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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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sich rundheraus.
    Lieg ruhig und erhol dich, befahl er. Nimm eine Sauna. Mach was Anständiges aus deinem Leben.
    Dann hörte ich das charakteristische Jaulen von Geschütztürmen, die auf ihr Ziel einschwenkten. Hinter dem Helikopter entdeckte ich einen breitnackigen Truppenschweber, der aus einem Kanal neben dem Gebäude aufstieg. Der Schweber trug keine Hoheitsabzeichen und verhielt sich ganz geschäftsmäßig: Die in die Nase eingebauten 12,7-mm-MGs waren ausgerichtet und feuerbereit.
    Wann immer ich dem Tode nahe kam – was mittlerweile verdammt zu oft geschah, um noch einen Reiz zu besitzen –, nie war es so, wie ich es mir wünschte.
    Nie die richtige Art zu sterben.
    Plötzlich befanden sich mein Verstand und mein Körper wieder in völliger Übereinkunft.
    Bewegung!
    Ich rollte mich zu den verstreut liegenden Signalraketen, während der ’Kopter sich vorschob und den Anstellwinkel seiner Landekufen änderte, um mich aufzugabeln.
    Er stieß gegen mich und verfing sich irgendwie am Träger meines schicken, kleinen Tops. Eine Sekunde lang wurde ich von den Füßen gehoben – dann riss der Stoff, und ich knallte wieder aufs Landefeld.
    Diesmal rollte ich mich trotz Schmerzen weiter.
    Der ’Kopter fing seine Schlingerbewegungen ab und näherte sich mir wieder.
    Der Truppenschweber schickte eine Warnsalve über das Landefeld. Ich war mir nicht sicher, ob sie auf mich zielte oder auf Monks Hubschrauber, aber für dumme Fragen war jetzt der falsche Moment.
    Statt also die Hand zu heben, sprintete ich die letzten paar Meter zu den Signalraketen und löste sie aus.
    Der Truppenschweber feuerte eine weitere Warnsalve, als Derek seinen Zug machte. In der Verwirrung, die durch die Rauchwolken der Signalraketen entstand, traf er den Hubschrauber versehentlich ins Heck.
    Wenige Meter von mir entfernt krachte der Helikopter auf das Landefeld und explodierte. Plastiksplitter, heißes Metall und kleine Stücke von Dereks geleeartigem Gewebeersatz regneten vom Himmel.
    Ein Stück von einem Rotorblatt wirbelte sich überschlagend genau auf mich zu. Es schnitt mir ins Bein; dann sauste es über den Rand des Gebäudes.
    Während in dichten Wolken der Rauch aufstieg, rollte ich mich verrückt zur Abdeckung der Dachrinne an der Hauskante, brach sie auf und versteckte mich darunter.
    Ich hörte aufgeregte Schreie, als die Sicherheitskräfte des Hi-Tels aus dem Lift brachen und das Feuer mit halbautomatischen Waffen eröffneten. Ich spähte unter dem gewellten Plastik herauf und sah, wie der Truppenschweber sich absetzte.
    Sosehr ich die Rettung auch zu schätzen wusste, ich wollte nicht in die Untersuchung hineingezogen werden, und Delly würde schon bald das Gebäude verlassen. Also kroch ich unter der Abdeckung weiter und zog mich über Polster aus Rattendung.
    Als ich am Kontrollstand vorbei und hinter eine Reihe hoher Absperrungen gerobbt war, schob ich mich unter der Abdeckung hervor und richtete mich unsicher auf die Knie auf. Nicht nur hing das schicke Top in Fetzen, meine Hosen sahen aus wie mit Scheiße verkrustetes Papier, das durch einen Aktenschredder gelaufen war.
    Ich blutete aus unzähligen kleinen Wunden, besonders stark aber am Bein. Die verbrannten Stellen auf meinem Rücken pochten.
    »Du bist aber sehr beliebt.« An ein nicht sonderlich stabiles UL gelehnt, wartete Lavish Deluxe auf mich.
    »Was kostet es, wenn du mich hier rausschaffst?« Ich sah keinen Sinn in Zeitverschwendung, und es war genau der richtige Moment, ihn ebenfalls zu duzen.
    Er musste nicht einmal nachdenken. »Stell mich James Monk vor.«
    Jawoll.
    »Kein Problem. Mit Handkuss.«
    Das Lächeln, das sich über Dellys Gesicht ausbreitete, war beinahe schon unanständig zu nennen. Er hüpfte in das Ultraleichtflugzeug und warf den kleinen Motor an; dann wendete er es, sodass es auf dem Landefeld eine kurze, knappe Startbahn fand. Direkt über den Rand des Gebäudes.
    »Hier kannst du nicht starten. Nicht genug Platz.« Meine Worte gingen leider im Donner weiterer Explosionen unter, und mein Herz sprang über den Abgrund zum nächsten Gebäude, dann zurück in meine Brust.
    Das Lebensziel, an dem ich scheiterte, musste aus etwas Besserem bestehen, als in einem UL über den Rand dieses Gebäudes zu kommen. Oder?
    Delly hüpfte wieder heraus und schob die Ultraleichtmaschine rückwärts, bis sie mit dem Heck die Liftverkleidung berührte.
    Ich blickte über die Schulter. Der Kontrollstand war leer – verlassen. Unser einziges Publikum waren die

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