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Party Prinzessin

Titel: Party Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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sie, »wirst du merken, dass das Alter bedeutungslos wird.«
    Hallo? Sie ist SECHZIG, nicht neunzig. Statt der Satinkleiderbügel hätte ich ihr lieber ein T-Shirt mit dem Aufdruck ICH BIN SO JUNG, WIE ICH MICH FÜHLE besorgen sollen.
    Als ich sah, wie Lilly nach mir winkte, hab ich mich zu ihr und Tina und den anderen gesetzt. »Was soll das hier eigentlich genau werden?«, hat Lilly mich gefragt. »Ich berichte für Das Atom über das Casting, also bitte knappe, informative Antworten.«
    Lilly kriegt bei unserer Schülerzeitung immer die guten, interessanten Aufträge, ich darf höchstens Kritiken über das letzte Konzert des Schulorchesters oder die Neuankäufe in der Schulbücherei schreiben, weil ich als Schulsprecherin und Prinzessin zu viel um die Ohren hab, weshalb ich den Abgabetermin nie einhalten kann.
    »Keine Ahnung.« Ich zuckte mit den Achseln. »Ich weiß genauso viel wie du.«
    »Okay, aber dann sag mir wenigstens, wer der kleine alte Typ mit der Brille ist.«
    Bevor sie mich noch weiter ausfragen konnte, stand Grandmère auf – wobei ihr der arme Rommel vom Schoß plumpste und erst mal ein paar Meter übers Parkett des Ballsaals schlitterte, bis er wieder festen Halt unter den Pfoten hatte – und sagte mit trügerisch liebenswürdiger Stimme ( trügerisch deshalb, weil Grandmère natürlich kein bisschen liebenswürdig ist):
    »Willkommen, liebe Schüler. Für diejenigen unter euch, die mich noch nicht kennen: Ich bin Clarisse, die Mutter des Fürsten von Genovia, und freue mich außerordentlich, dass so viele von euch hier sind, um einem Moment beizuwohnen, der – davon bin ich fest überzeugt – in die Geschichte eurer Schule und der Welt des Theaters eingehen wird. Aber bevor ich mehr verrate, möchte ich euch zunächst den weltberühmten Regisseur Señor Eduardo Fuentes vorstellen.«
    Señor Eduardo! Nein! Das kann nicht sein!
    Und doch… er war es! Der gefeierte Regisseur, der Grandmère vor vielen, vielen Jahren unbedingt nach New York hatte holen wollen, damit sie in seinem Stück am Broadway spielt! Damals ist er bestimmt schon mindestens dreißig gewesen, das heißt, dass er jetzt ungefähr HUNDERT sein muss. Er ist so alt, dass er aussieht wie eine Kreuzung zwischen Michael Douglas und einer Rosine.
    Señor Eduardo versuchte mühsam, sich zu erheben, war aber so alt und klapperig, dass er nur ein paar Zentimeter hochkam, bevor Grandmère ihn ungeduldig wieder auf den Stuhl drückte und mit ihrer Ansprache fortfuhr. Ich konnte fast sehen, wie seine zarten Knochen unter ihrem Griff zerbrachen.
    »Señor Eduardo hat bei unzähligen Stücken und Musicals auf den renommiertesten Bühnen dieser Welt einschließlich des Broadways und des Londoner West Ends Regie geführt«, klärte Grandmère uns auf. »Ihr solltet euch alle außerordentlich geehrt fühlen, mit einem derart talentierten und bewunderten Profi zusammenarbeiten zu dürfen.«
    »Tanke!«, krächzte Señor Eduardo mit spanischem Akzent dazwischen, winkte und blinzelte in das gleißende Licht der Kristallleuchter, die von der Decke des Ballsaals hingen. »Ich tanke euch sär, sär. Es makt mich sär glücklich, in disse viele strahlende junge Gesichte zu blicken, aus denen ächte Begeisterung und…«
    Aber Grandmère ließ sich von niemandem – noch nicht einmal von einem hundertjährigen weltberühmten Regisseur – die Show stehlen.
    »Meine lieben Jungen und Mädchen«, unterbrach sie ihn. »Ihr sprecht heute für eine Rolle in einem eigens geschriebenen Musical vor, das noch nie aufgeführt worden ist. Falls ihr eine Rolle bekommt, werdet ihr in die Theatergeschichte eingehen. Ich freue mich auch deshalb ganz besonders, dass ihr so zahlreich erschienen seid, weil die Autorin des Werkes, aus dem ihr gleich lesen werdet…«, sie schlug die Lider in gespielter Bescheidenheit nieder, »…höchstpersönlich vor euch sitzt.« Sie verbeugte sich. »Die Autorin bin nämlich ich.«
    »Ah, cool!«, murmelte Lilly und kritzelte hastig etwas auf ihren Notizblock. »Hast du das gerade mitgekriegt, PrivoG?«
    Ja, ich hatte es mitgekriegt, vielen Dank. Grandmère hat ein MUSICAL geschrieben? Ein Musical, das wir aufführen sollen, um Geld für die Feier der Abschlussklasse zusammenzubekommen?
    O Gott. Ich bin so was von tot. Toter geht es gar nicht. »Dieses Musical«, Grandmère hielt einen Packen Blätter in die Höhe (anscheinend ihr Manuskript), »ist extrem originell und sogar – ich halte es nicht für unbescheiden, das zu sagen

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