Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
Vom Netzwerk:
hören.
    »Position Drei war vermint. Drei Mann im Innern gefangen. Schickt sofort
die Sanitäter rüber!«
    Brown wandte sich zur Klinik um und erhob sich mit einer
geschmeidigen Bewegung. »Hol Marcus raus! Verletzte auf Position Drei!« Kira
war schon losgerannt, ehe er seinen Befehl ausgesprochen hatte. Sie sah den
Rauch vom Explosionsort aufsteigen, höchstens anderthalb Kilometer entfernt.
Unterwegs tastete sie nach der Sanitätsausrüstung und flüsterte ein lautloses
»Danke«, weil sie die Tasche nicht abgelegt hatte. Mit gesenktem Kopf rannte
sie, so schnell sie konnte. Brown hatte Mühe, mit ihr Schritt zu halten.
    Zuerst entdeckte sie Jayden, der mit einem Fernglas auf dem
Führerhaus eines überwucherten Lastwagens stand und den Horizont ringsum
absuchte. Neben ihm stand der Wagen, das linke Vorderrad war platt, und
wenigstens zwei Pferde waren tot. Die lebenden Tiere wieherten vor Angst. Als
Letztes fiel ihr Blick auf das Gebäude, ein rauchendes Trümmerfeld zwischen
zwei anderen Häusern, als hätte ein zorniges Kind einen Haufen Bauklötze weggeworfen.
Ein Soldat zog einen anderen an den Händen hinter sich her und barg ihn aus den
Trümmern. Kira ließ sich neben einem gestürzten Mann nieder und tastete nach
seinem Puls, während sie mit der anderen Hand Oberkörper und Hals auf
Verletzungen absuchte.
    »Mir ist nichts passiert«, hustete der Soldat. »Kümmre dich um die
Zivilisten!«
    Kira nickte, sprang auf und starrte entsetzt das zerstörte Haus an.
Wo sollte sie anfangen? Sie packte den stehenden Soldaten und zog ihn von dem
gestürzten Kameraden weg.
    »Wo sind die anderen?«
    »Im Keller.« Er deutete nach unten. »In dieser Ecke.«
    »Dann hilf mir, dass ich dort hineinkomme!«
    »Das Gebäude war zwei Stockwerke hoch, sie sind völlig verschüttet.«
    »Hilf mir, dort hineinzukommen!«, beharrte sie und zog den Mann zum
Haus. Sie bahnte sich bereits einen Weg durch den Schutt, als Marcus atemlos
eintraf.
    »Ach, du Scheiße …«
    Kira drang tiefer in die Ruine ein. »Mister Turner!«, rief sie.
»Miss Cantrell! Hören Sie mich?« Sie und der Soldat blieben stehen und
lauschten, dann deutete Kira links auf den Boden. »Da unten.«
    Sie knieten nieder, zogen ein großes Stück des zerstörten
Bodenbelags zur Seite, lauschten erneut und hörten es wieder – ein schwaches
Geräusch, vielleicht ein Keuchen oder ein ersticktes Husten. Kira deutete auf
einige Trümmerstücke. Der Soldat half ihr, die Brocken an Marcus, Sparks und
die anderen weiterzureichen, um einen Zugang zu öffnen. Als Kira rief, bekam
sie eine schwache Antwort.
    »Hier«, sagte jemand. Es war eine Frauenstimme, demnach wohl Gianna.
Kira hob ein umgestürztes Möbelstück an, die Soldaten zogen es ganz hoch und
schoben es hinaus. Darunter kam die vor Schmerzen stöhnende Gianna zum
Vorschein. »Den Göttern sei Dank.«
    Kira wagte sich weiter in das Loch vor, um Gianna zu helfen.
»Stecken Sie immer noch fest?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Gianna. Kira fasste ihre Hand und stützte
sich auf ein anderes Stück des zerbrochenen Fußbodens. Sie verlor jedoch den
Halt und rutschte ab. Eine starke Hand hielt sie von hinten fest.
    »Ich habe Sie«, erklärte Kira, »und die anderen halten mich. Kommen
Sie heraus!« Langsam befreite Gianna sich aus den Holzstücken und
Ziegelbrocken, während Kira sie Hand um Hand herauszog. Sobald Gianna weit
genug heraus war, zog die starke Hand, die Kira stützte, die beiden ganz nach
oben auf den Schutthaufen. Als Kira sich umwandte, blickte sie in Jaydens Gesicht,
das vor Anstrengung verzerrt war.
    »Danke«, sagte sie.
    Er nickte nur. »Hilf mir, den anderen Vermissten zu finden!«
    Kira wandte sich wieder zu dem Loch um. »Mister Turner? Hören Sie
mich?«
    »Er war dicht neben mir, als die Bombe explodierte«, berichtete
Gianna keuchend. »Sehr weit entfernt kann er nicht sein.«
    Kira kletterte in das Loch zurück und rief immer wieder seinen
Namen. »Mister Turner! Andrew!« Dann hielt sie inne, lauschte aufmerksam und
beugte sich so weit wie möglich vor. Nichts. Sie lehnte sich zurück und
untersuchte die Trümmer, um herauszufinden, wo er gelandet sein konnte.
    »Hinter dem Stein dort.« Gianna deutete an ihr vorbei zu einem
großen flachen Stein, der aufrecht im Schutt stand. »Im Erdgeschoss gab es einen
großen Kamin aus Naturstein mit einem eigenen Rauchabzug. Wahrscheinlich war es
der älteste Teil des Hauses.«
    »Der lässt sich auf keinen Fall bewegen«, gab Marcus zu

Weitere Kostenlose Bücher