Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
Vom Netzwerk:
blieb zurück. Ich wollte solche Ablenkungen weder, noch hatte ich dafür Zeit. Doch ohne Mervs Hilfe würde ich den Namen, den ich wissen musste, niemals erfahren.
    Geduld.
    »Was hältst du von meiner Mischung?«
    Ich riskierte es, mich umzudrehen und Glorious anzublicken. Mit Erleichterung stellte ich fest, dass die berauschende Wirkung vollends verschwunden war. Hinter mir stand ein sauberes, nacktes Mädchen mit schönen, klugen Augen und einer durchtrainierten Figur. Die Frage, die sie stellte, war rein beruflicher Natur, von einer Kollegin an die andere.
    Ich schluckte meine Verlegenheit herunter und versuchte, unbeteiligt auszusehen. »In Ordnung. Macht Spaß.«
    Sie beugte sich in die in den Eingang eingebaute ’Drobe, die vollgestopft war mit Kleidung, Perücken und anderen Accessoires. »Du hast keine Standardgröße. Wir müssen für dich auf Maß bestellen«, murmelte sie und beugte sich tiefer, um in den unteren Regalen zu suchen.
    »Ich brauche keine neue Kleidung«, sagte ich automatisch, während ich mir wünschte, sie würde sich aufrichten und etwas anziehen.
    »Du hast Recht. Fangen wir mit den wichtigen Dingen an.« Sie setzte sich vor ihren Alkem und klopfte neben sich auf das Polster. »Komm schon, hier ist genug Platz.«
    Eine theoretische Lektion durfte sicherer sein als die handgreifliche Übung, auch wenn die Tutorin splitternackt war; also folgte ich ihrem Wunsch.
    »Wie viel verstehst du vom Mischen?«, fragte sie.
    »Gib mir einfach die schnelle und schmutzige Variante.« Die Wörter waren mir über die Lippen geschlüpft, ehe ich begriff, was ich gesagt hatte.
    Glorious musterte mich abschätzend, um zu sehen, ob ich scherzte.
    Ich atmete tief durch. Die Hitze in meinen Wangen ärgerte mich. Solches Gerede war nichts für mich. »Äh… ich meine, gib mir die Kurzfassung. Wenn ich mehr wissen muss, frage ich schon.«
    Sie nickte, beugte sich vor und blies, indem sie sich das nasse Haar in den Rücken warf, auf einen Sensor. Das Gehäuse des Alkems öffnete sich und gab den Blick auf Reihen von bunten Fläschchen mit exotischen Stopfen frei: Ich sah Engelsflügel, Seejungfrauen, Raubvögel, nackte Statuetten… Einer stellte sogar ein winziges Sonnensystem mit kreisenden Planeten dar.
    »Unsere Bandbreite an Aphrodisiaka ist sehr groß.« Liebevoll fuhr Glorious mit der Hand über die Reihen. »Und die meisten Kunden ziehen es noch immer vor zu glauben, die Wirkung, die wir auf sie haben, wäre vollkommen natürlich. Eine Mischung kannst du auf eine ganze Reihe von subtilen Wegen verabreichen – durch Streicheln, Küsse, Bisse und Kratzer, wenn du nicht genfrisiert bist; Schweiß, wenn doch.«
    Glorious deutete auf einen Gegenstand, der wie ein hohler Finger geformt war. »Wenn du einen Finger hineinsteckst, bekommt die Spitze eine Haut aus deiner Mischung. Wenn du damit einen Kunden berührst, löst seine Körperwärme die Mischung binnen weniger Sekunden auf. Gerade für neue Kunden ist dieser Weg sicherer als eine direkte Spray-Inhalation oder Schweißübertragung.«
    Sie sah die Frage auf meinem Gesicht.
    »Im Luxoria stellen wir unsere Dizzys intern her, und unsere Toleranzschwelle liegt naturgemäß hoch. Die Empfänglichkeit der vomeronasalen Rezeptoren variiert so stark, dass es sehr leicht passiert, dass man einen Kunden überdosiert.«
    »Was meinst du mit ›intern‹?«
    Sie verbarg ihre Überraschung nicht. »Du greifst wohl wirklich auf sehr primitive Mittel zurück, Jales.«
    Wieder stieg mir die Hitze ins Gesicht. Primitiv, das war eine gut passende Beschreibung für alle Aspekte meines Lebens. »Wir… äh… verwenden mehr Zeit auf die tatsächlichen Techniken.«
    Glorious wirkte nicht überzeugt, aber sie fuhr trotzdem fort. »Meine Keimdrüsen sind genfrisiert und produzieren auf bewussten Bedarf hin Pheromone. Ich brauche weder die richtige Umgebung noch den richtigen Partner.« Sie grinste. »Die alchimistische Seite der Dinge ist allein für die Kunden bestimmt. Sobald ich jemanden gut kenne, kann ich ihn über meinen Schweiß stimulieren. Es dauert länger, bis es wirkt, aber es wirkt weitaus stärker als alles andere.«
    »Faszinierend«, sagte ich gegen meinen Willen. »Ich bin erstaunt, dass ich noch nie davon gehört habe.« Und ich hatte gedacht, im Tert könnte man sich alles verschaffen.
    »Die Prozedur ist kostspielig, und nur ein einziger Genchemiker in der südlichen Hemisphäre führt sie durch. Sie ist irreversibel, verstehst du.«
    »Und was bekommt

Weitere Kostenlose Bücher