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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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überlassen? Darauf gibt es nur eine Antwort, die auch nur im Entferntesten Sinn macht.« Er lieferte noch keine weitere Erklärung, sondern fuhr mit seiner Aufzählung fort. »Drittens schnappen sie sich einen zweiten Mann.« Er schnippte mit den Fingern und zeigte auf mich.
    »Ollie Brown.«
    »Genau. Sie schnappen sich also Brown und schleppen ihn dann in ihr Labor. Mittlerweile wissen sie natürlich genau, dass ihre Anlage infiltriert worden ist. Aber warum machen sie mit Joes Team nicht einfach kurzen Prozess? Schließlich gab es jetzt nur noch drei bewaffnete Soldaten. Das sollte kein Problem für die vielen Wachen und Hunderte von Zombies darstellen. Sie hätten unsere Männer einfach kaltmachen oder sie gefangen nehmen und als Geiseln benutzen können. Aber das haben sie nicht getan. Sie haben noch nicht einmal versucht, Brown als Geisel zu verwenden, als Joe das Labor gestürmt hat. Von ihnen ist auch keiner davongelaufen oder geflüchtet. Das macht alles keinen Sinn. Entweder hätte die Situation zu einem Massaker werden können oder aber zu einem Patt … Aber weder das eine noch das andere ist passiert.«
    »Von einem Unentschieden waren wir weit entfernt. Das wäre ein Massaker geworden«, murmelte Grace.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch, Major«, meinte Jerry. »Ich will damit nicht behaupten, dass den Terroristen das
Wohl unserer Leute am Herz lag. Die Drahtzieher wären wahrscheinlich genauso damit zufrieden gewesen, wenn da niemand lebend herausgekommen wäre.«
    »Reizend«, meinte Grace.
    »Was ich damit sagen will, ist, dass sie sich nicht wirklich gewehrt haben. Es gibt keinerlei Hinweise darauf. Zumindest habe ich keine gefunden. Verbessere mich, falls ich falschliege, Joe.«
    »Du weißt, dass du Recht hast, Jerry«, sagte ich. Die anderen blickten uns an. Wie immer zeigte Churchs Miene keine Regung. Grace nickte. Rudy zog eine Augenbraue hoch, wie er es normalerweise tat, wenn er über etwas nachdachte. Dietrich sah einfach nur verdutzt aus und blickte Church hilfesuchend an. Auf Hus Gesicht spiegelten sich Zweifel wider.
    »Warum sollten sie so etwas tun?«, wollte er wissen.
    »Sie wollten, dass wir genau das fanden, was wir gefunden haben«, erwiderte ich.
    Hu schüttelte den Kopf. »Nein … Nie und nimmer. Das macht keinen Sinn.«
    »Doch … Doch, das macht es«, murmelte Church. Wir sahen ihn an, aber er nickte mir zu. »Captain Ledger, machen Sie weiter.«
    »Wir hatten es mit einer guten Inszenierung zu tun«, fing ich an. »Jerry hat es ja bereits gesagt: Sie hätten uns auslöschen können. Wir hatten ein kleines Team und keinerlei Informationen darüber, wie es im Inneren des Gebäudes aussieht oder was uns dort erwartet. Sobald wir drinnen waren, schalteten sie die Kühlaggregate aus und machten die Heizung an, um die Wiedergänger zu aktivieren. Dann wurden wir ins Labor gelockt. Das dauerte zwar etwas, aber Skip und Ollie wurden währenddessen gekidnappt. Die Wiedergänger wurden in die Gänge gelassen, und auf einmal tauchten Wachen mit ihren AK-47 auf. Dann ließen sie den Computerraum hochgehen, aber nicht so,
dass sie alles zerstörten. Außerdem versuchte keiner der Wachleute, die Tür zum Labor, hinter der wir uns verschanzten, mit ihren Keycards zu öffnen. Jerry hat das nachgeprüft. Die Keycards hatten den richtigen Code einprogrammiert, aber die Männer zogen es vor, nur sinnlos auf die schweren Stahltüren zu ballern. Es war alles bis aufs Letzte durchdacht.«
    »Aber wieso?«, wollte Rudy wissen. »Ich meine, ich verstehe, was du sagst. Aber warum? Ihr habt sämtliche Wiedergänger, Wachen und Techniker getötet. Die Computer sind in unserer Hand, und überhaupt können wir uns alles in Ruhe ansehen. Aber wie du es beschreibst, hört sich das so an, als ob uns die Terroristen absichtlich die Lösung zukommen lassen. Das kann doch nicht sein.«
    Als ich nicht antwortete, fügte er hinzu: »Wieso sollten sie so etwas tun?«

82
    El Mudschahid / Kai 12 / Brooklyn, New York
     
    Der Frachter Albert Schweitzer legte an Kai zwölf an – im Schatten der Queen Elizabeth 2 . Am Dock wartete bereits eine ganze Batterie an Krankenwagen, Limousinen und Taxis. Die Verwundeten, die zu Fuß gehen konnten, wurden von Krankenschwestern und Pflegern die Landungsbrücke hinunterbegleitet. Schwerere Fälle wurden in Rollstühlen oder auf fahrbaren Krankentragen transportiert. Sonny Bertucci brauchte keine Hilfe, nahm aber einen Stock, um sich abzustützen. Er machte keinen sonderlich

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