jubilierend brüllen, während ich kotzte. Das Trudeln des ULs klatschte mir die Bescherung ins eigene Gesicht.
    Ich spürte, wie meine sämtlichen Muskeln erschlafften; ich näherte mich der Besinnungslosigkeit. Nicht gut. Mein Griff löste sich. Ich kippte aus dem Korb und hing nur noch an einer Hand.
    Wieder schrie Deluxe auf. Und äußerte Worte, die ich nicht kapierte.
    Die Finger der Hand, mit der ich mich festklammerte, streckten sich immer mehr. Ich konnte nichts dagegen tun.
    Sein Schrei hielt an, lang, hart, frohlockend. Ich konzentrierte mich auf den Laut und benutzte ihn als Grund, am Leben zu bleiben und meine Finger zu zwingen, sich wieder um den Stahl zu schließen.
    Versuch es, Närrin.
    Der Engel versetzte mir einen Schuss frischen Adrenalins, das meine Muskeln zur Kontraktion brachte und so weit in mein Bewusstsein vordrang, dass ich stinksauer wurde.
    Ich bin keine Närrin, ich bin …
    Pfiu.
    Das UL brach ohne Warnung aus der Trudelbewegung aus und ging in den Horizontalflug über. Ich krachte gegen den Stahlkorb, was ich bis in den letzten Knochen spürte.
    Deluxes Schrei schlug in Gelächter um, als unser Flug ruhiger und langsamer wurde.
    Ich spähte durch kotzeverkrustete Wimpern. Der irrsinnige Pilot hatte den Kopf in den Nacken gelegt, und Tränen liefen ihm übers Gesicht.
    Ich war zufrieden, dass ich noch ein bisschen länger leben würde. Dann hätte ich Zeit genug, ihm den Hals umzudrehen.

 
7
     
     
    Gegen Abend quollen die Werbeorgane der City und One World vor Schlagzeilen über.
    Amorato nach verzweifeltem Entführungsversuch vermisst.
    Duell um Femme endet fatal.
    Fluglotsen des Globe verlassen in kritischer Lage ihren Posten.
    Gemetzel über den Dächern.
    Wer ist die geheimnisvolle Vermisste?
    Virgin Brides legen in Raserei Korridor in Trümmer. Sängerin zu Geldbuße verurteilt. Garter Thin: »Ich war’s nicht.«
    Bei der letzten Meldung musste ich mir ein Auflachen verkneifen.
    Der Rest allerdings… was hatten Teece und Ibis gleich gesagt? »Es gibt Aufmerksamkeit. Und es gibt AUFMERKSAMKEIT.«
    Ich beobachtete alles von der Bar des Luxoria aus, wo Lavish die Drinks bezahlte. Die violetten Strahler erhellten unser Eckchen an der Theke kaum, was es mir erleichterte, unauffällig das Dekor und die Gesellschaft zu mustern.
    Die Gesellschaft war… atemberaubend.
    Obwohl Lavishs Club noch geschlossen hatte, summte er vor Leben. Amoratos kamen und gingen. Einige hatten tragbare Net-Sex[DS1]-Geräte am Leib, andere waren stoned oder betrunken, und alle trugen Unterwäsche oder legere Sportkleidung. Doch was mir den Atem raubte, war nicht ihr Geschmack, was Unterhaltung oder Kleidung anging, sondern sie selbst. Noch nie hatte ich soviel Schönheit auf einem Haufen gesehen – und das in allen Typen und Geschmacksrichtungen.
    Genauer gesagt handelte es sich um mehr als bloße Schönheit. Es war, als hafte den Amoratos ein… Rückstand von Sex an. Eine sirupöse Aura, die zu sagen schien: Komm und mach’s mit mir.
    Ich spürte, wie sich in mir wieder die Lust regte. Wenig überraschend – das begehrenswerteste Fleisch der City

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