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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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bisschen angeben. Es war zu viel Bombe für diesen Zweck. Außerdem haben sie in mindestens zwei Fällen die falschen Mengen benutzt.«
    »Wie bitte? Können Sie das genauer erklären?«, hakte Dietrich nach. Ich sagte nichts, obwohl ich die Antwort bereits kannte. Jerry auch.

    »Selbstverständlich. Die Menge an Sprengstoff, die für die Tür benutzt wurde, hinter der die Wiedergänger warteten, war entweder viel zu viel oder viel zu wenig. Es kommt darauf an, was die Terroristen bezwecken wollten. Wenn sie nur die Tür öffnen wollten, war es zu viel. Falls sie aber vorhatten, den Monstern den Garaus zu machen, war es zu wenig. Wenn sie Dynamit benutzt hätten, dann würde ich sie als inkompetente Idioten abtun, die nicht mit Sprengstoff umgehen können. Aber dann haben wir noch den Computerraum. Dort befand sich genügend Sprengstoff, der aber gezielt in einer Ecke des Raums gelagert war. Wenn man alle Computer in die Luft hätte jagen wollen, dann hätte auch weniger Sprengstoff gereicht, wenn man ihn vernünftig verteilt hätte. Weniger Bums, aber mehr Effekt.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, hier haben wir es mit einer Kombination aus Hightech-Know-How, sehr viel Geld und merkwürdigen Entscheidungen zu tun.«
    Jerry lächelte mir wissend zu, aber ich verzog keine Miene.
    Während der nächsten zwei Stunden hörten wir uns einen Experten nach dem anderen an. Der Ballistiker hatte keine Neuigkeiten für uns: Die Terroristen benutzten normale AK-47 und eine Auswahl gewöhnlicher Handwaffen. Die AKs waren manipuliert, so dass man sie mit M-16-Magazinen und normalen NATO-7,62-Kugeln füttern konnte. Waffensammler machten das schon seit Jahren, es war also nicht überraschend.
    Fingerabdrücke wurden zur Genüge gefunden. Bisher hatte man drei Terroristen anhand ihrer Abdrücke identifiziert. Jeder von ihnen besaß entweder Kontakte zu al-Qaida oder El Mudschahid. Von den Wissenschaftlern gab es allerdings keine Spuren auf den Computern, aber das war auch nicht zu erwarten gewesen.
    Churchs Hauptcomputerexperte, ein Mann namens Utada, war als Nächster an der Reihe. »Wie Mr. Sessa bereits erwähnte,
konnten wir Computermaterial sicherstellen. Man kann sogar behaupten, dass wir richtig Glück hatten, denn zwei Mainframes sind völlig unbeschadet geblieben, und von weiteren drei können wir Daten retten.«
    »Was haben Sie bisher herausgefunden?«, wollte Grace wissen.
    Hu beantwortete diese Frage: »Viel. Sobald die Daten von unseren Experimenten bestätigt worden sind, werden wir einiges über den Parasiten wissen – einschließlich der Namen und Funktionsweisen seiner Einzelkomponenten. Das wiederum verkürzt die Erstellung des Forschungsprotokolls erheblich.«
    Ich dankte den Forensikern, und sie machten sich wieder an ihre Arbeit. Nur Jerry blieb weiterhin sitzen.
    »Sie haben noch nichts gesagt, Detective Spencer. Wie sehen Sie das Ganze?«, erkundigte sich Church.
    Jerry lächelte und warf mir einen Blick zu. »Captain Teufelskerl hier weiß, was ich glaube, aber lassen Sie mich meine Theorie auch für Nicht-Polizisten erläutern.« Ein hübscher Schlag unter die Gürtellinie gegen alle FBI-Agenten, dachte ich und bemühte mich, nicht zu grinsen. »Erstens«, fing Jerry an und benutzte seine Finger zum Abzählen, »wurde die Fabrik in eine Art Irrgarten umgewandelt. Der einzige Zugang war die Tür, die Joes Team auch benutzte. Es gab zwar noch andere Türen, aber für die hätte man wie eine lebende Zielscheibe über den Parkplatz gemusst. Ich glaube, dass die Kerle das absichtlich so eingerichtet haben.
    Zweitens: Sobald Joe und seine Männer drin waren, gab es nur einen Weg vorwärts für sie. Jeder, der sich im Geschäft auskennt, weiß, dass sie an der Tür einen Wachmann zurücklassen würden. In dem Raum war nur ein Ort für einen solchen Mann vorgesehen, wo er sich verschanzen und gleichzeitig den Gang und die Tür im Auge behalten konnte. Und wie der Zufall es wollte, befand sich direkt
hinter dieser Position eine Geheimtür. Man konnte sie lautlos öffnen und schließen, und sie war ideal, um sich von hinten an Dingsbums heranzuschleichen und ihn mit einem Taser lahmzulegen.«
    »Dingsbums heißt übrigens Skip Tyler«, fügte ich hinzu.
    »Ja, danke … Tyler … Also setzten sie ihn mit einem Flüssig-Taser außer Gefecht, schleppten ihn fort und steckten ihn in einen Raum mit seinen Waffen neben ihm. Warum haben sie ihm nicht einfach die Kehle durchgeschnitten oder den Wiedergängern zum Fraß

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