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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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die Hausverwaltung, mir die öffentliche Biografie ihres Chefs vorzulesen. An jeder Wand erschien Monks Konterfei, während die Hausverwaltung die Einzelheiten seiner Ausbildung und seines Medienbesitzes herunterrasselte.
    Ich hörte nur halb zu, bis über Monks Abstammung gesprochen wurde. Wie alle Eingeborenen war ich fasziniert vom Königshaus meines Landes.
    James Monk ist ein Nachkomme einer original australischen Mediendynastie, von der er seine unternehmerischen Fähigkeiten geerbt hat. In der südlichen Hemisphäre kann kaum jemand solch eine reine Abstammungslinie belegen. James ist einzigartig…
    Ich grinste vor mich hin. Da hätte Loyl vielleicht etwas einzuwenden.
    … neben seinen vielen Hobbys und philanthropischen Zeitvertreiben ist James Monk dafür bekannt, dass er die umfangreichste und wertvollste Orchideensammlung der Welt besitzt. Einmal im Jahr lädt er Botaniker ein, um seine Fortschritte bei der Kreuzung einzelner Spezies zu begutachten…
    »Genug«, sagte ich zur Hausverwaltung.
    Die Biografie verstummte, und ich ging immer wieder meinen Plan durch, bis mich ein Intimat abholen kam.
    Draußen gellten Schreie durch die Luft.
    »Mr Monk zieht es vor, wenn seine Gäste tagsüber schlafen und nächtens schwelgen«, bemerkte der Intimat, als wir in den Seilbahnwagen stiegen.
    Schwelgen? Ich starrte auf leuchtende Linien, die bei Tag unsichtbar waren und sich über den ganzen Berg schlängelten. Zusammen mit den bunten kleinen Lichtern erweckten sie den Eindruck, als fände auf jeder einzelnen Terrasse eine Party statt.
    »Was sind das für Linien?«
    Der Intimat schwieg einige Sekunden, als suchte er in seinem Protokoll nach der passenden Antwort. »Mr Monk hat auf dem Anwesen sein eigenes Fortbewegungssystem.«
    Wie auf ein Stichwort schoss vom Gipfel des Berges eine schlanke, stromlinienförmige Kapsel an der Linie entlang. Für einen kurzen Augenblick fuhr er parallel zu unserem Seilbahnwagen.
    Meine Verabredung kommt doch nickt etwa zu spät?
     
    Als der Wagen anhielt, fand ich mich nicht vor der von Palmen umstandenen Pagode wieder, sondern vor einem funktional aussehenden Gebäude. Der Intimat brachte mich an die Vordertür und wies mich in klaren Worten an zu warten.
    Warten ging mir jedoch auf die Nerven. Und Nerven hatte ich viele. Ich stieß die Tür auf und watschelte auf der Stelle hinein.
    Hohe Absätze sind zum Kotzen.
    Der erste Raum war leer bis auf eine Auswahl an Betten und Polsterbänken in verschiedenen Höhen. Die Wände quollen über von aus nächster Nähe aufgenommenen, eigenartig erotischen Multi-D-Bildern von Orchideen, von denen jedes einen schwachen Duft verströmte.
    Eine Tür auf der anderen Seite führte zu einer Art Badezimmer mit einem Boden aus rauen Fliesen und hundertundeins unterschiedlichen Hähnen, Düsen und anderen Gerätschaften zum Nasswerden. In einer Ecke stand ein schmaler Aufzug.
    Weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, fuhr ich damit hinunter.
    Das schwache Licht im unteren Raum rief in mir Erinnerungen an den Schmerztempel mit Big Hands und Stellar wach. Unten war die Folterkammer. Einige Instrumente waren grob und einfallslos, andere vorzüglich gearbeitet und subtil.
    Bei einigen wusste ich überhaupt nicht, was man damit anstellen sollte.
    Ich fuhr mit dem Aufzug rasch wieder hinauf, bevor Monk mich im Keller fand und auf die Idee kam, ich wollte einige Werkzeuge vielleicht einmal ausprobieren.
    Ich schlenderte zwischen den Wasserfontänen im gefliesten Nassraum umher und fragte mich, wozu zum Teufel sie gut waren.
    »Wasser kann sehr erotisch sein. Und ich habe es gern, wenn meine Gäste sauber sind.« Monk trat aus dem Bettenzimmer herein und tastete mich mit einem Messgerät ab. »Sie haben eine hohe Hauttoxizität gezeigt, als Sie eintrafen. Die Reiniger in Ihrem Badewasser haben Sie ausreichend dekontaminiert. Sie sind Schwermetallen ausgesetzt gewesen. Wie erklären Sie das?«
    Ein Schauer der Furcht durchfuhr mich. Was sollte ich darauf antworten?
    Ich begnügte mich mit vager Gleichgültigkeit. »Ich habe nie behauptet, meine Abstammung wäre gut. Das gilt nur für meine Talente.«
    Er lachte laut. »Ihrem Sinn für Humor verdanken Sie Ihr Leben, Jales Beliiere. Hoffen wir, dass Sie etwas weniger… Dürftiges finden.«
    Monk streckte die Hand aus, damit ich vortrat.
    Ich bebte erneut vor Angst. Mit wem zum Teufel ließ ich mich da aufs Murmelspielen ein? Dank meiner dümmlichen Verkleidung konnte ich aus diesem irrsinnigen

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