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Pasdan

Pasdan

Titel: Pasdan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Aufsichtsrat von Pandinga. Verglichen mit ihr bin ich ein kleines Würstchen.«
    Barakuda pfiff leise. Der Pandinga-Konzern lieferte einen großen Teil dessen, was die Flotte benötigte, von Handwaffen bis zu kompletten Schiffshüllen. Die 21 Mitglieder des Aufsichtsrats - je 7 Vertreter des Commonwealth, der Industrie und der Arbeiter - wurden schärfsten Sicherheitschecks unterzogen.
    Barakuda blieb mißtrauisch. »Wir können ja später darüber reden. Zum Beispiel heute abend.« Dann fiel ihm Leontia ein, und daß er abends bessere Dinge zu tun hatte.
    Gerames musterte ihn. »Willst du den Vorschlag zurückziehen?«
    Barakuda spielte mit seinem Schnapsglas. »Ich bin schon verabredet, später. Aber wir könnten vorher ein kleines Mahl zu uns nehmen - sagen wir gegen sechs?«
    Gerames blickte auf die kostbare Uhr an Zhizhoras Handgelenk. »Na, es ist jetzt halb eins. Bis dahin haben wir bestimmt wieder Appetit.«
    Zhizhora warf ihm einen mehrdeutigen Blick zu. Dann wandte sie sich an Barakuda. »Einverstanden. Wenn Sie Ihre Freundin nicht mitbringen wollen, wird es sicher Gründe geben, oder? Aber vielleicht verraten Sie mir nachher wenigstens, welcher Unflat in meinem Dossier steht.«
    Begleitet von Gerames’ Gelächter verließ Dante die Terrasse.
     
    Das Dossier, das ihm Gaia übermittelte, enthielt keinerlei Unflat. Zhizhora Ndanda Bunofre war 36 Standardjahre alt, Industrielle mit einem geschätzten Vermögen von zehn Milliarden Drachmen, Aufsichtsrätin und Geheimnisträgerin; ihr Sicherheitsstatus lag weit über seinem eigenen. Den Unterlagen zufolge machte sie zur Zeit Urlaub an Bord ihrer Yacht; Shilgat war eines der möglichen Reiseziele.
    Nachdenklich wanderte er durch die Stadt zum Palais der Gouverneurin. Nach kurzer Begrüßung warteten sie, bis die Assistentin Tee und Gebäck gebracht hatte. Dann berichtete Dante von Zhizhora Ndanda Bunofre, mit deren Hilfe ein Weg für Nachforschungen außerhalb amtlicher Kanäle gefunden werden konnte. »Offizielle Anfragen könnten Staub aufwirbeln und dazu führen, daß jemand Wind von der Sache bekommt und zum Beispiel den Frachter Nadir stoppt. Wenn die Nadir aber nicht wie vorgesehen Shilgat anläuft, werden wir nie handfeste Beweise bekommen.«
    In der folgenden Stunde besprachen sie erstmals das gesamte abenteuerliche Vorgehen, dessen Grundidee ihnen unabhängig voneinander bei der Lektüre von Florisa de Clares Tagebuch gekommen war.
    »Es ist natürlich irrsinnig«, sagte Dante schließlich, »aber wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, ein Blutbad zu verhindern.«
    »Sollte der Plan scheitern, gibt es eine Katastrophe.«
    »Es gibt, habe ich von Saravyi erfahren, irgendwo im Nordosten eine Gruppe heller Mischlinge, deren Ahnen den Mönchen entlaufen sind. Ich werde in einigen Tagen dorthin fliegen und Mitarbeiter anwerben. Ich hoffe, ich kann dort auch die Hauptrolle besetzen.«
    Lydia Hsiang atmete tief ein. »Die Hauptrolle ist besetzt.«
    Dante starrte sie verstört an. »Das… das ist nicht dein… Ihr Ernst.«
    Sie erhob sich und lächelte flüchtig. »Erwarten Sie, daß ich einem Plan zustimme, bei dem Sie und Hunderte anderer Menschen das Leben riskieren, und ich, nachdem ich alles ausgeheckt habe, soll mich hier in Ruhe hinsetzen und abwarten?«
    »Aber…«
    »Kein Aber. Wir können in einigen Tagen noch einmal darüber sprechen. Ich schlage vor, unser Gespräch jetzt und an dieser Stelle zu beenden. Sie würden die nächsten Stunden doch nur damit verbringen, mich vom Gegenteil überzeugen zu wollen.«
    Sie ging zur Tür und öffnete sie. Leiser setzte sie hinzu: »Nicht, daß ich Ihre Sorge nicht zu schätzen wüßte. Und ich gäbe vieles darum, wenn es mir erspart bliebe.«
     
    Bedrückt ging Barakuda zurück nach Cadhras. In seiner Wohnung duschte er und zog sich um; danach warf er einen Blick ins Meeresleuchten und trank mit Mutter Schwabbel einen Kaffee, um auf andere Gedanken zu kommen. Die Rote Yolande war guter Dinge und füllte seine Ohren mit absurden Anekdoten und dem neuesten Klatsch des Hafens.
    Gegen fünf Uhr erreichte er das Vistamari. Gerames und Zhizhora waren nirgends zu finden; Dante rief vom Empfang aus Gerames’ Apartment an, dann, als sich dort niemand meldete, das von Zhizhora Ndanda Bunofre.
    »Störenfried!« sagte Gerames, als sie zu Barakuda an die Bar kamen. »Wir sind doch viel später verabredet.«
    Dante grinste. Gerames sah noch müder aus als am Mittag, die Aufsichtsrätin des großen Konzerns noch

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