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Party Prinzessin

Titel: Party Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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bisher gelesen habe, mit keiner Silbe erwähnt?
    Und wo war er, als seine Liebste einen der brutalsten Soziopathen getötet hat, der je auf dieser Erde wandelte?
    »So, und jetzt flink zur Tat«, sagte Grandmère. »Beginnen wir mit dem Vorsprechen!« Sie nahm zwei Bewerbungsbögen mit den daran befestigten Polaroids vom Stapel, ohne den leise vor sich hin schnarchenden Señor Eduardo auch nur eines Blickes zu würdigen.
    »Ich bitte Kenneth Showalter und Amber Cheeseman auf die Bühne«, sagte sie.
    Darauf herrschte einen Moment lang Verwirrung, weil es im Saal natürlich keine Bühne gab, weshalb Kenny und Amber nicht wussten, wo sie sich hinstellen sollten. Grandmère deutete vor sich auf den langen Tisch, an dem der dösende Señor Eduardo und Rommel saßen, der sich seine Geschlechtsteile abschleckte.
    »Gustav.« Sie drückte Kenny ein Textblatt in die Hand.
    »Rosagunde.« Sie gab Amber ebenfalls einen Zettel.
    »Alors«, sagte sie. »Dann fangt mal an.«
    Ich merkte, dass Lilly neben mir richtig zitterte, weil sie so angestrengt versuchte, nicht laut loszulachen. Ich wusste erst nicht, was sie an der Situation so lustig fand. Aber als Kenny loslegte: »Verzage nicht, Rosagunde! Denn auch wenn du heute Nacht diesem Schurken deinen Körper darbieten musst, so weiß ich doch, dass dein Herz nur mir gehört«, verstand ich, warum sie lachte.
    Und ich verstand es NOCH mehr, als sie zum Vorsingen übergingen und Kenny sich ein Lied aussuchen sollte – in der Ecke saß ein Mann am Flügel, der ihn begleitete – und sich für »Baby Got Back« von Sir Mix-a-lot entschied. Als er den Refrain »Shake it, shake it, shake that healthy butt« sang, liefen mir vor Lachen die Tränen übers Gesicht (obwohl ich superleise lachte, damit niemand etwas mitkriegte).
    Es wurde noch schlimmer, als Grandmère »Ähem… vielen Dank, junger Mann« sagte und Amber mit Singen dran war, weil sie Celine Dions »The Heart Will Go On« aus »Titanic« aussuchte, wozu Lilly eine Art Fingertanz erfunden hat, der auf der »Wassershow« der großen Springbrunnen vor dem Hotel Bellagio in Las Vegas beruht, die halbstündlich zur Unterhaltung der vorbeiflanierenden Touristen aufgeführt wird.
    Ich musste so heftig lachen (wenn auch leise), dass ich nicht mal mitbekam, wen Grandmère als Nächstes aufrief, um die Rosagunde vorzuspielen.
    Ich reagierte erst, als Lilly mich mit einem ihrer tanzenden Finger in die Rippen stach.
    »Amelia Thermopolis Renaldo, bitte!«, rief Grandmère.
    »Vergiss es, Grandmère!«, rief ich von meinem Platz aus. »Ich hab doch noch nicht mal einen Bewerbungsbogen abgegeben.«
    Grandmère warf mir einen so bitterbösen Blick zu, dass alle den Atem anhielten.
    »Und weshalb bist du hier?«, fragte sie säuerlich. »Wenn du nicht vorsprechen willst.«
    Äh, weil ich mich seit eineinhalb Jahren jeden Nachmittag mit dir im Plaza treffe, schon vergessen?
    Aber laut sagte ich etwas anderes, nämlich: »Ich bin bloß mitgekommen, um meine Freunde zu unterstützen.«
    Worauf Grandmère antwortete: »Ich habe weder die Zeit noch die Geduld, mich mit dir herumzustreiten, Amelia. Komm gefälligst sofort her!«
    Das sagte sie mit ihrer extrafiesen Fürstinnenstimme, die ich gut kannte. Mit dieser Stimme redet sie nämlich immer, bevor sie irgendeine unendlich peinliche Geschichte aus meiner Kindheit erzählt, mit der sie mich vor allen total blamiert. Wie die, als ich beim Rollerbladefahren vor ihrem Schloss Miragnac aus Versehen mal mit dem Oberkörper gegen den Seitenspiegel der Limousine geknallt bin. Danach hatte ich das Gefühl, dass obenherum alles ein bisschen geschwollen war, und als ich es besorgt meinem Vater zeigte, sagte er: »Äh, Mia, ich glaube nicht, dass das eine Schwellung ist. Ich glaube… dir wächst ein Busen.«
    Grandmère hat in den Wochen danach jedem Menschen, den sie getroffen hat, erzählt, wie ihre Enkelin ihre eigenen knospenden Brüste versehentlich für Beulen gehalten hat.
    Was kein großes Wunder ist, weil sie heute auch nicht viel größer sind als damals.
    Mir war in diesem Moment aber glasklar, dass sie genau diese Geschichte allen erzählen würde, wenn ich nicht tat, was sie von mir verlangte.
    »Okay«, presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und war gerade aufgestanden, um es hinter mich zu bringen, als Grandmère den nächsten Jungen aufrief, der vorsprechen sollte.
    Einen Jungen, der zufälligerweise John Paul Reynolds-Abernathy der Vierte hieß.
    Und der sich, als er

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