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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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schwermütig über das Meer, während ich seine tiefe Sonnenbräune würdigte, die verstreuten Sommersprossen und das dichte braune Haar. Wenn Loyl Daac das Territorium des nur leicht vom Slum verdorbenen typischen Centerfoldboys für sich abgesteckt hatte, war Monk Eigentümer des Looks à la raffinierter Gangster.
    Selbst der flache Metallstecker hinter seinem Ohr glitzerte stilvoll. Ich nahm an, der Kerl ließ sich live Sportnachrichten einspeisen, während wir redeten.
    »Mann? Ja. Mensch – bald. Man weiß nicht zu schätzen, was man mit leichter Hand erringt«, sagte er.
    Diesmal konnte ich weder mein Lachen unterdrücken noch einen abfälligen Unterton.
    Monk starrte mich an, die Stirn über den modellierten Brauen gerunzelt. »Und warum, Jales Belliere, kommt es mir so vor, als wären Sie nicht der Mensch, der zu sein Sie behaupten? Wäre es möglich, dass Sie sich bei einem Handgemenge diese entstellende Verletzung zugezogen haben?«
    Ich bewegte die Hand und bedeckte teilweise mein Gesicht. »Es war nicht gut, wenn jeder wüsste, wie ich wirklich aussehe«, sagte ich leise und schleppend. Und wartete.
    Mein Gefühl warnte mich, dass ich, auch wenn ich sein Interesse erregt hatte, doch am Rande eines Abgrunds stand. Wenn sein Interesse in Verärgerung umschlug – oder noch schlimmer, in Misstrauen –, dann säße ich schneller in einem Gefängnis, als Raul Minoj ein Waffengeschäft abwickelte.
    Monk faltete die Hände, eine Gebärde, die zu einem älteren Menschen gehörte.
    »Von Ihren Verletzungen abgesehen schauen Sie wirklich wie eine Amorato aus. Und eine Revision Ihrer zurückliegenden Kommunikation mit meinem Faktotum weist darauf hin, dass Sie die entsprechenden Befähigungen besitzen. Dennoch sind Sie ungeschliffen, und Ihre Sprechweise haben Sie gemietet. Normalerweise bringen Amoratos auch keine Kampfnarben mit.«
    Ungeschliffen? Gemietet? Für die Infusion habe ich ein Vermögen bezahlt!
    Viel fehlte nicht, und ich hätte ihm ins Gesicht gespuckt. Wie kam es nur, dass es auf der Welt vor dünkelhaften, arroganten Bastarden nur so wimmelte? Mir war, als müsste ich mich wieder gegen einen Loyl-me-Daac wehren, nur dass er diesmal auch noch stinkreich war.
    Stattdessen verneigte ich mich leicht, unterwürfig – in meinem ganzen Leben war mir nichts so schwer gefallen.
    »Ich bin von der Westküste, Sir. Meine Manieren mögen rau sein, aber dafür habe ich beträchtliches Talent. Darf ich Sie etwas fragen? Warum haben Sie mich ausgesucht, wenn Sie von mir so denken, wie es der Fall zu sein scheint?«
    Ich hielt den Kopf gesenkt, während Monk mich umkreiste und hier und da an mir stocherte oder drückte, als wäre ich eine Rinderhälfte am Fleischerhaken.
    »Sagen wir einfach… eine Empfehlung aus meinem Freundeskreis.« Er berührte mich am Hals. Dann hob er meinen Mantel, um meine Figur zu begutachten.
    »Und was haben wir da?« Er tippte gegen Glorious’ Ring.
    Ich hielt den Kopf gesenkt und hoffte, er bemerkte nicht, wie fest ich plötzlich die Zähne aufeinanderbiss.
    »Eine Amorato ist nie ohne gewisse Hilfsmittel in…« – ich befragte meine Infusion nach dem passenden Wort -»Gesellschaft.«
    Er zog mir den Ring vom Finger und ging an ein kleines Analysengerät, das in einer Wandnische stand. Nachdem er ihn untersucht und sich von seiner Harmlosigkeit überzeugt hatte, gab er ihn mir zurück.
    »Ich habe Sie für heute Abend zu einer Arbeitsprobe eingeplant. Morgen habe ich Gäste, und mir fehlen noch Entertainer. Wenn Sie mich heute Abend beeindrucken, werde ich Ihre Dienste gern weiterempfehlen.« Monk senkte die Stimme. »Ich hoffe, Sie sind so gut, wie Sie angedeutet haben, Jales Belliere. Ich bin ein beträchtliches Risiko eingegangen, indem ich Sie hierher bringen ließ – ein Gefallen, den ich jemandem schuldete. Ja, schaffen wir doch eindeutig klare Verhältnisse. Geben Sie mir eine gute Vorstellung, sonst betrachte ich die Investition als Schuld, die sich nur schwer eintreiben lässt.« Ein strahlendes, gut aussehendes Lächeln erhellte sein Gesicht, und er machte eine weit ausholende Gebärde. »Bis dahin – lassen Sie Ihr Gesicht in Ordnung bringen.«
    Vorstellungsgespräch Ende.

 
21
     
     
    Ich redete mir ein, dass ich mich von der Ärztin nur behandeln ließ, weil die Schmerzmittel nicht wirkten, aber nicht, weil Monk es mir befohlen hatte. Ich verspürte nicht den geringsten Wunsch, mich für meine abendliche ›Arbeitsprobe‹ attraktiv zu machen, doch es war

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