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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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Schuppen von den Augen.«
    »Wie Schuppen von den Augen!«, spöttelte Toys. »Heilige Maria Gottes, bewahre mich!«
    »Ich … Die …«
    »Halten Sie den Mund«, schnappte Toys, holte sein Handy hervor und wählte eine Nummer.
    »Leitung?«, fragte Toys.
    »Sicher«, antwortete der Amerikaner.
    »Ich rufe im Namen unseres Schirmherrn an. Es gibt ein Problem. Hören Sie mir genau zu und veranlassen Sie dann
alles Nötige. Streichen Sie die Reservierungen der Prinzessin und des Boxers. Haben Sie verstanden?«
    »Was? Wieso? «
    Toys verzog seinen Mund zu einer hässlichen Schnute. »Sie glauben, dass sie noch immer in der Kirche sind.«
    Das gehörte zwar nicht zu ihrem vereinbarten Code, aber Toys war sich sicher, dass ihn der Amerikaner verstand. »Ich habe den beiden von Anfang an misstraut. Verflixt und zugenäht!«
    »Ja, das hilft uns jetzt allerdings auch nicht weiter.«
    Toys beendete das Gespräch und starrte Gault an. »Jetzt hören Sie mir gut zu, Sebastian … Wenn El Muskelmann die neueste Generation der Plage auf Amerika loslässt, dann müssen wir davon ausgehen, dass Amirah Vorsichtsmaßnahmen getroffen hat.«
    Endlich kam Gault wieder etwas zu sich. »Vorsichtsmaßnahmen?«
    »Sie ist durchgeknallt – da sind wir uns jetzt wohl einig. Aber ich kann nicht glauben, dass sie die ganze Welt zerstören will. Schließlich gibt es viele, die sie als ›wahre Gläubige‹ einstufen würde.«
    Gault setzte sich aufrecht hin. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass sie gegen diese Krankheit ein Heilmittel entwickelt hat. Etwas, das verhindert, dass ihre eigenen Leute daran sterben. El Mudschahid ist wahrscheinlich auch geimpft worden, aber das kann uns jetzt egal sein. Es ist an der Zeit, dass wir unsere Hintern in Bewegung setzen und ihr einen Besuch im Bunker abstatten. Vielleicht hat sie ja die eine oder andere Information für uns. Dann muss sich Gen2000 dranmachen, das Gegenmittel wie am Fließband herzustellen. Leider müssen wir in Betracht ziehen, dass es unser amerikanischer Freund nicht schafft, die Wiedergänger rechtzeitig zu stoppen.«

    »Der Bunker … Ja.« Gault nickte. Er gewann wieder etwas an Fassung. »Amirah wird alles bis zum bitteren Ende durchgeplant haben …«
    Toys unterbrach ihn. »Verstehen Sie mich richtig, Sebastian«, sagte er tonlos. »Ich arbeite für Sie und liebe Sie wie einen Bruder. Aber Sie haben mich in Gefahr gebracht, weil Sie diese Sache nicht im Griff hatten. Ich habe Sie oft genug gewarnt – besonders vor Amirah. Jetzt ist sie Ihnen also tatsächlich in den Rücken gefallen. Falls sie ein Heilmittel hat, dann holen wir es uns – ganz gleich, wie.« Seine grünen Augen funkelten gefährlich. »Und dann bekommt sie eine Kugel in ihren brillanten kleinen Kopf.«
    Gault schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, bemerkte Toys, dass sich in seinem Blick etwas verändert hatte. Er zeigte nun eine wilde Entschlossenheit – wie ein Löwe, der seine Beute anvisierte.
    »Gut«, knurrte er.

81
    Crisfield, Maryland Donnerstag, 2. Juli / 18:00 Uhr
     
    Das Zelt der Forensiker war bereits aufgebaut. Wie Dietrich gesagt hatte, war es tatsächlich ein Zirkuszelt. Die Seiten waren mit bunten Tieren verziert – mit Elefanten, Zebras, Giraffen und Affen -, und am unteren Rand war es mit einer Reihe lebensgroßer Clowns gesäumt. Jerry Spencer war der passende Mann, um die Rolle des Zirkusdirektors zu übernehmen.
    Zahlreiche Experten hatten den ganzen Tag damit verbracht, Beweismaterial zu sammeln und es in Plastikbeuteln ins Zelt zu bringen. Dort gab es inzwischen eine Reihe hermetisch versiegelter Reinräume, die mit dem Logo der Gesundheitsbehörde versehen waren. In einem solchen
Reinraum befanden sich mehrere Männer und Frauen in weißen ABC-Anzügen und führten eine Autopsie nach der anderen durch. Ein Lastwagen mit Kühlaggregat stand ladebereit da, um die untersuchten Wiedergänger – in zwei Leichensäcken verpackt – aufzunehmen und wegzufahren.
    An der Besprechung nahmen neben Grace, Dietrich, Rudy, Hu, Church und mir etwa ein Dutzend Forensiker teil. Ich hatte keine Ahnung, woher Church die Zeit genommen hatte, sich umzuziehen, aber er trug einen neuen Anzug. Ich hingegen lief immer noch in derselben Hose und demselben T-Shirt herum, die ich bereits unter dem Hammer-Anzug getragen hatte. Es war nicht überraschend, dass ich mich nicht sonderlich wohlfühlte.
    »Fangen wir mit den Leichen an«, sagte Jerry, sobald wir

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