Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Partnerin wider Willen

Partnerin wider Willen

Titel: Partnerin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
Vom Netzwerk:
Diese Endlosliste bleibt mir immer noch, wenn die Ermittlungen zu Gruber und Frau Kessler nichts ergeben.«
    »Aber ich verspreche mir etwas von dieser Spur«, beharrte Dana. »Und wir sind doch Partner.«
    Ellen hob zum Einspruch an, doch Dana war schneller. »Wenn auch wider Willen«, kam sie Ellen zuvor.
    Na, wenigstens das begriff diese Journalistin endlich, stellte Ellen zufrieden fest. Und überlegte. Eigentlich dürfte es kein Problem sein, an die Akte zu kommen. Sie würde Gerstäcker eben sagen, die Befragung der Leute von der Liste, die er ihr gegeben hatte, reiche nicht aus. Man müsse tiefer graben, brauche eine Gesamteinsicht in die Unterlagen. Sicher würde Gerstäcker sich einverstanden erklären – besonders nachdem auch er bedroht worden war. »Okay. Sie bekommen von mir eine Kopie dieser Akte«, sagte Ellen. »Dafür besorgen Sie mir ein Bild von Simone Bergrath.« Ellen griff nach dem Türgriff ihres Wagens.
    »Von der Ärztin?«, wunderte sich Dana.
    »Ja. Ist das ein Problem? Ich dachte, das gehört zu Ihren Standards. Unerwünscht auftauchen und Bilder schießen«, stichelte Ellen. Zur Abwechslung war nun sie es einmal, die Dana piesackte. Das gefiel ihr.
    »Nein, kein Problem«, erwiderte Dana.
    »Dann haben wir eine Vereinbarung. Die erste, von der ich auch mal was habe.« Damit stieg Ellen in den Wagen.
    Später, im Büro, berichtete sie Marco: »Die Saufkumpane Rainer Taubers bestätigen dessen Angaben, soweit die Erinnerungen nicht vom Alkohol weggespült wurden.« Das war die kurze Quintessenz einer Reihe von Befragungen, die sie im Anschluss an ihren Besuch im Krankenhaus durchgeführt hatte. Dana immer an ihren Fersen klebend natürlich.
    Den Rest des Nachmittags durchleuchteten Marco und Ellen Motive, konstruierten mögliche Tatabläufe, rätselten ohne nennenswertes Ergebnis herum. Am Ende waren sie sich aber einig, dass Gruber und Frau Kessler die Hauptverdächtigen blieben. Ellen favorisierte Gruber, zumal er als Arzt leichten Zugang zu Narkosemitteln hatte. Marco tippte nach wie vor auf die Frau des Toten.
    »Hast du bei irgendwem von der Familie oder bei den anderen Befragten grüne Sportschuhe gefunden?«, erkundigte sich Ellen.
    Marco schüttelte den Kopf. »Fehlanzeige.«
    »Ich werde morgen früh gleich noch mal in Kesslers Firma fahren. Ein bisschen in den Unterlagen dort wühlen, speziell in denen zu Gruber«, kündigte Ellen an. Sie tat, als entschließe sie sich gerade in diesem Moment dazu. Dem war natürlich nicht so; sie suchte lediglich einen Vorwand, ein wenig in den Firmenakten zu kramen. Dabei würde sie dann zufällig diese Düpow-Akte in die Finger bekommen und rein prophylaktisch Gerstäcker dazu befragen. Etwas an Gerstäckers Aussage würde sie stutzen und die Akte kopieren lassen. Hokuspokus – schon hatte sie eine Erklärung, falls diese erforderlich sein sollte. Sie würde Dana die Akte mit einer lässigen Geste überreichen. Die hatte im Gegenzug hoffentlich das Foto von der Bergrath besorgt.
    Apropos Frau Bergrath. Ellen griff nach dem Telefon, wählte Gerstäckers Nummer.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Herr Gerstäcker, nur eine kurze Frage. In welches Restaurant führte Herr Kessler am liebsten die jeweilige Dame seines Herzens? . . . Ins Roseneck. Wie passend. Wo ist das? . . . Danke.« Ellen legte auf.
    »Wozu brauchst du das denn?«, fragte Marco.
    »Ich hab dir doch von der Bergrath erzählt, Grubers Verlobter. Vielleicht erinnert sich einer der Angestellten des Restaurants, sie mal in Begleitung Kesslers gesehen zu haben. Dann hat sie gelogen.«
    »Ja, klar. Gute Idee, fahr mal dort vorbei. Und ich werde den Kollegen Beine machen, falls sie bis morgen früh Kesslers Wagen immer noch nicht aufgetrieben haben«, versprach Marco.
    Ellen schaute ihn überrascht an. »Willst du dich unbeliebt machen?«
    »Wenn es sein muss.«
    »Was ist eigentlich mit dem Verbindungsnachweis des Handys?«
    »Ja, der ist interessant. Im Laufe des Donnerstags diverse Gespräche. Gerstäcker, einmal Findeisen, ein paar Geschäftspartner. Nichts Auffälliges soweit. Aber dann: der letzte Anruf bei Gerstäcker. Freitagmorgen, fünf Uhr. Davon hat Gerstäcker nichts erwähnt. Was, wenn sich die beiden verabredet haben? Und die Verabredung für Kessler tödlich endete?«
    »Dann wird Gerstäcker das garantiert nicht zugeben, sondern sagen, dass es völlig normal war, dass Kessler ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit anrief. Außerdem dachte ich, du favorisierst Frau

Weitere Kostenlose Bücher