Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe
aber«, sagte ich.
Wir gingen, und Lam folgte uns diskret grinsend. Welche Anweisungen er von Lavish auch immer erhalten hatte, sie verboten mir offenbar nicht das ›Fraternisieren‹.
Während wir über die Brücke zurückgingen, verflocht Glorious immer wieder ihre Finger mit meinen, kitzelte und zwickte mir in die Hände.
Als wir ihr Zimmer erreichten, hatte mich die Selbstbeherrschung vollends verlassen. Ein Schleier legte sich vor meinen Blick. Ich begehrte sie so sehr, dass es wehtat.
Oder vielleicht ging es gar nicht um sie. Vielleicht wollte ich nur es.
Meine Hände zitterten auf ihren Schultern, als sie ihren Türcode eingab.
Wir taumelten in den Raum, und ich riss Glorious an mich, schob ihr ein Knie zwischen die Beine. Unser Kuss war weder zärtlich noch liebevoll, sondern weit gröberer Natur.
Ich rollte sie aufs Bett und riss ihr die Bluse auf. Mein Mund schloss sich um ihre Brustwarze. Ich saugte grob, ohne jede Erfahrung, nur vom Bedürfnis getrieben.
Glorious schien es zu mögen. Sie befreite die andere Brust von der geöffneten Bluse, damit ich sie mit den Fingern drücken konnte.
Dann griff sie nach unten an meine Hose und schob mir die Hand in den Bund. Ich öffnete sie und zog sie mir schlängelnd über die Hüften.
Sie fuhr mit dem Finger von meinem Bauchnabel nach unten, so sachte, dass ich dachte, ich müsste an der neckenden Qual ihrer Berührung sterben.
»Bitte«, stöhnte ich. »Beeil dich.«
Im Hinterkopf bemerkte ich, dass sie mich kaum anfasste und ich vor Verlangen nach ihr dennoch den Verstand verlor. Niemand hatte je dergleichen bei mir ausgelöst – nicht einmal Loyl. Die fleischliche Gier verleugnete die Existenz von allem anderen.
Glorious’ Finger sondierten und streichelten, bis sie den Eingang meines nassen Schlitzes fanden, wo sie in mich hineingleiten konnte. Ich wölbte den Rücken, bereit für sie, doch plötzlich zog sie sich zurück, stieg aus dem Bett und brachte einigen Abstand zwischen uns.
Verwirrt und benebelt beobachtete ich, wie sie eine kleine Spraydose aus ihrem Alkemmodul nahm und sich damit einsprühte. Sie kam zurück ans Bett und besprühte mich ebenfalls.
Ich berührte sie wieder, doch sie fühlte sich mit einem Mal anders an, fast abstoßend. Binnen weniger Sekunden hatte mein Verlangen aus irgendeinem unerfindlichen Grund die Hitzigkeit verloren. Der Anblick ihrer Brüste war für mich nicht mehr erotisch. Hatte ich gerade noch kurz vor dem Orgasmus gestanden, empfand ich nun lediglich einen unruhigen Drang.
Glorious las mir meine Reaktion am Gesicht ab und lächelte. »Ich denke, die Melange, die ich dir verabreicht habe, konnte deine Abwehr überwinden. Habe ich Recht?«
Ich öffnete den Mund und schloss ihn wieder, und das gleich dreimal. Selbst danach fehlten mir die Worte.
Sie lächelte wieder. In ihrer Aufrichtigkeit wirkte sie fast selbstgefällig. »Was ich tue, das tue ich sehr gern, Jales. Aber für mich ist es eine Wissenschaft, verstehst du?«
Glorious zog sich aus und ging unverzüglich in den San; dann rief sie dem Alkemmodul ein paar Anweisungen zu.
Ich wandte mich von ihrer Nacktheit ab, ging widerstrebend ans Fenster und dachte nach. Sie hatte mir ein Aphrodisiakum verabreicht, ohne dass es mir aufgefallen wäre.
Die Verlegenheit wich und hinterließ eine andere Art von Hitzigkeit.
Lektion Numero uno in der Kunst der Amoratos.
Ich versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen, indem ich auf das Panorama hinter Glorious’ Zimmerfenster starrte.
Einhundertundfünfzig Stockwerke hoch, und nicht eine Spur von Rauch am Himmel. Ich wusste nicht, ob Viva Klima- und Umweltverschmutzungskontrolle besaß – aber es sah ganz danach aus.
Im Osten trieb Jinberra Island auf einer glitzernden See, als wolle es mich verspotten. In einer Datenbank irgendwo auf dieser Insel stand der Name, den ich dringend wissen wollte – der Grund, weshalb ich hier zur Belustigung einer gelangweilten Sexdienstleisterin beitrug.
Im Süden bildete der Tert als gräulicher Strich den einzigen Schandfleck zwischen der ausladenden, glitzernden City mit ihren Rändern aus Chrom und dem Horizont.
Mich füllte ganz der kolossale Wunsch aus, nach Hause zu gehen, wo ich die Regeln kannte, und wo ich nicht Glorious’ Schönheit und meinen überaktiven Drüsen hilflos ausgeliefert war.
Der Gedanke an den Tert besänftigte mich ein wenig, und meine Libido rollte sich ein und unterwarf sich wieder meiner Kontrolle. Nur die übliche ruhelose Frustration
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