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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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irgendwo Orientierungspunkte, die ihnen nutzen
konnten? Auffällige Gebäude, die ihnen den Weg wiesen, falls sie sich
verliefen? Als ihr Blick über die Stadt schweifte, bemerkte sie eine dünne
weiße Linie, die sich zu bewegen schien. Vielleicht nur eine Reflexion oder … nein. Es war Rauch. Sie deutete darauf.
    »Da brennt etwas. Seht ihr das?«
    Jayden und Haru unterbrachen ihre Debatte und blickten in die
angegebene Richtung.
    »Direkt hinter den drei braunen Gebäuden, die sich da drüben
abheben.«
    »Ich erkenne es«, sagte Haru. »Dort brennt kein Haus. Es ist zu
klein und zu begrenzt. Wahrscheinlich ein Lagerfeuer.«
    »Nein, ein Kamin.« Jayden spähte durch das Fernglas. »Dort wohnt jemand.«
    Kira runzelte die Stirn. »Lebt er dort, oder kampiert er nur?«
    »Ich dachte, auf der Insel leben keine Menschen mehr. Was hat hier jemand
ganz allein zu suchen?«
    »Es könnte ein Wachtposten sein«, überlegte Haru. »Ein Vorposten der
Partials.«
    »Für einen guten Wachturm ist das Gebäude zu niedrig«, widersprach
Jayden. »Das Haus hat höchstens drei Stockwerke.«
    »Also ein Lager der Partials«, vermutete Haru. »Wie Kira es gesagt
hat. Vielleicht eine Streife, die dort kampiert und ihr Nachtlager
aufgeschlagen hat.«
    »Es müssen keine Partials sein«, widersprach Kira. »Es könnte auch
ein verrückter alter Kauz sein, der sein Heim nicht aufgeben wollte.«
    »Ohne militärische Ausbildung gelangt niemand bis hierher, ohne eine
Reihe von Explosionen auszulösen«, erklärte Haru. »Wir sollten das überprüfen.
Falls es Partials sind, können wir ihnen einen Hinterhalt legen und unseren
Ausflug abkürzen.«
    »Wenn es nur ein Flüchtling ist, riskieren wir eine Entdeckung«,
wandte Jayden ein. »Wer verrückt genug ist, hier draußen zu leben, ist auch
paranoid genug, uns beizeiten zu bemerken, und wird als Erster schießen.«
    »Du bist hier der Paranoide«, hielt Haru ihm vor.
    »Damit hast du verdammt recht«, bestätigte Jayden. »Ich habe keine
Lust, mich dem dort zu nähern.«
    »Zur Kenntnis genommen und überstimmt«, sagte Haru. »Wir gehen in
Richtung der Rauchsäule, aber vorsichtig. Wenn wir die drei Gebäude erreichen,
die Kira uns gezeigt hat, steigen wir hoch und erkunden die Lage. Nick und
Steve können an den Flanken vorstoßen und sich umsehen, ob es etwas
Ungewöhnliches zu entdecken gibt.«
    »Du hast hier nicht das Kommando«, wies Jayden ihn zurecht. »Du bist
nicht einmal mehr beim Militär.«
    »Zu Hause sterben meine Frau und mein Kind«, wandte Haru ein. »Du
kannst versuchen, mir das Kommando zu entziehen, aber ich mache es dir nicht
leicht.«
    »So funktioniert das nicht, Haru.«
    »Die Späher sind auf meiner Seite«, knurrte Haru. Dünn und Dreckig
scharrten ein wenig mit den Füßen, als wollten sie die anderen erinnern, dass
sie noch da waren. »Was bleibt dir dann? Zwei Mädchen? Wir gehen zum Rauch.«
    Blitzschnell wurde es totenstill und eiskalt in dem Raum. Jeder
blickte den anderen an, schätzte die Entfernung ab und beobachtete die Hände.
    Jayden knirschte mit den Zähnen und schluckte seinen Stolz hinunter.
»Wir brauchen die Funkgeräte für die Koordination«, sagte er schließlich. Die
Spannung ließ merklich nach. »Kanal fünfunddreißig. Keine echten Ortsangaben,
falls die Partials mithören. Das Zielgebäude nennen wir Holly, die drei Türme
daneben sind Max. Die Partials heißen Fred, Menschen sind Ethel, sofern sie
Uniformen tragen, an denen wir sie erkennen können. Alle Unbekannten heißen
Lucy.«
    Jayden zeichnete rasch eine Karte der Stadt, markierte den Rauch und
andere auffällige Punkte, die er fand. Der Rückweg die Treppe hinab verlief
angespannt, aber es geschah weiter nichts. Haru erklärte Gabe den Plan, und
dann machten sie sich auf den Weg durch die Stadt. Hin und wieder stiegen sie
auf ein Autodach, um die auf der Fahrbahn sprießenden Bäumchen zu überblicken.
Kira prägte sich einige Gebäude ein, an denen sie vorbeikamen, und blieb
überrascht stehen, als sie ein zierliches schwarzes Pferd entdeckte, das im
Rinnstein Gras knabberte. Es blickte sie an, wieherte leise und trabte in eine
Seitenstraße. Yoon sah ihm beinahe sehnsüchtig nach.
    »Magst du Pferde?«, fragte Kira.
    Yoon nickte. »Pferde, Hunde, Katzen, was auch immer. Bevor ich zur
Abwehr ging, hatte ich jahrelang einen Pinguin.«
    »Warum hast du dich überhaupt gemeldet?«, wollte Kira wissen. »Du
hättest doch Tierärztin oder Bäuerin oder etwas in dieser Richtung

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