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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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die andere Richtung. Das Blut war
auf die linke Seite gespritzt, also stand der Schütze rechts. Er nahm eine
Handgranate aus dem Gürtel, zog den Stift heraus und warf sie nach rechts. Das
Gebäude erbebte, als sie explodierte, von den Wänden rieselte der Putz.
    »Das hat uns hoffentlich etwas Zeit verschafft.« Grunzend hob Haru
das Gewehr auf.
    Kira rang um ihre Fassung und überwand sich, endlich zu reagieren.
Sie lief zu Gabe. Haru wollte sie zurückhalten, doch sie wehrte sich.
    »Ich muss ihm helfen.«
    »Er ist tot.«
    Kira sträubte sich weiter. »Ich bin Sanitäterin, ich kann ihm
helfen!«
    »Er ist tot, Kira«, erklärte Haru mit Nachdruck. Er flüsterte ihr
ins Ohr und bemühte sich, leise zu sprechen, während seine Hände sie eisern
festhielten. »Gabe wurde erschossen. Er ist tot, und diejenigen, die ihn
erschossen haben, halten sich noch im Flur auf. Der Nächste, der den Kopf zur
Tür hinausstreckt, wird ebenso sterben wie er.«
    »Ich muss ihm helfen!«
    »Du kannst nichts mehr für ihn tun«, raunte Jayden. »Nun müssen wir
uns vor allem überlegen, wie wir die nächsten fünf Minuten überleben.«
    Kira hob den Kopf. Jayden und Yoon knieten in den Ecken des Raums
und hatten die Waffen auf den Eingang gerichtet. Natürlich, dachte sie, während
sie sich allmählich wieder fing. Die Partials haben Gabe ausgeschaltet und
greifen jetzt uns an. Sie gab auf und drängte nicht mehr zur Tür. Haru ließ sie
los und hob das Gewehr, dann suchte er sich im Flur eine Deckung. Sie folgte
ihm und zielte dabei auf die offene Tür.
    »Wie viel Zeit bleibt uns noch?«
    »Keine Ahnung.« Jayden wechselte die Stellung, sobald Kira und Haru
die Tür deckten. Yoon folgte ihm. »Haru hat die Handgranate ziemlich schnell
geworfen, also zögern sie vermutlich erst einmal, ehe sie nachrücken.«
    »Und nur deshalb leben wir noch«, gab Yoon zu bedenken. »Wenn
hieraus ein echtes Gefecht entsteht, verlieren wir.«
    »Andere Ausgänge gibt es nicht«, erklärte Haru. »Früher oder später
wird es ein Kampf.«
    »Warum klettern wir nicht durchs Fenster?«, schlug Yoon vor.
»Vielleicht können wir ihnen in den Rücken fallen.«
    »Da draußen sind wir ungeschützt«, wandte Jayden ein. »Ganz zu
schweigen davon, dass wir uns im fünften Stockwerk befinden.«
    Kira legte den Kopf schief und lauschte. »Sie kommen wieder. Habt
ihr noch weitere Handgranaten?«
    Jayden runzelte die Stirn. »Hörst du sie?«
    »Du etwa nicht?«
    Jayden schüttelte den Kopf, machte die Handgranate scharf und warf
sie blind zur Tür hinaus. Sie flog über den reglosen Gabe hinweg und prallte
nach rechts in Richtung der Partials ab. Das Gebäude wurde erschüttert, und
Kira legte eine Hand an die Wand, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
    »Noch zwei davon, und es gibt keinen Boden mehr, über den man gehen
kann«, murmelte Haru.
    Jayden grinste und holte eine weitere Handgranate heraus. »Das ist
doch gar kein schlechter Einfall.«
    »Warte!« Kira hielt ihn am Arm fest. »Wenn wir den Flur zerstören,
zögern wir den Angriff nur hinaus.«
    »Ich weiß«, antwortete Jayden. »Darum geht es ja gerade.«
    Sie senkte die Stimme und flüsterte. »Hast du noch mehr
Sprengstoff?«
    Jayden sah sie fragend an. Haru kam näher, um ebenfalls zu lauschen.
Yoon behielt unterdessen die Tür im Auge.
    »Hast du noch anderen Sprengstoff?«, fragte Kira noch einmal so
leise wie möglich.
    Haru klopfte auf seinen Rucksack. »C vier.«
    Kira nickte. »Wenn wir den Flur zerstören, greifen sie uns trotzdem
an, aber wir wissen nicht, wann und woher sie kommen. Wenn wir aber das Wohnzimmer
sprengen, während sich die Partials dort aufhalten, schalten wir die Bedrohung
aus.«
    »Das könnte klappen«, stimmte Haru zu. »Möglicherweise ist das der
einzige Weg, sie überhaupt zu erwischen. Aber möglicherweise hält das alte
Gebäude die Explosion nicht aus. Es besteht größtenteils aus Holz. Alles, was
stark genug ist, eine Gruppe von Partials auszuschalten, könnte das ganze
Gebäude oder wenigstens ein paar Stockwerke zerstören.«
    »Ein Loch im Boden ist doch ein Fluchtweg«, erwiderte Kira. »Falls
wir überleben. Entweder das oder ein Feuergefecht, bei dem wir sicher den Kürzeren
zögen.«
    Jayden nickte. »Versuchen wir’s!«

15
    Die Partials bewegten sich vorsichtig. Als Kira sie hörte,
waren sie schon an der Eingangstür der Wohnung. Ein Schritt vielleicht oder ein
lauter Atemzug – sie war nicht einmal sicher, was ihr genau aufgefallen war,
aber

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