Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Partnerin wider Willen

Partnerin wider Willen

Titel: Partnerin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
Vom Netzwerk:
und wir warten in aller Ruhe, bis die erfolgreich abgeschlossen ist.«
    »Ich habe keine Lust, tagelang hier eingesperrt zu sein.«
    »So lange wird es nicht dauern.«
    Dana schüttelte den Kopf. »Dann bring wenigstens was zu Essen mit, damit wir später was zum Abendbrot haben. Ich bin auf Besuch nicht eingestellt. Hab nur Reste im Kühlschrank.«
    »Mach ich.« Ellen ging an Dana vorbei in den Flur.
    »Etwas, bei dessen Zubereitung du dich nicht verletzen kannst«, rief Dana ihr hinterher.
    Ellen drehte sich um. »Pommes und Fischstäbchen?«
    Dana lachte. »Vergiss die Remoulade nicht.«
    Marco rief an. Die erneute Haussuchung bei Gerstäcker brachte erst mal nur viel Arbeit fürs Labor, welches nun einen Berg Kleidungsstücke von Gerstäcker untersuchte. Alles, was dunkelfarben und aus einer Baumwoll-Polyamid-Mischung war. Ellen hoffte inständig, dass das passende Kleidungsstück zu den Fasern, die am Brückengeländer gefunden worden waren, dabei war.
    »Wann kommt eigentlich deine Ablösung?«, fragte Dana, während sie die Pommes Frites in den Ofen schob.
    Ellen öffnete die Packung Fischstäbchen; sie hatte ihre Ankündigung wahr gemacht. »Ich ruf nachher mal in der Dienststelle an.«
    »Du weißt es nicht?«
    »Ist das so wichtig?«
    »Nö. Ich frag ja nur.«
    Später, nach dem Essen – sie saßen gemeinsam im Wohnzimmer und spielten Backgammon –, meinte Dana wie nebenbei: »Es gibt gar keine Ablösung, stimmt’s?«
    Ellen sah kurz auf, senkte den Blick wieder und schob ihren Stein weiter. »Nein.«
    »Stimmt nicht?«
    »Nein, es gibt keine.«
    »Also gibt es auch keinen Polizeischutz.«
    »Nicht genehmigt worden«, sagte Ellen kurz angebunden.
    Dana würfelte, setzte, sah Ellen abwartend an. Ellen machte schweigend ihren Wurf und die dazugehörigen Züge. So spielten sie eine Weile wortlos.
    Schließlich brach Ellen das Schweigen. »Ich habe einen Freund und Kollegen verloren, weil ich wider besseres Wissen und auf Druck meines Vorgesetzten die Vorsicht außer Acht ließ. Das passiert mir kein zweites Mal.«
    Dana spielte ruhig weiter. »Vielleicht bist du aufgrund dieser Erfahrung aber auch übervorsichtig«, meinte sie. »Ich weiß, dass dir die Erinnerung an dieses Erlebnis immer noch auf der Seele liegt. Ist es nicht möglich, dass du zu ängstlich bist?«
    Ellen schaute erneut kurz zu Dana auf, sagte aber nichts, sondern spielte weiter.
    »Ich meine, das liegt doch nahe, oder?«, fragte Dana.
    »Willst du mir damit sagen, ich bin nicht in der Lage, eine Situation richtig zu beurteilen?«
    Dana griff nach Ellens Hand, hielt sie fest und wartete, bis Ellen sie anschaute. »Diese spezielle möglicherweise nicht.«
    Sie sahen einander an. Bis Ellen schließlich den Blick senkte. Sie seufzte. »Kann sein, dass du recht hast.« Sie zog ihre Hand aus Danas und lehnte sich zurück. »Aber was soll ich dagegen tun?«
    »Im Moment musst du gar nichts dagegen tun. Ich habe nichts gegen deine Gesellschaft, wie du weißt. Nur . . .«
    »Nur?«
    »Was wird Britta dazu sagen?«
    »Gar nichts. Sie wird denken, ich arbeite lange.«
    »In dem Glauben willst du sie lassen?«
    Ellen verzog gequält das Gesicht. »Du weißt doch, Britta ist Psychologin. Wenn ich ihr erzähle, was mich abhält, nach Hause zu kommen, wird sie mich sofort wieder therapieren wollen. Und ehrlich gesagt habe ich darauf nicht die geringste Lust. Ich habe auch so genug, was mir im Kopf rumschwirrt.« Ellen langte nach ihren Würfeln und schüttelte sie in der Hand.
    »Es ist deine Entscheidung«, sagte Dana.
    »Ja.« Ellen warf die Würfel. »Sag mal, ginge es . . .«, druckste sie, während sie unentschlossen ihren Stein vor und zurück schob. »Kann ich heute Nacht auf deinem Sofa schlafen?«, fragte sie schließlich, den Blick fest auf das Spielbrett geheftet.
    Danas Augenbrauen hoben sich überrascht. »Was? Aber . . . willst du denn gar nicht nach Hause?«, wunderte sie sich. »Ihr habt euch doch versöhnt, du und Britta.«
    »Ja, schon«, räumte Ellen kleinlaut ein.
    »Nun lass dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!«
    »Britta denkt jetzt, ich gehe mit ihr zurück nach Berlin, und wir werden eine moderne Familie.«
    Ein durchdringender Blick traf Ellen. »Du willst das nicht?«
    »Nein!« Es war das erste Mal, dass Ellen es aussprach.
    Dana schloss für einen kurzen Moment die Augen. »Und warum sagst du ihr das nicht?«, fragte sie vorsichtig.
    »Weil dann wieder alles von vorn losgeht. Die ganze Diskussion. Das

Weitere Kostenlose Bücher