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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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konnte.
Verzweifelt streckte sie sich, so weit sie konnte, und setzte wieder das Stethoskop
an.
    Klick, klick, klick, klick …
    Wart mal!, dachte Kira. Da stimmt doch was nicht. Dann fühlte sie
glatte, feuchte Haut und bekam ein Stück Stoff zu fassen. Sie zog, und das Klicken
in dem winzigen Hohlraum wurde lauter. Mit beiden Händen tastete sie den
blutigen Körperteil ab und konnte es nicht glauben. Schließlich zog sie sich
ins Licht zurück und hob ihn hoch, um ihn betrachten zu können.
    »Sein Arm«, sagte sie leise. »Er hat auch den Arm verloren.«
    Jayden starrte sie an. »Was ist mit dem Puls?« Sie hielt den Arm
hoch, auf dessen Handgelenk Metall glitzerte. Tick, tick,
tick. »Die Armbanduhr.« Sie fühlte sich erschöpft und mutlos. »Er ist
tot.«
    Jayden nahm ihr den Arm ab und stützte sie. »Verschwinden wir von
hier!«
    »Wir müssen ihn doch bergen«, wandte Kira ein.
    »Das war kein Unfall«, widersprach Jayden. »Sie haben das Gebäude vermint.
Sie wussten, dass wir kommen. Wahrscheinlich sind sie noch in der Nähe.«
    Kira runzelte die Stirn. »Warum jagt jemand eine Wetterwarte in die
Luft?«
    »Es war eine Funkanlage«, erklärte Gianna. »Wir haben vor der
Explosion nicht alles untersuchen können, aber so viel kann ich mit Sicherheit
sagen. Es war die größte Kommunikationsanlage, die ich je gesehen habe.«
    »Die Stimme «, meinte Kira.
    Jayden antwortete ihr leise und sehr ernst. »Nach diesem Lärm wissen
sie mit Sicherheit, dass wir hier sind.«

5
    Jayden versammelte die Überlebenden im Schatten des
rauchenden Wagens. »Mit diesem Gefährt kommen wir bestimmt nicht mehr nach
Hause, also haben wir einen zweitägigen Marsch vor uns. Das Funkgerät ist
ebenfalls defekt, also sind wir auf uns selbst gestellt.«
    »Wir müssen für Lanier eine Trage basteln«, warf Marcus ein. »Er hat
einen offenen Schienbeinbruch, den ich so gut wie möglich gerichtet habe, aber
laufen kann er damit nicht.«
    Nervös musterte Kira die Bäume und Ruinen in der Umgebung. Beim
letzten Angriff der Stimme war sie im Krankenhaus
gewesen und hatte die Verletzten gesehen, die dort stöhnend und schreiend
eingetroffen und von den Sanitätern in die Operationssäle gerollt worden waren.
Sie fand es immer noch schrecklich, dass ein Mensch einem anderen so etwas
antun konnte.
    »Baut eine Trage!«, beschied Jayden. »Wir haben noch zwei Pferde.
Patterson und Yoon reiten voraus und schicken Verstärkung, sobald sie die Abwehrlinie
erreichen. Wir anderen folgen zu Fuß.«
    »Das sind fast fünfzig Kilometer«, wandte Yoon ein. »Die Pferde sind
jetzt schon müde. Das schaffen sie nicht ohne Pause.«
    »Sie können wenigstens noch eine Stunde laufen«, meinte Jayden.
»Dann wird es sowieso dunkel. Reitet, so weit ihr könnt, und lasst die Pferde
bis zum Morgengrauen ausruhen.«
    »Wir müssen nicht den ganzen Weg bis East Meadow zurücklegen«,
schlug Gianna vor. »Weiter im Westen gibt es eine Landgemeinde, im Osten sogar
noch andere Ortschaften. Die sind erheblich näher als fünfzig Kilometer, und Lanier
bekäme eher Hilfe.«
    »Unsere Karte lag auf der Seite des Wagens, die in die Luft flog«,
widersprach Jayden. »Ich habe keine Lust, aufs Geratewohl auf der Insel herumzuirren
und nach Hinterwäldlern zu suchen.«
    »Das sind keine Hinterwäldler«, entgegnete Gianna. »Die meisten von
ihnen sind erheblich besser gebildet als Sie …«
    »Diese erstaunliche Bildung nutzt uns nichts, wenn wir keine Karte
haben und die Leute nicht finden«, sagte Kira. Warum legte Gianna es in so einer
Situation auf einen Streit an? »East Meadow ist ein geeignetes Ziel, denn wir
brauchen die ganze Zeit nur den Hauptstraßen zu folgen.«
    »Lanier schafft es nicht bis dorthin«, entgegnete Gianna. »Nicht mit
diesem Bruch. Die Farmen haben Krankenhäuser, genau wie wir.«
    »Nicht genau wie wir«, wandte Kira ein. »Außerdem wird Lanier
unterwegs nicht sterben. Haben Sie zufällig eine medizinische Ausbildung, von
der wir noch nichts wissen?«
    »Jeder sieht doch …«
    »Jeder sieht, dass es ihm schlecht geht«, klärte Marcus sie mit
ruhiger Stimme auf. »Aber wir haben den Bruch geschient und verbunden, und ich
kann ihn so stark unter Medikamente setzen, dass er auf einem magischen
Kaugummiregenbogen nach Hause zu fliegen glaubt. Allein von seinen Fürzen können
Sie sich auf einen Trip begeben.«
    »Patterson und Yoon, ihr reitet nach East Meadow!«, bestimmte Jayden
energisch. »Wir anderen folgen euch dorthin.« Er warf

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