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Pasta Mortale

Pasta Mortale

Titel: Pasta Mortale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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ökonomische Vernunft.«
    »Da, da«, brummte Juri, »so könnte es gechen. Dazu kommt
noch, dass sie nicht 50.000 Dollar bezahlen müssen, sondern nur die Chälfte.
Na, sagen wir 30.000.« Ein breites Lächeln legte sich über seine
transsibirischen Züge.
    »Und die öffentliche Vernichtung des besagten Objekts nehmen
wir im Rahmen der Premiere der Fledermaus vor«, Palinski sah die Szene richtig
vor sich. »Das kleine schwarze Büchlein wird während des Fests beim Prinzen
Orlofsky mit Wodka als Brandbeschleuniger übergossen und angezündet. Das hat
Stil und wird sich sehr gut machen. Und jeder kann dabei zusehen.«
    »Wunderbar, eine chervorragende Idee«, der Bär aus Kasan war
hingerissen. »Das klingt ja immer besser. Ja, so müsste es gehen. Äquidistanz
ist das Geheimnis, Gleichbehandlung aller Partner. Du bist ein weiser Mann,
Palinski«, anerkannte er. »Willst du noch Kaffee?«
    Aus Malatschews Mund klang das wie eine Nobilitation und die
wollte sich Palinski nicht entgehen lassen.

     
    *

     
    Die Ergebnisse der Untersuchung des Hauses in
Tulbing durch die Spurensicherung hatten zweifelsfrei bestätigt, was Brandtner
und Wallner bereits gewusst hatten. Valeria Modrianow war in diesem Haus
festgehalten und erst einige Stunden, bevor der Major das Haus betreten hatte,
weggebracht worden. Fink Brandtner, den der zwangsweise Krankenstand, in dem er
sich noch befand, fürchterlich langweilte, hatte sich dem Oberinspektor und
damit dem Wiener Landeskriminalamt als freier, unbezahlter Mitarbeiter in
diesem Fall angeboten. Ein Angebot, das Wallner nicht nur wegen der
hervorragenden Kompetenz des Mannes gerne annahm.
    »Also einer oder eine der beiden Arenbachs ist auf jeden Fall
in diese Schubhaftgeschichte verwickelt«, stellte Wallner fest. »Die Frage ist
nur, ist es der Mann oder ist es die Frau. Möglicherweise sind es ja auch
beide. Wann bekommen wir denn endlich die Ergebnisse der Untersuchung von
Arenbachs Handy? Wie lange braucht denn dieser komische Betreiber eigentlich
noch? Rufen Sie dort an, Hannes«, forderte er einen seiner Mitarbeiter auf,
»und machen Sie denen etwas Feuer unterm Hintern.«
    Kaum hatte Hannes das Büro verlassen, als das Telefon
klingelte. Es war Frau Wallner für Herrn Wallner.
    »Mir geht da etwas nicht aus dem Kopf, Helmut«, überlegte
sie. »Dieser Martin Nesselbach hat davon gesprochen, wie er wiederholt versucht
hat, Valeria telefonisch zu erreichen, aber immer nur beim Anrufbeantworter
gelandet ist. Habt ihr eigentlich das Band untersucht?«
    »Gute Frage«, Wallner blickte ratlos, »also mir ist nichts
bekannt. Ich werde mich aber sofort darum kümmern. Gibt es sonst noch was,
Schatz? Wir sind ganz schön unter Druck.«
    Franka wusste von selbst, wann es Zeit war, ein Gespräch zu
beenden. Nämlich jetzt. Und genau das tat sie auch.
    Dafür machte sich jetzt aber Fink Brandtners Handy bemerkbar.
Es war Florian Nowotny, der eigentlich Palinski suchte, der wie so oft sein
Gerät abgeschaltet zu haben schien. Der aber mit seiner sensationellen
Entdeckung nicht länger hinter dem Berg halten wollte, noch dazu, da der Major
ja an derselben Sache arbeitete.
    »Ich weiß jetzt, warum dieser Bartulek wie von der Erde
verschluckt ist«, sprudelte es aus Palinskis Stellvertreter heraus. »Der Kerl
hat vor etwas mehr als einem Jahr eine gewisse Susanne Markler geheiratet und
ihren Namen angenommen. Susanne und Josef Markler wohnen in der
Kochgasse 24, in der Josefstadt.« Er holte tief Luft. »Jetzt kommt aber
das Beste. Seine Frau besitzt ein kleines Haus im Wienerwald, irgendwo in der
Nähe von Mauerbach. Scheint eher so etwas wie eine Hütte zu sein. Das
Grundstück ist unter dem sprechenden Namen ›In der Oed 1‹ im Grundbuch
verzeichnet. Fragt mich jetzt bloß nicht, wie man da hinkommt.«
    »Toll, Florian«, lobte Fink Brandtner, »wirklich ganz toll.
Im Computerrecherchieren bist du einsame Spitze. Ich werde das gleich
weitergeben, und dann sollten wir diese Frau Modrianow ja bald haben.«
Hoffentlich zumindest, dachte er.
    »Ich werde versuchen, Fred Bergner zu erreichen«, meinte
Brandtner, nachdem er Wallner über die jüngste Entwicklung informiert hatte.
»Das ist der ehemalige Postenkommandant von Mauerbach. Wenn sich einer in dem
Urwald dort auskennt, dann ist das der Alfred. Hoffentlich ist er nicht gerade
wieder im Ausland.« Er holte sein Handy und ein kleines Telefonbüchlein heraus
und suchte. »Seit er in

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