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Patient Null

Titel: Patient Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Maberry
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alle Platz genommen hatten. Er nickte einer großen Frau mit einem dunkelgoldenen Teint und hellbraunen Augen zu.
    Dr. Clarita McWilliams war Professorin für forensische Pathologie an der Thomas Jefferson University in Philadelphia. »Insgesamt haben wir 274 Leichen. Davon sind elf Terroristen, fünf Wissenschaftler und Labortechniker, zwei Arbeiter, fünf DMS-Teammitglieder und 251 … äh … sogenannte Wiedergänger.« Sie warf uns einen Blick über ihre Halbbrille hinweg zu und räusperte sich. »Unter diesen Wiedergängern befanden sich 91 Männer, 122 Frauen, 21 Jungen und Teenager unter 18 Jahren und 17 Mädchen gleichen Alters. Die ethnischen Daten setzen sich folgendermaßen zusammen: Es gibt 124 Wiedergänger kaukasischer Abstammung, 73 afrikanischer Herkunft, 28 Asiaten und 26 Lateinamerikaner.«
    »Ist das von Bedeutung?«, fragte ich.
    »Nun – es spiegelt im Großen und Ganzen die Bevölkerung der Vereinigten Staaten wider«, belehrte mich Dr. McWilliams. »Das trifft allerdings nicht ganz bei der Geschlechteraufteilung zu. Wenn es einen speziellen Grund für die Zahlen geben sollte, dann kennen wir ihn noch nicht.«

    »Was wissen wir über die Herkunft dieser Menschen?«, fragte ich.
    Dietrich hob die Hand. »Ich habe die gefundenen Brieftaschen, Portemonnaies, Handys und so weiter untersucht. Sie stammen allesamt aus Maryland, New Jersey und Pennsylvania. Es gibt niemanden, der nicht aus diesen Staaten kam.«
    »Genau wie die Kinder in Delaware«, bemerkte ich. »Durcheinandergewürfelt, aber alle von der Ostküste.«
    »Hieß einer von ihnen zufälligerweise Lester Glockengiesser?«, erkundigte sich Grace. »Oder eine Variation von Glockengiesser wie vielleicht Glockner oder so?«
    Dietrich blickte auf eine Liste vor sich. »Nein. Weder Lesters noch Glockengiesser oder Glockner.«
    »Das führt zu nichts«, meinte Church. »Es könnte sich bei dem Namen ja auch um ein Pseudonym handeln.«
    »Aldin war aber der Meinung, dass er wichtig war«, gab ich zu bedenken. »Er hat ihn uns mit seinem letzten Atemzug genannt.«
    »Hm … Das wird sich noch herausstellen«, meinte Church. »Haben Sie noch mehr für uns, Dr. McWilliams?«
    Die Forensikerin schüttelte den Kopf. »Medizinisch gesehen nichts, was Dr. Hu uns nicht schon über die Wiedergänger gesagt hat. Auf eines möchte ich jedoch noch hinweisen: Weniger als die Hälfte der Opfer weisen Bissspuren auf. Die meisten haben Einstiche von Nadeln. Also nehme ich an, dass der Erreger gespritzt worden ist.«
    »Konnten Sie feststellen, ob die wenigen mit Bissspuren diese vor oder nach dem Tod bekamen?«, wollte Grace wissen.
    »Wir konnten keine Hinweise darauf finden, dass sich die Wiedergänger gegenseitig angegriffen haben. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass sie nur von Frischfleisch angezogen werden.« Sie wirkte ein wenig grünlich um die Nase.

    »Wie in den Horrorfilmen«, meinte Hu, aber Dr. McWilliams achtete nicht auf ihn.
    Ich wandte mich an Jerry. »Was noch?«
    »Frank?«, sagte dieser und drehte sich zu Frank Sessa um, einem untersetzten Mann um die sechzig mit rasiertem Kopf, Nickelbrille und den verhornten Fingerknöcheln eines Karate-Freaks. Frank und ich kannten einander schon lange – sowohl vom Karate als auch von unseren Jobs.
    Er faltete die Hände und lehnte sich auf seine Unterarme. »Diese Terroristen sind eher unorthodox in der Wahl ihres Sprengstoffs. Sie benutzten organisches Peroxid, eine farblose Flüssigkeit, die stark stinkt. Normalerweise wird sie in Dimethylphthalat in einem Verhältnis von eins zu vier gelagert, um eine Explosion zu vermeiden. Wer auch immer das hier verbrochen hat, weiß recht gut über die Temperaturkontrolle für Explosionen Bescheid. Dieses Material ist nicht jedermanns Sache, man muss sich auskennen. Auf jeden Fall scheint es mir für einen durchschnittlichen Terroristen viel zu kompliziert zu sein.«
    Er beschrieb, wie der Sprengstoff hergestellt, transportiert und benutzt wurde. Verdammt beunruhigende Neuigkeiten, die er uns da mitteilte. »Wie ich gehört habe, sind diese Wiedergänger bei Kälte nicht aktiv«, meinte Sessa. »Man könnte also zu dem voreiligen Schluss kommen, dass sie einen kalten Platz für die Zombies brauchten und diesen Sprengstoff gewählt haben, weil er bei der Kälte sicher ist. Aber das nehme ich nicht an. Es gibt genügend Materialien, die temperaturunabhängig sind. Ich weiß nicht, mit wem wir es zu tun haben, aber ich glaube, dieser Sprengmeister wollte ein

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