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Passagier nach Frankfurt

Passagier nach Frankfurt

Titel: Passagier nach Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Dollarvermögen in der Warteschlange steht.»
    «Was ist mit Daphne Theofanous? Wo gehört sie hin?»
    «Ein praktischer Name für einen Pass. Meine Mutter war Griechin.»
    «Und Mary Ann?»
    Es war nahezu das erste Lächeln, das Stafford Nye auf ihrem Gesicht sah. Ihr Blick fiel auf Lord Altamount und von dort zu Mr. Robinson.
    «Vielleicht», sagte sie, «weil ich so eine Art Mädchen für alles bin, umherreise, Dinge suche, Sachen von einem Land ins andere bringe, Dinge unter die Matte kehre, alles tue, überall hingehe, das Durcheinander aufräume.» Sie sah Lord Altamount wieder an. «Hab ich recht, Onkel Ned?»
    «Ganz recht, meine Liebe. Für uns bist du Mary Ann und wirst es immer bleiben.»
    «Hatten Sie im Flugzeug etwas dabei, ich meine, haben Sie etwas Wichtiges von einem Land ins andere gebracht?»
    «Ja. Es war bekannt, dass ich es mithatte. Wenn Sie mir nicht zu Hilfe gekommen wären, kein vergiftetes Bier getrunken und mir nicht Ihren Räuberumhang mit den leuchtenden Farben als Vermummung gegeben hätten, nun, manchmal gibt es Unfälle. Ich wäre niemals angekommen.»
    «Was hatten Sie denn dabei, oder darf ich das nicht fragen? Gibt es Dinge, die ich niemals erfahren werde?»
    «Es gibt eine Menge Dinge, die Sie nie erfahren werden. Es gibt eine Menge Dinge, über die Sie keine Fragen stellen dürfen. Aber diese Frage werde ich wohl beantworten. Die reine Wahrheit. Wenn mir das gestattet ist.»
    Wieder sah sie Lord Altamount an.
    «Ich vertraue Ihrem Urteil», sagte Lord Altamount. «Nur zu.»
    «Geben Sie ihm den ganzen Geheimquatsch», sagte der respektlose James Kleek.
    Mr. Horsham sagte: «Ich nehme an, das sollten Sie wissen. Ich würde es Ihnen nicht erzählen, aber ich bin auch von der Sicherheit. Nur zu, Mary Ann.»
    «Einen Satz. Ich habe eine Geburtsurkunde mitgebracht. Das ist alles. Mehr sage ich Ihnen nicht, und es hat auch keinen Zweck, mir weitere Fragen zu stellen.»
    Stafford Nye blickte in die Runde.
    «In Ordnung. Ich mache mit. Ich fühle mich geschmeichelt, dass Sie mich eingeladen haben. Wie geht es weiter?»
    «Sie und ich», sagte Renata, «reisen morgen von hier ab. Wir fahren auf den Kontinent, Sie haben vielleicht gelesen oder wissen es, dass in Bayern ein Musik-Festival stattfindet. Es ist ziemlich neu, erst in den letzten zwei Jahren entstanden. Es hat einen ziemlich großartigen deutschen Namen, es heißt ‹Die Kompanie Junger Sänger› und wird von den Regierungen mehrerer Länder unterstützt. Es steht in Opposition zu den traditionellen Festspielen und Produktionen von Bayreuth. Ein Großteil der aufgeführten Musik ist modern – neue, junge Komponisten erhalten die Chance, ihre Musik aufzuführen. Manche schätzen es sehr, von anderen wird es radikal abgelehnt und verachtet.»
    «Ja», sagte Sir Stafford, «ich habe darüber gelesen. Werden wir dort hinfahren?»
    «Wir haben Karten für zwei Vorstellungen gebucht.»
    «Hat dieses Festival eine besondere Bedeutung für unsere Untersuchungen?»
    «Nein», sagte Renata, «es ist mehr ein günstiges Ein- und Ausgangsportal. Wir besuchen es aus einem vorgeblich guten Grund, und wir verlassen es zu gegebener Zeit für unseren nächsten Schritt.»
    Er sah sich um. «Irgendwelche Instruktionen? Bekomme ich einen Marschbefehl? Erhalte ich genaue Anweisungen?»
    «Nicht so, wie Sie das auslegen. Sie begeben sich auf eine Sondierungsreise. Sie lernen auf dem Weg. Sie reisen als Sie selbst, nur mit den Kenntnissen, die sie jetzt haben. Sie gehen als Musikliebhaber, als leicht enttäuschter Diplomat, der sich vielleicht einen Posten im eigenen Land erhofft hatte, den er nicht bekommen hat. Sonst wissen Sie von gar nichts. Das ist sicherer.»
    «Aber sind das zurzeit alle Aktivitäten? Deutschland, Bayern, Österreich, Tirol – dieser Teil der Welt?»
    «Das ist ein Mittelpunkt von Interesse.»
    «Nicht der einzige?»
    «Nicht einmal der Hauptpunkt. Es gibt auf der Welt noch andere Orte von unterschiedlicher Bedeutung und unterschiedlichem Interesse. Wie bedeutsam das jeweilige ist, müssen wir herausfinden.»
    «Und ich erfahre nichts über die anderen Zentren, und man wird mir auch nichts berichten?»
    «Nur oberflächlich. Eines – wir halten es für das wichtigste – hat sein Hauptquartier in Südamerika, es gibt zwei weitere mit Hauptsitz in den Vereinigten Staaten, eins in Kalifornien, eins in Baltimore. Es gibt eins in Schweden, eins in Italien. Die Dinge haben sich gegen Ende der letzten Halbjahres schneller

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