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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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werden
können.«
    »Meine Mom war Soldatin.« Yoon hob die Schultern. »Jedenfalls bin
ich ziemlich sicher, dass sie Soldatin war. Ich erinnere mich an eine Uniform – ich glaube, sie war bei der Navy. Der Stoff war blau. Irgendwo habe ich noch
ein Bild vor Augen.« Sie hielt kurz inne und beugte sich vor. »Halt die Augen
offen!«, flüsterte sie. »Wir wissen alle, dass Haru ein Arsch ist, aber ich
hätte nie gedacht, dass er Jayden so herausfordert. Nick und Steve sind seine
Leute, nicht unsere.«
    »Was ist, wenn wir uns trennen?«, fragte Kira. »Das ändert doch die
Machtverhältnisse.«
    »Nick und Steve sind viel gefährlicher, wenn du sie nicht siehst«,
erklärte Yoon. »Es beunruhigt mich, wenn ich sie aus den Augen verliere.«
    Kira beobachtete Haru den ganzen Nachmittag lang mit Argusaugen,
doch nichts geschah. Schließlich erreichten sie die drei Türme – genau genommen
waren es sogar fünf identische Apartmenthäuser, die erst aus der Nähe voneinander
zu unterscheiden waren –, und Dünn und Dreckig besetzten die Flanken. Haru
führte sie zum nördlichen Turm, wo sie sich vorsichtig einen Weg durch die
Lobby bahnten und hinaufstiegen. Das Gebäude stank nach verrottenden Pflanzen
und Kadavern. Kira setzte die Gesichtsmaske auf, um den Geruch zu überdecken.
Im obersten Stockwerk knackten sie leise das Schloss einer Wohnung. Die Familie
war noch da, ledrige Haut spannte sich über trockene Skelette. Ein Schwarm
Ratten huschte davon, auf dem Boden lag ein halb gefressener toter Spatz.
Jayden beförderte ihn mit einem Tritt in die Ecke und schlich zum Fenster.
    Die Rauchsäule war nun deutlicher zu erkennen, sie stieg weniger als
einen Kilometer entfernt in der Windstille senkrecht aus dem Schornstein eines
kleinen Ziegelhauses auf. Jayden, Haru und Yoon nahmen die Ferngläser heraus,
Gabe hielt hinter ihnen im Flur Wache. Kira blickte aus dem Fenster. Dort unten
lagen Hunderte Wohnhäuser und andere Gebäude, Tausende winziger schwarzer
Fenster starrten ihr wie blinde Augen entgegen. Eins dieser Augen suchte sie.
Hatte es sie bereits entdeckt? Oder würden sie die anderen zuerst bemerken?
Welche Gruppe von Soldaten mit Ferngläsern würde die andere zuerst finden, und
was würde dann geschehen?
    Sie beobachteten und warteten. Zwei Ratten trippelten aus einer Ecke
hervor und zerrten den Spatz unter das Sofa. Kira wurde unruhig und untersuchte
die Wohnung. Ein Skelett auf dem Sofa im Wohnzimmer, eins auf dem Küchenboden,
zwei im hinteren Schlafzimmer. Sie hatten einander im Tod umarmt. Kira schloss
sachte die Tür und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
    In einem Funkgerät knackte es leise. »Timmy für Jimmy.« Die
Störgeräusche verzerrten die Stimme. Kira konnte nicht erkennen, ob es Dünn
oder Dreckig war.
    Haru hob das Funkgerät vor den Mund. »Hier ist Jimmy. Lagebericht.«
    »Ich habe Holly im Blick, kann aber nichts erkennen. Soll ich näher
heran?«
    »Negativ, Timmy. Halt deine Stellung!«
    »Verstanden«, antwortete die Stimme aus dem Funkgerät. »Von Fred und
Ethel ist nichts zu sehen, aber Holly ist offenbar bewohnt. Trampelpfade zur
Tür und so weiter. Die Bewohner halten sich wohl schon eine ganze Weile dort
auf.«
    »Verstanden, Timmy. Melde dich, wenn sich etwas tut!« Haru legte das
Funkgerät beiseite und rieb sich die Augen. »Hoffentlich bekommen wir bald
jemanden zu sehen. Ich will nicht in diesem Apartment übernachten.«
    Kira öffnete die Schränke und suchte nach Konserven. Sie hatte so
oft an Bergungseinsätzen teilgenommen, dass ihr das zur Gewohnheit geworden
war. »Jimmy und Timmy, ja? Ihr habt wirklich ungeheuer männliche Rufnamen.«
    »Das ist noch gar nichts«, antwortete Haru. »Der dritte Name lautet
Kimmy.«
    Wie auf Stichwort knackte es wieder im Funkgerät. Kira nahm drei
Dosen Gemüse aus einem Regal über dem Kühlschrank. Haru beantwortete den Ruf.
    »Kimmy für Jimmy.«
    »Hier ist Jimmy. Lagebericht.«
    »Der Bericht von Timmy war falsch. Wiederhole, der Bericht war
falsch. Fred ist in Holly, ich sehe sie jetzt. Timmy ist aufgeflogen.«
    »Funkstille«, sagte Haru sofort und stellte das Gerät weg.
»Verdammter Mist!«
    Jayden kehrte dem Fenster den Rücken und legte besorgt die Stirn in
Falten. »Das ist nicht gut.«
    Haru schlug mit der Faust auf den Tisch. »Dafür haben wir jetzt
wirklich keine Zeit.« Er schlug noch einmal darauf.
    Kira runzelte die Stirn. »Sie haben … Timmy? Wer ist das?«
    »Steve«, erklärte Yoon.
    »Dünn oder Dreckig?«
    Yoon

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