Pasdan
mystisch. Aber wenn es gutgeht, ist es sicher sinnvoll, und wenn nicht, ändert es wenig an der Gesamtzahl von Toten, die die Katastrophe sonst fordern würde.«
Später landete wie verabredet der Gleiter vor dem Hotel. Dante und Gerames trugen eine Metallkiste vom Hotelsafe zur Flugmaschine. Der Behälter wog schwer und enthielt zweitausend Goldmünzen zu je 5 Talenten.
Die Verhandlungen in Arameq nahmen nicht viel Zeit in Anspruch, das anschließende Feilschen jedoch um so mehr. Ubba-bul erinnerte noch einmal an seine Träume; einige Kiemen verwiesen auf Gerüchte aus dem Hinterland und die Tatsache, daß die Herbstkarawane aus dem Norden noch immer nicht in Biyang eingetroffen war. Ein alter Fischer sagte: »Die Oberfläche des großen Mutterleibes birgt Platz für alle und jeden. In letzter Zeit treiben sich jedoch allzu viele Schwellkörper aus Pasdan hier herum.« Barakuda nickte nur; die letzten Satellitenaufnahmen hatten eine auffällige Zunahme der Segler aus dem Matriarchat gezeigt.
Arameq war bereit, neunzig Schiffe samt Ausrüstung und Besatzung zu stellen. Barakuda bot dafür 500 Drachmen in Gold pro Schiff, als Entschädigung für die Shil, die für die Dauer des Unternehmens nicht ihrer gewohnten Arbeit nachgehen konnten. Die Kiemen verlangten 3000; man traf sich bei 1750.
»Gut«, sagte Dante schließlich. »Einige Kiemen sollten mich zur Residenz begleiten, um die Münzen entgegenzunehmen. Und ich habe eine Bitte. Die genauen Pläne darf ich euch leider nicht verraten; ich bin beeindruckt davon, daß ihr trotzdem bereit seid, mitzumachen. Aber selbst das, was ihr wißt, muß geheim bleiben. Die Schiffe fahren nach Golazin - fertig.«
Ubba-bul zog ihn beiseite. Leise sagte der Fischfisch: »Glaube nicht, o Wächterrochen von Cadhras, daß all dies so leicht wäre, wenn… wenn wir nicht seit Jahrhunderten darauf vorbereitet wären und gewartet hätten.«
Dante lehnte sich an eine Säule der Ratsreuse und starrte den alten Mann fassungslos an. »Kannst du das bitte langsam wiederholen?«
Ubba-bul seufzte. »Du wirst später alles von Größeren erfahren, die mehr wissen. Ich weiß nur, was ich wissen muß, um tun zu können, was getan werden muß.« Dann grinste er. »Das Feilschen war ein Vergnügen. Ich will dir aber verraten, daß vor einigen Zehntagen ein Bote der Fürstin Tremughati uns angewiesen hat, dir jeden Wunsch zu erfüllen. Du hättest die Schiffe auch umsonst bekommen.«
Ein alter Kiemen flog mit ihnen, um die Vereinbarungen notfalls zu bestätigen, falls es in Golazin Probleme gäbe.
Sie flogen nach Westen. Barakuda wickelte sich in eine Decke und versuchte zu schlafen, es gelang ihm jedoch nicht; der Tanz der Gedanken war zu wild. Der Kiemen, der nie zuvor ein Luftfahrzeug benutzt hatte, zeigte keinerlei Angst oder Besorgnis; nach einer kurzen, neugierigen Inspektion des Gleiters legte er sich auf eine der hinteren Bänke und schnarchte bald.
Im Morgengrauen löste Barakuda den Sergeanten ab. Sie hatten die Bergkette zwischen Steppe und westlichem Flachland bereits hinter sich gelassen. Unter ihnen lag die endlose, gewellte, von Büschen, Bächen und Felsen durchbrochene Ebene. Das eigentliche Ziel der Etappe, die Blutgrafschaft Vagaván, lag noch weit im Norden.
Unter ihnen wurde die Ebene zu dichtem Wald, aus dem kleinere Berge ragten. Gegen Ende des Vormittags erreichten sie wieder eine Savanne. Sie befanden sich etwa 2000 Kilometer nördlich der Grenzberge von Pasdan und 500 Kilometer vor der Küste des Pangotischen Ozeans. Ping und Levon, die die verschiedenen Ortungsgeräte beobachteten, machten Dante auf dunkle Punkte aufmerksam.
Ping übernahm die Kontrollen und ließ den Gleiter sinken. Die Korporalin drehte an Knöpfen; der Bordrechner wertete die Bilder aus und projizierte »Zentauren, ca. 7000« auf einen Schirm.
Barakuda lachte. »Wer hat sich denn das ausgedacht?«
Bondak räusperte sich. »Es war uns zu langweilig, immer nur ›Reiter‹ oder ›Lasttiere‹ zu lesen.«
Es waren Banditen; mit Geheul eröffneten sie ein sinnloses Feuer auf den Gleiter. Ping beschleunigte; die von verwirrten Pferden unter wütenden Reitern aufgewühlte Staubwolke blieb hinter ihnen zurück.
Die Banditen folgten einer breiten, nicht zu übersehenden Spur, die nach Südwesten bog, dann nach Süden. Rene Nardini bereitete sanglos eine halbwegs eßbare Mahlzeit. Der Kiemen sagte nichts über den fehlenden vorgeschriebenen Fischgang, murmelte lediglich etwas über
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