Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe
nervös am Ohr und wischte seine Nase. »H-heute Abend.«
Ich stand auf und sah Mal an. »Gehen wir einkaufen.«
Bras folgte mir aus dem Zentralraum zu meinem Feldbett.
»Das gehört nicht zu unserem Plan, Parrish. Selbst wenn du es hineinschaffst, ist auf der Party solch ein Sicherheitsaufgebot, dass du überhaupt nichts ausrichten kannst.«
Auf sie hatte ich gewartet. So knapp wie möglich berichtete ich ihr von Wombebe. »Jemand, der für Monk arbeitet, zieht an meinen Fäden. Wir können mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass Monk bei der Auktion für mich bieten wird, was auch immer für ein Grund dahinterstecken mag.«
»Was ist mit unserem Plan?«
»Ich habe dir nicht nachgespürt, als du aus dem Tert verschwunden bist. Vielleicht kann ich es wiedergutmachen, indem ich Wombebe finde.«
Bras lief vor Wut rot an. »Aus einer Laune heraus machst du alles kaputt!«
Ich ging auf sie zu. »Wenn wir bis zu dem Augenblick, in dem die Pan-Sats auf Sendung gehen, Brilliance’ Schaltkreise nicht gegrillt haben, gibt es sowieso kein ›alles‹ mehr. Wir haben nur eine Chance, mehr nicht. Wenn mein Plan gelingt, wunderbar. Wenn nicht, musst du dir einen anderen Anführer suchen. Und ein anderes Ziel.«
Sie wollte mir wehtun, weil ich die Dinge nicht so sah wie sie; das bemerkte ich daran, wie sie die Finger in die Handflächen krallte und ihr Blick sich verfinsterte. Sie kämpfte dagegen an, indem sie sich von mir abwandte.
Ich wartete, bis sie Merv abgelöst hatte.
Er wankte ausgelaugt zu seinem Feldbett.
Ich setzte mich neben ihn, bevor er sich hinlegen konnte.
»Danke«, sagte ich.
Er rieb sich die Stirn. »Wofür?«
»Du bist ein Risiko eingegangen, als du mitgekommen bist.«
»N-nein, eigentlich nicht«, entgegnete er. »Delly hätte mich wahrscheinlich sch-schon bald umbringen lassen. Er w-wusste, dass ich dir geholfen hatte. Und du hast m-mich sowieso erpresst.«
Ich grinste. »Ich brauche nur einen einzigen letzten Gefallen. Ich werde demnächst wohl wieder ins Vreal gehen müssen. Selbst wenn es nur in einem LAN ist. Ich brauche eine tragbare Verbindung.«
Merv seufzte. »D-du wirst gegrillt, wenn du allein gehst, Parrish. Du bist nicht sehr gut da drin, das weißt du.«
»Gegrillt bin ich schon.«
Er zuckte zustimmend mit den Schultern.
Merv und ich unterschieden uns nicht groß voneinander. Ihn verfolgten seine finsteren Schatten, mich meine.
Er nahm den mystischen Stern ab und reichte ihn mir.
»Ich kann Snout an die P-portale schnüffeln schicken. Das dürfte für sie u-ungefährlich sein. Wenn du genug Wellen m-machst, kommt sie – wenn sie kann.«
Ich nahm den Talisman und hängte ihn mir um. Ich wusste, was es für Merv bedeutete, sich von ihm zu trennen. »Ich hatte irgendwie gehofft, dass du das sagen würdest.«
Zum Tausch reichte ich ihm eine Pistole aus dem Vorrat der Zelle. Mit großen Augen hielt er sie, als hätte sie eine Krankheit.
»So benutzt du sie«, erklärte ich.
Ich zeigte ihm, wie man durchlud, zielte und schoss.
Merv hörte gehorsam zu. Erst als ich fertig war, stellte er seine Frage: »W-wozu brauch ich die?«
Ich senkte die Stimme und schob ihm den Lauf in die Hose, ganz in der Nähe der Nebennierendrüsen. »Wenn Bras zum Werwolf wird, bevor ich wieder hier bin, dann erschieß sie auf der Stelle. Wenn ich nicht wiederkomme, erschieß sie auch. Geh in den Tert. Such jemanden namens Teece. Sag ihm, ich hätte dir gesagt, ich sei dir etwas schuldig. Er ist ein guter Kerl. Er wird dir weiterhelfen.«
»Du m-meinst, du bestehst nicht darauf, dass ich d-dabei bleibe?«
»Halte Snout bis unmittelbar vor der Party im System – nicht länger. Dann sieh zu, dass du hier wegkommst, und fang ein neues Leben an.«
»Das G-gleiche hast du z-zu Glori auch gesagt.«
Ich starrte Merv an und versuchte, mich daran zu erinnern, wann ich ihr das geraten haben sollte. Hieß das, sie lebte noch? Ich wagte nicht zu hoffen, aber ich konnte mich auch nicht überwinden, ihn direkt zu fragen.
Es gibt Dinge, die am besten unbekannt bleiben.
Ich stieg in das obere Feldbett und schlief ein.
Mal und ich verließen das Versteck bei Sonnenuntergang und kämpften uns zwei Stunden lang vor und zurück durch die Transittunnels, bis Mal der Meinung war, es sei ungefährlich, an die Oberfläche zu gehen. Meine Beine, die noch nicht komplett verheilt waren, schmerzten so stark, dass ich bei jedem Schritt zusammenzuckte.
Ich bemerkte, wie ärgerlich ich auf den Eskaalim
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