Passagier nach Frankfurt
über ihn?»
«Kein Grund zur Aufregung», sagte Colonel Pikeaway plötzlich unerwartet.
Der Admiral ließ die Türklinke los, kam zurück und setzte sich wieder hin.
«Das ist alles absoluter Quatsch», sagte Oberst Pikeaway. «Hitler hatte nie einen Sohn.»
«Da kann man nie sicher sein.»
«Wir sind uns sicher – Franz Joseph, Jung-Siegfried, der angebetete Anführer, ist ein ganz gewöhnlicher Betrüger, ein übler Hochstapler. Er ist der Sohn eines argentinischen Zimmermanns und einer gut aussehenden Blondine, einer unbedeutenden deutschen Opernsängerin. Er hat das Aussehen und die Stimme von seiner Mutter geerbt. Er wurde sorgfältig ausgewählt für die Rolle, die er spielen sollte, zur Berühmtheit erzogen. In früher Jugend war er Schauspieler – er wurde am Fuß mit dem Hakenkreuz tätowiert – eine ganze Geschichte voller romantischer Einzelheiten wurde für ihn erfunden. Er wurde wie der auserwählte Dalai-Lama behandelt.»
«Und das können Sie beweisen?»
«Es ist alles vollständig dokumentiert», Oberst Pikeaway grinste. «Eine meiner besten Agentinnen hat die Unterlagen. Beglaubigungen, Fotokopien, unterschriebene Erklärungen, einschließlich einer von der Mutter, medizinische Nachweise für das Datum der Narbe, die Kopie der Original-Geburtsurkunde für Karl Aguileros – und unterzeichnete Beweise seiner Identität mit dem Namen Franz Joseph. Die ganze Trickkiste. Meine Agentin ist gerade noch rechtzeitig damit entkommen. Sie waren hinter ihr her – sie hätten sie sicher erwischt, wenn sie in Frankfurt nicht ein bisschen Glück gehabt hätte.»
«Und wo befinden sich diese Dokumente jetzt?»
«An einem sicheren Ort. Dort warten sie auf den richtigen Augenblick für die spektakuläre Demaskierung eines erstklassigen Hochstaplers –»
«Weiß die Regierung das? – Der Premierminister?»
«Ich sage Politikern niemals alles, was ich weiß nur wenn es sich gar nicht mehr vermeiden lässt oder ich ganz sicher bin, dass sie das Richtige tun werden.»
«Sie sind wirklich ein alter Teufel, Pikeaway», sagte Oberst Munro. «Irgendjemand muss es ja sein», erwiderte Oberst Pikeaway betrübt.
Kapitel 19
Sir Stafford Nye bekommt Besuch
S ir Stafford Nye hatte Gäste. Er kannte sie nicht, bis auf einen, den er zumindest vom Sehen ziemlich gut kannte. Es waren gut aussehende junge Leute, ernsthaft und intelligent, so schienen sie jedenfalls. Ihr Haar war elegant geschnitten und gut frisiert. Ihre Kleidung edel und nicht allzu altmodisch. Als er sie so ansah, konnte Stafford nicht verneinen, dass er ihren Anblick angenehm fand. Gleichzeitig fragte er sich, was sie von ihm wollten. Einer von ihnen, das wusste er, war der Sohn eines Ölmagnaten, ein anderer interessierte sich nach seinem Universitätsabschluss für die Politik. Er hatte einen Onkel, der eine Restaurantkette besaß. Der Dritte war ein junger Mann mit buschigen Augenbrauen und gerunzelter Stirn und von Natur aus offenbar ständig misstrauisch.
«Sehr freundlich von Ihnen, dass Sie uns empfangen, Sir Stafford», sagte der eine, anscheinend der blonde Anführer der drei. Er hatte eine sehr angenehme Stimme. Sein Name war Clifford Bent. «Das hier ist Roderick Ketelly und das ist Jim Brewster. Wir machen uns alle Sorgen um die Zukunft. Darf ich das so sagen?»
«Ich glaube, die Antwort darauf lautet: Tun wir das nicht alle?», erwiderte Stafford Nye.
«Es gefallt uns nicht, wie sich die Dinge entwickeln», sagte Clifford Bent. «Rebellion, Anarchie, all das. Als Philosophie mag das ja akzeptabel sein. Offen gesagt kann man glaube ich sagen, dass wir alle eine solche Phase durchlaufen haben, aber dann kommt man auf der anderen Seite wieder heraus. Wir möchten, dass die Leute eine akademische Ausbildung ohne Unterbrechung durchlaufen können. Wir sind schon für Demonstrationen, aber nicht mit Rowdytum und Gewalt. Wir brauchen vernünftige Demonstrationen. Und was wir, offen gesagt, meiner Ansicht nach brauchen, ist eine neue politische Partei. Jim Brewster hier hat sich eingehend und sehr ernsthaft mit Plänen und Ideen für die Gewerkschaften beschäftigt. Sie haben versucht, ihn niederzuschreien und totzureden, aber er hat weitergemacht, oder, Jim?»
«Die meisten sind wirrköpfige blöde Narren», sagte Jim Brewster.
«Wir fordern eine vernünftige und seriöse Jugendpolitik, eine weniger komplizierte Regierung. Wir möchten eine neue Bildungspolitik erstellen, aber nichts Undurchführbares oder Hochgestochenes. Wenn
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