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Partnerin wider Willen

Partnerin wider Willen

Titel: Partnerin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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»Man muss ständig alles kontrollieren. Die Leute schlampen rum, das glauben Sie nicht«, sagte er dabei.
    Dana schob sich an Ellen vorbei und fixierte den Bauleiter mit ihrem Blick. »Herr Lohmann, wo ist der Mann, der vor einer Dreiviertelstunde zehntausend Euro von Ihnen verlangte, woraufhin Sie Gerstäcker anriefen?«
    »Bitte was?«, tat Lohmann, als wisse er nicht, wovon Dana sprach. »Haben Sie zu viele Farbdämpfe eingeatmet?«
    Dana schüttelte langsam den Kopf. »Kommen Sie mir nicht so. Sie standen während Gerstäckers Gewaltausbruch daneben. Ich habe alles durch das Fenster gesehen, und Sie wissen das. Gerstäcker hat den Mann bewusstlos geschlagen. Wo ist Gerstäcker? Was haben Sie mit dem Mann gemacht?«
    »Bringt Gerstäcker ihn gerade an einen abgelegenen Ort, wo er das Problem aus der Welt schaffen will? Wenn er den Mann umbringt, sind Sie der Mittäterschaft schuldig«, mischte Marco sich ein.
    Das zeigte Wirkung. Lohmanns Blick wurde unruhig.
    Ellen setzte sofort nach. »Wollen Sie ins Gefängnis gehen, Herr Lohmann? Beihilfe zum Mord! Da gibt es keine Bewährung. Die Haftstrafe beläuft sich auf mindestens zehn Jahre.«
    Lohmanns »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen« klang schon äußerst wacklig.
    »Aber was sind schon zehn Jahre.« Marco machte eine wegwerfende Handbewegung. »Die gehen schnell vorbei. Haben Sie Familie, Herr Lohmann?«
    »Ja.«
    »Wie viele Kinder?«
    »Zwei. Sechzehn und zwölf Jahre.«
    Marco schnalzte mit der Zunge. »Zwei pubertäre Jugendliche. Na, das schafft Ihre Frau locker allein. Es reicht ja, wenn Sie zur Hochzeit der Kinder wieder draußen sind. Man wird Sie freudig erwarten.«
    Lohmanns Stirn legte sich in tiefe Falten. »Schon gut. Es reicht. Ich hab’s verstanden.« Er rieb sich die Schläfen. »Gerstäcker ist verrückt, glauben Sie mir. Der Mann hat völlig unberechenbare Ausraster. Ich habe nichts getan.«
    »Gerstäcker kann den Russen kaum allein hier rausgetragen haben«, stellte Marco fest.
    Lohmann schluckte. »Er hat mich gezwungen, das zu tun.«
    »Was zu tun?«
    Lohmann zögerte. »Ich musste ihm helfen, den Russen in den Kofferraum seines Wagens zu verfrachten«, gestand er dann. »Am hellichten Tag! Was Gerstäckers Wahnsinn ja wohl deutlich macht.«
    »Was wissen Sie über die Tat an Frau Bergrath?«
    »Frau Bergrath?« Lohmann schluckte erneut. »Sie war die Frau im Heizungskeller?«
    Ellen nickte.
    »Das wusste ich bis jetzt nicht. Ich schwöre. Ich habe damit nichts zu tun.«
    »Sie müssen trotzdem mit uns aufs Revier kommen und noch einige Fragen beantworten.«
    Lohmanns Gesicht verdüsterte sich. »Wie Sie meinen.«
    »Und du kommst auch mit«, wandte sich Ellen an Dana.
    »Ich?«
    »Ja, du. Du musst eine offizielle Aussage zu Protokoll geben.« Zu Marco sagte sie: »Ich denke, wir ordern die Spurensicherung her.«
    »Und schreiben Gerstäcker zur Fahndung aus«, ergänzte Marco.
    Während Marco mit Lohmann im Verhörraum sprach, saßen Ellen und Dana sich im Büro gegenüber. Dana hatte ihre Aussage bereits gemacht.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte Ellen. Ihr Blick lag auf Dana.
    »Und was ist dabei rausgekommen?«
    »Du bist eine unbequeme Zeugin für Gerstäcker. Wie er mit solchen Leuten umgeht, hast du selbst gesehen. Lohmann verbleibt in U-Haft, da ist er sicher. Aber du . . . du wirst Polizeischutz bekommen.«
    Dana lächelte. »Übertreibst du jetzt nicht? Ich fahre einfach nach Hause, schließe gut ab und fertig.«
    »Nein.«
    »Aber warum sollte Gerstäcker mir was tun wollen? Ihr habt jetzt meine Aussage. Daran kann er nichts mehr ändern. Er wird sein Heil in der Flucht suchen!«
    Ellen beugte sich in ihrem Sessel vor, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und verschlang die Finger ihrer Hände ineinander. »Möglich, aber sicher können wir nicht sein. Genauso gut kann er auf die Idee verfallen, dich zu zwingen, deine Aussage zurückzunehmen.«
    »Wieso?«
    »Seine Verteidigungsstrategie besteht darin, anderen seine Schweinereien in die Schuhe zu schieben. Diesmal ist sicher Lohmann der Sündenbock. Bei den beiden steht ein Wort gegen das andere. Nur deine Aussage wichtet die Sache gegen Gerstäcker. Also keine Widerrede. Du bekommst Polizeischutz. Wenn du dich weigerst, verhafte ich dich.«
    »Das tust du nicht.«
    »Oh doch.« Ellen nickte nachdrücklich.
    Dana verdrehte die Augen. »Also gut«, gab sie nach. »Meinetwegen.«
    Ellen stand auf. »Ich werde gleich beim Chef nachfragen, wer frei ist. Warte hier.«
    Zehn

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